Sicherungsersatz

Die Vorkriegsgeräte haben oft Glasschmelzsicherungen, welche von ihren Abmessungen (Länge, Durchmesser) bedeutend größer sind wie unsere heute gebräuchlichen.
Ist die Originalsicherung durchgebrannt oder fehlt sie, kann man sich behelfen, in dem eine Soffitte statt der Sicherung eingesetzt wird.
Diese Soffitten sind als Scalenlampe in 6,3V 0,3A und für den KFZ-Bereich als 12V 5W erhältlich.
Jedenfalls ist so eine Lösung sicherer wie das sonst oft praktizierte Überbrücken, ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, das über die Soffitte je nach Stromaufnahme des Gerätes eine Spannung abfällt, was den Betrieb der für 220V vorgesehenen Geräte am 230V-Lichtnetz entgegen kommt.
Ich hab das an einem SABA 212WL erfolgreich praktiziert.
Ein Effekt muß hier aber auch genannt werden: Bei kurzzeitigem Aus- und wieder Einschalten (Wackelkontakt in der Netzleitung / Netzschalter) ist die Gleichrichterröhre noch heiß, die Elkos aber (teilweise) schon entladen. Es kommt da zu einem kurzen Ladestromstoß, welcher die Soffitte durchbrennen läßt. Die originalen Schmelzsicherungen sind durch ihre Trägheit unempfindlicher.

Gruß
Peter

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Hallo Herr Jablonskyi,

Sicher stellt die Verwendung einer Sofitte einen gewissen Sicherungsersatz dar, amerikan.Sicherungen - diese sind länger als die heute oft üblichen 5x20mm Schmelzeinsatzsicherungen - haben mir in solchen Situationen (neben der Anpassung der Sicherungshalter) aber auch schon oft geholfen.
Auch wurden in manchen Apparaten Glühlämpchen als Sicherung - und zwar nicht vor dem Trafo, sondern in die Anodenleitung eingebaut, auch dies sollte sichern....

Der Grund, weshalb ich aber eigentlich antworte, liegt aber an Ihrer Anmerkung:
... Wackelkontakte in der Netzleitung.... hier muß (!!!) dringend etwas getan werden - nämlich der Austausch der alten Netzschnur - die es auch stoffumsponnen oder aus Gummi neu gibt!
Die Reparatur des Netzschalters sollte aber auch vorgenommen werden - gerade bei Allströmern, aber auch so, denn manche Röhren können solche Kurzzeitausschaltungen überhaupt nicht vertragen, ganz abgesehen von den Störungen des Hörgenusses!

MfG
R. Latzel

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Hallo Hr. Latzel,

Das ist klar. Der Wackelkontakt - (hier im speziellen Fall ging es um den Netzschalter, das Netzkabel ist bei dem Gerät so ein Heißgeräteanschlußkabel wie es damals z.Bsp. für Bügeleisen verwendet wurde und schied als Ursache aus) - mußte beseitigt werden, weil es ja sonst jedesmal so ´ne Soffitte zerschossen hätte.
Aber interessant an der Sache ist, das mir die unsichere Funktion des Netzschalters wohl ohne das Durchbrennen der Lampe gar nicht aufgefallen wäre.

Gruß
Peter

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