siemens: Siemens E311 welche Varianten?

ID: 56536
siemens: Siemens E311 welche Varianten? 
01.Jul.05 12:41
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Franz Harder (D)
Redakteur
Beiträge: 241
Anzahl Danke: 9

Wer hat eine detaillierte Übersicht über die unterschiedlichen Varianten dieses Empfängers?Die bekannten Quellen im Internet erwähnen nur dass verschiedene Filterbestückungen existieren, ohne auf Details einzugehen. Auch die hier gezeigten Bilder stellen bereits 2 Varianten dar, äußerlich sichtbar an den 3 bzw. 4 Thermostatlampen. Bei dem von Eilert angegebenen link zum Handbuch handelt es sich um die BW Ausführung als 311a oder 311b. Die Unterlagen beschreiben das Gerät also zu einem sehr frühen Zeitpunkt und können somit noch keine Infos über spätere Varianten enthalten.

Vorschlag: Falls sich auf meine Anfrage keine offiziellen Angaben finden lassen schlage ich eine kleine Tabelle vor, in die jeder E311 Besitzer hier im RM die Filterbestückung seines Gerätes eintragen bzw. mir melden könnte - ich werde die Tabelle erstellen.73, Franz DK5CB

Nachtrag 10.11.2005
Aus den von Herrn Küffer beim Modell abgelegten Scans und einigen wenigen Infos per email habe ich nun eine Tabelle zusammengestellt, die meinen heutigen Wissensstand reflektiert. Sollten wesentliche Merkmale fehlen oder falsch beschrieben sein, bitte ich um Info zur Ergänzung bzw. Korrektur.

Anmerkungen:
Allen Varianten gemeinsam sind die Filterbestückungen und damit die einstellbaren Bandbreiten (3.ZF=30kHz):
Betriebsarten A1 und A3 : 6 kHz / 3 kHz / 1 kHz / 300 Hz über Bandbreiten-Schalter wählbar
Betriebsart A3a (SSB) : 3,5 kHz fest eingestellt - der Bandbreiten-Schalter ist hier ohne Wirkung

Weiter offene Fragen:

- welche Ausführung ist der E311c ? Hatte er eine nur englisch beschriftete Frontplatte?
- Als weitere Variante soll der Typ E312 existiert haben, der einen 3. Thermostaten für die beiden Seitenbandquarze (340kHz und 400kHz) enthalten haben soll.
Im Vergleich zum E311e ist das Gerät äußerlich zu erkennen an der 3. Thermostatlampe.
--> gab es dieses Gerät wirklich oder ist es nur bei einer Musterserie geblieben ?
Anlagen:

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Varianten E311; ZF-Filter E311b 
01.Jul.05 16:33

Eilert Menke (D)
Moderator
Beiträge: 1039
Anzahl Danke: 8

Hallo lbr OM Franz,

nur kurz zur Info. Bin momentan selbst damit beschäftigt, einen 311b1b zu reparieren, Symptome ähnlich wie im Beitrag von Rüdiger Walz. Die Hauptselektion findet auf der dritten ZF-Ebene (30 kHz) durch Schalenkernspulen (heißen die richtig so?) und Styroflex-C's statt. Die L/C-Filter werden über sechs Relais geschaltet, die sich in der ZF-Baugruppe befinden. Quarzfilter sind nicht vorgesehen. Schaltbare Bandbreiten für AM und CW (A3, A1) bei meiner Ausführung 6/3/1/0,3 kHz. Für SSB-Betrieb (A3a, A3j) ist ein Extrafilter mit 3,5 kHz Breite eingeschaltet, der Bandbreitenschalter ist dann außer Funktion.

Die einzelnen Varianten unterscheiden sich teilweise noch hinter dem Buchstabensuffix durch zusätzliche Zahlen/Buchstaben. Wieviele davon existieren, habe ich bislang trotz intensiver Internetrecherche und Befragung von Geräteeignern leider noch nicht herausfinden können. Hoffentlich wissen unsere Sammlerkollegen hier mehr. Es gibt auch eine Ausführung mit zwei Thermostatlampen. Auch die Rastlampe ist teilweise unterschiedlich angeordnet. Zumindest in der E-Ausführung ist die sonst unbelegte Klinkenbuchse (kleiner 6,3 mm) rechts unten für den Anschluß des Langwellenzusatzes verschaltet.  

73 & schönes Wochenende 

Eilert

PS: Wer weiß, wo die Adapterkabel zum Betrieb der Baugruppen in ausgebautem Zustand noch erhältlich sind?

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Siemens E311 Magnetvariometer 
06.Jul.05 22:25

Eilert Menke (D)
Moderator
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Lieber OM Franz, liebe Freunde professioneller KW-Empfangstechnik,

mittlerweile habe ich den Fehler in meinem E311 ausfindig machen können: Die Primärwicklung des Magnetvariometers hatte eine Unterbrechung, glücklicherweise nur am Übergang des äußeren Wicklungsendes zum Anschlußdraht, der schließlich zu einer Lötöse im MV führt. So konnte ich einen sehr arbeits- und zeitaufwendigen Ausbau der Rasteroszillatorbaugruppe vermeiden. Eine Reparatur war von oben im offenen Gerät möglich.


Magnetvariometer Rel Bv 624A9:









Das letzte Bild zeigt die an der betreffenden Stelle bereits erfolgte Reparatur. Im noch offenen Schrumpfschlauch befindet sich der Übergang Spulendraht - Anschlußdraht. Diese (Löt-) Verbindung war bereits ab Werk unzuverlässig, denn der Verbindungsdraht zeigte keinerlei Spuren von Lötzinn. Der Kontakt zum Spulendraht wurde nur durch den Druck des ursprünglich darübergezogenen Gewebeschlauches hergestellt - heimtückisch! Ich nahm daher zunächst an, daß sich die Unterbrechung irgendwo innerhalb der Wicklung befand und das MV mit vertretbarem Aufwand wohl nicht mehr zu retten wäre. Glück gehabt...

Der Empfänger funktioniert jetzt wieder einwandfrei.

Grüße

EM

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Siemens E311 welche Varianten? 
10.Nov.05 22:20

Franz Harder (D)
Redakteur
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Variante f 
09.Dec.07 14:13

Hans-Dieter Haase † 5.2.18 (D)
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18

Aus der Dokumentation für die Variante E311e, die mir unser Mitglied Rainer Feldmann dankenswerterweise als Rohscan überlassen hat, kann man folgendes entnehmen (Auszug):

März 1974

Kurzwellen-Empfänger Rel 445 E 311f

Ergänzung zur Mappe Gesamtunterlagen Kurzwellen-Empfänger Rel 445 E 311e

Der Kurzwellen-Empfänger Rel 445 E 311f gleicht in Aufbau, Arbeitsweise, Eigenschaften und Abmessungen grundsätzlich der Ausführung Rel 445 E 311e. Es wurde jedoch in der Filtergruppe Rel 454 F 303b das Spulenfilter für Einseitenbandbetrieb gegen das mechanische Filter V42312-B8-A2 ausgetauscht. Damit wurden bessere Selektionseigenschaften bei Einseitenbandbetrieb geschaffen.

Ferner sind noch Stückliste, Schaltbild, Bestückungsplan und Leiterbahnführung für die Filterbaugruppe beigefügt.

Es gab also doch noch eine Version "f". (Kürzlich wurde so ein Gerät bei Ebay angeboten).

Hans-Dieter Haase

 

Nachtrag:

Das Datum "März 1974" steht auf dem Textblatt zum Handbuch. Die Fertigungsunterlagen datieren auf 03/72. Das früheste Datum  20.6.68 war das Erstellungsdatum des Schaltplans und zwar nur dort zu finden. Die Planung mit mechanischem Filter fiel also offensichtlich noch am Ende der Entwicklungszeit des Gerätes wurde aber erst zwei Jahre später umgesetzt.

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