Sowjetisches Fernsehen in der Tschechoslowakei

Der 21.04.1989 war ein besonderer Tag bei der sowjetischen Truppe, welche auf dem historischen Schloß in Decín stationiert war.

Erstmalig wurde das Zentrale Sowjetische Fernsehen live übertragen

Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings ab 21.August 1968 wurde in diesem Schloßareal bis zum Abzug im Jahre 1991 sowjetisches Militär stationiert.

Mit dem Aufbau des SAT-TV- Systems ORBITA ab 1967 war es möglich in weiten Teilen der UdSSR aber auch in vielen Gebieten der Welt  das Programm des Zentralen Sowjetischen Fernsehens zu empfangen. Die Signale der Satelliten mit einem Erdumlauf von 12 Stunden im UHF- Bereich  wurden mit der Erdstation: Yagi- Antennen- Empfangsanlagen genau verfolgt .

 

Die Empfangsanlage befand sich auf einer Seite des Schlosses

 

Foto 2 Unbekannter Offizier am Standort der Empfangsstelle

Foto2a Standort der Retranslationsstelle

Foto 3 - Luftbild es Antennenstandortes

Vorn dort aus wurde das Signal über eine Retranslationsstelle im Schloß zum Popovicsky vrch ( Pfaffenberg) übertragen, wo es dann terristisch über einen UHF Kanal im SECAM OIRT System ausgestrahlt wurde.

Foto 4 - Übertragung vom Schloß zum Pfaffenberg

Foto5 -  Anlage auf dem Pfaffenberg ( es steht nur noch der Mast, der heute anderweitig genutzt wird)

In der Decíner Zeitung liest es sich damals wie folgt:

21. April 1989: Die Vertreter des Kreises und der örtlichen Landes- und Staatsorgane sowie Organisationen legten am Vorabend zu Ehren des großen Führers und Staatsmannes Vladimir Iljitsch Lenin anläßlich seines 119 Geburtstages ( 22.April) an seinem Denkmal Blumen und Kränze nieder. Es wird weiter berichtet: das zu Ehren dieses würdigen Tages ab sofort das Zentrale Programm des sowjetischen Fernsehens zur Ausstrahlung kommt.

Die Bezirksverwaltung für Radiokommunikation startete den offiziellen Testbetrieb des Senders. Dieses blieb bis zum Ende der Besatzung 1991.

Foto 6: Oberkommandant Major Medejev am 21.04.1989 in seinem Büro auf dem Schloß

Dieses Projekt dürfte insofern von Interesse sein, da ansonsten in der Tschechoslowakei  das sowjetische Fernsehen nirgendwo terristisch verbreitet wurde, Major Medejev hatte somit ein einmaliges Projekt angeschoben...

Ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung an das Státní okresni archiv Decín , Tschechische Republik

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Den Beitrag können Sie auch unter diesem Link aus 2012 lesen.

forum/sowjetisches_fernsehen_in_decn_tschechoslowakei.html

Gleichzeitig halten wir fest, dass auf OIRT UHF Kanal 50 das UdSSR Programm TSS auch aus Bratislava bis zur Wendezeit ausgestrahlt wurde und damit auch in Wien empfangbar war.

Zeitungszitat jener Tage: "Empfang der Sendung mit der Maus auf Russisch...."  

 

W.S. 1/2015

 

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Herr Erich Naus aus Teplice (Tschechien) hat mir auch geschrieben. Offensichtlich waren in der CSSR  hier und da Bemühungen der Truppenbetreuung durch das sowjetische Fernsehen;

Guten Tag!

 

In Bohosudov (Mariaschein), historische Stadt, mit Graupen verbunden, ungef. 3 Km nördlich von Teplitz entfernt, stationierte früher eine große sowjetische Einheit, samt einer umfangreichen Wohnsiedlung. In den 80-er Jahren wurde hier auch solcher Sender installiert und zwar auf dem 3. Kanal (ost - cca 62 - 68 MHz/vertikal), unzweckmäßig auf das Ort Červený Újezd (in Mittelgebirge) gerichtet, da auch eine kleine Militäreinheit mit Wohnungen für die Familienmittglieder war. Schwacher Sender (5 W) überdeckte leider den damals hier beliebten Empfang des ARD-Programms ausgestrahlt vom Berg Ochsenkopf in Bayern 4. Kanal/west, Ton 5,5 MHZ. Diese Frequenz bekamen die Russen sicher von den örtlichen Parteiorganen, um die schädliche Propaganda der Deutschen zu paralysieren. Der schlechten Deutschen (BRD ) , weil es existierten früher auch gute Deutsche ! (DDR)

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