stern-stas: Spannung an Gleichrichterröhre

Hallo,

an meinem Autoradio S1049C ist die Spannung an der Gleichrichterröhre zu hoch, ca. 280V. Laut Schaltplan sollten da 225V ankommen. Das führt dann zu Überschlägen in der Gleichrichterröhre.

Was könnte die Ursache sein? Ich vermute einen Windungsschluß im Hochspannungstrafo. (Primärwicklung)

Habe das Radio auf 12V gebrückt (über die Lötbrücken) und auf 6V. Jedes Mal ist der Fehler der gleiche.

Zerhacker habe ich für 6V und 12V natürlich einen seperaten, die Frequenz lag bei 102Hz

Vielleicht kann mal jemand in den Schaltplan schaun und meine Vermutung evtl. bestätigen oder mich auf den richtigen Weg schicken. Danke!

viele Grüße

Christian

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Guten Abend Herr Hubatsch,

bei einem Windungsschluss im Hochspannungstrafo würde sich eher die Spannung verringern, der Trafo würde eventuell durchbrennen oder die Sicherung löst aus.

Die zu hohe Spannung liegt wohl eher daran, dass zu wenig Strom entnommen wird, z. B. von der Endröhre ECL11. Wie sind dort die Anoden- und Schirmgitterspannungen ?

Wieviel Spannung fällt über dem Ausgangsübertrager ab (Primär) ?
Liegt an den Anoden und Schirmgitter der Vorstufenröhren Spannung an ?

M. f. G.
J. R.

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Guten Abend Herr Roschy,

danke für die schnelle Antwort.

Ich habe ohne Röhren einfach nur die Spannung am Sockel der Gleichrichterröhre gemessen. Ich hatte Angst nochmal eine zu "grillen". Ich könnte aber nochmal mit einer Last messen, habe überlegt je eine 15W Glühbirne oder etwas schwächer zu verwenden.

Als ich das Radio bekommen habe, war es auf 12V gebrückt. Dabei ist allerdings die Heizspannung der Röhren als Reihenschaltung ausgeführt. Bei einer Röhre mit defekter Heizung (geringerer Innenwiederstand) kommt es dann zu einer ungleichmäßigen Spannungsverteilung und die Röhren bekommen zu viel Spannung ab und gehen ebenso kaputt. Das finde ich hier sehr unglücklich gelöst.

viele Grüße

Christian

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Guten Abend Herr Roschy,

ich denke Sie haben da volkommen recht. Habe gestern mit Last (50mA) gemessen und bin auf 195V Spannung am Hochspannungsausgang des Trafos gekommen. Habe von der Röhre ECL11 mal den Heizstrom gemessen und kam auf 1,4A-1,2A (kalt/warm), soll 1A, ich denke hier könnte ein Defekt vorliegen (auch aufgrund der vorher geschilderten Situation im 12V Betrieb). Leider habe ich keinen Röhrentester.

viele Grüße

Christian

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Hallo,

habe mich heute nochmal ein wenig eingehender mit dem Radio beschäftigt.

Habe den Anschluß vom Sockel der Kathode der EZ11 abgelötet, dann gemessen und es sind alle Spannungen an der EZ11 i.o. . Sobald ich den Anschluß wieder anlöte habe ich nur ein paar mV anliegen, dabei sind alle Röhren bis auf die EZ11 ausgebaut. Die Elkos 16µF und 25µF hatte ich schon länger erneuert. Habe jetzt nochmal einen nach dem anderen abgelötet aber keine Veränderung. Es ist als ob ein Verbraucher oder Kurzschluß da wäre.

Die EZ11 habe ich auf eine unkonventionelle Art getestet, habe mal probeweise an die Kathode eine 250V 15W Glühlampe angeschlossen, die Spannungen sind dann so, wie sie unter Last sein sollten und die Glühlampe leuchtet.

Leider bin ich jetzt immer noch ein wenig ratlos und auf der Suche nach dem mystischen Verbraucher.

viele grüße

Christian

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Hallo Herr Hubatsch,

sofern es keinen Kurzschluß im Kabelbaum zwischen Lautsprecherteil und Bedienteil gibt, bleibt als Verbraucher möglicherweise der 0,01 µF Kondensator an der ECH 11 Anode unter ZT1 hinter dem 1 kOhm Widerstand in Leitung Nr. 5. Sollte der Kondensator durchgeschlagen sein, wäre der Verbrauch bei 200 V 0,2 A.

Sofern Bedienteil und Lautsprecherteil durch einen Steckverbindung verbunden sind, sollten Sie sie trennen um zu sehen, wo der Kurzschluß ist.

Die Abweichung des Heizstromes der ECL 11 ist nicht kritisch und bei E-Röhren normal.

Grüße

Rüdiger Walz

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Hallo Herr Walz,

danke für Ihren Beitrag. Habe das Bedienteil abgesteckt und der Fehler war immer noch da. Bin dann daraufgekommen, daß ich mir selber einen Fehler eingebaut habe. Und zwar habe ich beim Kondensator-Tausch den mittleren Trafoanschluß mit dem Anschluß zur Drahtspule 1 vertauscht. Hatte auch noch die neuen Kondensatoren in Verdacht, daß da evtl. einer durchschlägt.

Nun habe ich zumindest ein Rauschen auf dem Lautsprecher und überall Spannung anliegen, aber etwas weniger als im Schaltplan angegeben. Evtl. ist die EZ11 nicht mehr so gut. Am Ausgang der EZ11 komme ich auf 170V statt 200V, entsprechend an den anderen Messpunkten auch ca. 30V weniger.

Werde mal weiter auf die Suche gehen, evtl. kommt ja heute noch ein Ton raus.

Kleines Update.. es läuft grad Radio Skopje :-)

Nochmal ein dickes Dankeschön an H. Roschy und H. Walz!

Viele Grüße

Christian

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Hallo Christian,

da scheint sich ja der Erfolg doch noch eingestellt zu haben ! Super !

Wenn es noch AM- Sender geben würde, wäre das ein ganz tolles Autoradio für ein Oldtimer-Auto, aber so macht es leider keinen Sinn.

Die EZ11 ist äußerst schwach dimensioniert, wie man schon am Heizstrom von nur 0,29 A erkennen kann. Da wird das Letzte herausgeholt und es ist kein Wunder, wenn diese schlapp macht.

Auf dem Modell- Bild hier im RM hat sie schon jemand durch eine andere Gleichrichterröhre ersetzt, sieht nach 6X5 oder 6Ц5С aus, die wäre schon mal viel solider.

M. f. G.
J. R.

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Hallo Herr Roschy,

ja, leider gibt es nur noch ausländische Sender, die man auch fast nur Nachts gut empfangen kann. Habe mal eine Rahmenantenne selber gebaut, die funktioniert ziemlich gut, damit kann man dann doch einige Sender hören. Durch die Autos bin ich auch zu den Radios gekommen, ich wollte ein zeitgenössisches Radio da drin haben und es auch selber reparieren.

Guter Hinweis mit der anderen Gleichrichterröhre, das werde ich wahrscheinlich mal probieren.

Am Empfangsteil war nur ein Ferritkern lose und hat sich herausgeschraubt. Von den Bauteilen waren nur die Kunststoff-Elkos zu tauschen, die sind wohl nicht richtig dicht, so daß der Elektrolyt entweichen kann, einer hat sich mal etwas aufgebläht. Die verlöteten Keramik-Elkos dagegen konnten alle bleiben und es gab damit bisher keine Probleme.

Viele Grüße

Christian

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