Iven Müller
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1912 "STASSFURTER LICHT- UND KRAFTWERKE A.G." neu gegründet.
1920 Radio-Versuchs - Labor bei der "STASSFURTER LICHT- UNDKRAFTWERKE A.G." (zugehörig zum Konzern der "DCGG: Deutsche Continental Gas Gesellschaft - Dessau) am Athenslebener Weg von W. Steindoff eingerichtet.
1923 Aufbau der Radioabteilung in der damaligen "Staßfurter Licht- und Kraftwerke A.G." Es werden erste Detektorgeräte, Drehkondensatoren und einfache Röhrengeräte produziert. Gründung der Tischlerei für Radiomöbel - Alfred Diesing, Löderburger Straße 14.
1924 Es entsteht ein - Röhren Audion mit begrenzter Rückkopplung
1925 Die Radio - Belegschaft zählt etwa 15 Personen
1927 Es sind bereits 400 Beschäftigte bei Stassfurt tätig. Bis zu diesem Zeitpunkt hat Stassfurt bereits 25000 Empfänger hergestellt. Funkausstellung in Berlin mit: Netzanschlußgeräte für Heiz- und Anodenstrom, Präzisions - Drehkondensatoren 0 28, Präzisions - Fensterskalen, neue hochwertige Empfängertypen.
1928 Fertigung des Rundfunkgerätes mit dem Namen "Mikrohet". Erster deutscher Superhet - Empfänger wird von "Staßfurter Licht- und Kraftwerke AG, Abt. Radiobau, weltweit verkauft.
1929 Alle wichtigen Großhändler führen nun Empfänger von Stassfurt
1930 Die Superhet - Geräte erhalten den Namen Imperial. In der Löderburger Straße in Stassfurt entsteht ein neues Werk. Die Produktion von Militärtechnik beginnt.
1931 Trennung "LICHT- UND KRAFT" von Abteilung "Radiobau". Firmierung unter "STASSFURTER RUNDFUNK - GESELLSCHAFT MBH" mit ca. 600 Beschäftigten.
1933 Aufnahme einer zusätzlichen kommerziellen Fertigung als sogenannte "Behördenfertigung" und Produktionsbeginn des Gemeinschaftsempfängers Typ VE 301.
1934 Gründung der "Staßfurter Rundfunkgesellschaft mbH" 1000 Jahr- Feiern der Stadt Staßfurt.
1935 Ein Großbrand zerstört die Tischlerei Diesing fast vollständig. Es erfolgt ein Neubau auf dem Gelände der ehem. chem. Fabrik von Forster & Grüneberg an der Gänsefurther Straße.
1936 entstanden an der Löderburger Landstraße moderne Fabrikgebäude mit dem neu geschaffenen Firmenzeichen: "STASSFURTER IMPERIAL" auf ausgebreiteten Adlerschwingen.
1938 Bezug des Verwaltungsgebäudes mit Konstruktionsbüros, Entwicklungslabor usw. und der Produktionshalle 1 (7000 qm Der Betrieb beschäftigt etwa 850 Personen, davon sind ca. 700 Frauen.
1940/41 Bau und Bezug der Produktionshalle 11 (6000 qm), Mitarbeiter: 1600 Personen.
bis 1942 Qualitätsführer in Deutschland bei Musiktruhen unter dem Markennamen "Imperial"
1943 Es gibt außer dem DKE 38 nur noch Rüstungsproduktion.
1945 Westdeutschland 16.12.1948 Dipl. Ing. Wolf Steindorff, der ehemalige Direktor der Firma Stassfurt gründet in Osterode die Continental - Rundfunk GmbH. Das Firmenlogo der Stassfurt kann weiterhin verwendet werden. 27.11.1957 Die Firma meldet Konkurs an. Nahezu alle Mitarbeiter werden entlassen.
1945 Ostdeutschland Unter russischer Regie werden Geräte für die UdSSR produziert
01.06.1945 Wiederaufnahme der Rundfunkgeräteproduktion mit 157 Mitarbeitern in ehemaligen Produktionsstätten im Stadtgebiet.
01.08.1945 Herr Bernward Müller wird mit der kommissarischen Leitung der "Staßfurter-Rundfunk-Gesellschaft m.b.H." beauftragt.
18.12.1945 Mit dem Befehl Nr. 75 (Staßfurter Rundfunk) wird durch General Major Kotikow, Herr Bernward Müller als Sequester bestellt.
1946 Beginn der Lehrlingsausbildung mit 9 Lehrlingen (Lehrecke)
1946/48 Der Betrieb gehört zu: INDUSTRIE-WERKE SACHSEN ANHALT.
01.07.1948 Umbenennung und Neugründung des Unternehmens als VEB Stern - Radio Staßfurt.
1948 -1951 Produktion von: "Stern" - Plattenspielerschatullen, Einkreis-Geradeausempfängern 1U11 und Rundfunkgeräten 4U61/62.
01.05.1949 Übergabe einer neuen Lehrwerkstatt
13.10.1949 Eröffnung des 1. Werkskindergartens (,,Zum Kinderland") mit Hort für 40 Kinder in einer Baracke auf dem Betriebsgelände
15.12.1949 Erfüllung des Jahressoll zu 100% mit 26987 Radiogeräten
13.01.1950 Im Betrieb sind 637 Arbeitskräfte beschäftigt.
06.06.1950 Übergabe der Betriebsberufsschule im VEB "Stern - Radio` Staßfurt.
1951 Beginn der Produktion einer Staßfurter Eigenentwicklung des Radiogerätes "Stern 6 E 51" in Halle 1.
06.09.1951 Übergabe einer Empfangs- und Heilstätte Rathmannsdorf Beschallungsanlage an die Tbc - durch die Belegschaft des VEB "Stern - Radio".
05.12.1951 Im VEB - RFT - "Stern - Radio" werden 141 Lehrlinqe ausgebildet.
01 .05.1952 Eröffnung einer Kinderkrippe und einer Kindertagesstätte im Betrieb.
30.06.1952 Das Vorschlags- und Erfindunqswesen im Betrieb wird verbessert.
22.07.1952 II. Delegiertenkonferenz zur Annahme des Kollektivvertrages im Betrieb durchgeführt.
1952 - 1955 Produktion des Gerätes "5 E 63"
01.03.1953 Eröffnung einer Lebensmittelverkaufsstelle (Vst. 111) im Betrieb
18.03.1954 Betriebskollektivvertrag für das Jahr 1954 unterzeichnet
01.06.1954 Produktionsaufnahme von Massenbedarfsgütern wie: Kabelschellen, Klingeltrafos und Schuhspanner
01 .09.1954 VEB "Stern-Radio Staßfurt wird Sieger im überbetrieblichen `Wettbewerb der vier "Stern-Radio-Betriebe.
23.09.1954 Die ersten 500 "Radio-Bastelkästen" verlassen die Lehrwerkstatt (Massenbedarfsgüterproduktion)
02.10.1954 Begutachtung des Messemusters eines neuentwickelten Fahrradsupers
24.11.1954 Die Betriebszeitung "Im Skalenlicht" erscheint im 1. Jahrgang mit der Nummer 10
12.09.1956 Zeitungsbericht über die Leipziger Herbstmesse mit Vorstellung eines Staßfurter Fernsehgerätes (Laborstadium) und des "Diamant" mit Drucktastenumschaltung und der "Sinfonie".
01.10.1956 Eröffnung der Spezialverkaufsstelle für Staßfurter Rundfunkgeräte in der Karl-Marx-Straße. Die Musikvitrine in "Violetta" kostet 1250,- DM. Teilzahlunq war möglich.
13.12.1956 Der Werkleiter Siegfried Kästner überreicht der Pionierorganisation der Goetheschule ein Fernsehgerät.
September 1957 Staßfurter Rundfunkbetrieb produziert die ersten Fernsehgeräte vom Typ "Iris 12 A".
19.08.1957 VEB "Stern-Radio" erhält die Wanderfahne des Ministerrates.
03.09.1957 Brand in zwei Lagerbaracken im VEB "Stern-Radio" durch Funkenflug einer Lokomotive.
01.05.1957 Übergabe einer "Zentralen Rundfunk- Fernsehgerätereparaturwerkstatt" am Schäfereiberg 1.
1958 Gerhard Kubitschek, der Gründer der Kuba Imperial kauft die Continental - Rundfunk GmbH und ändert den Namen in "Imperial Rundfunk und Fernsehwerk GmbH" um 01.07.1966 Die Firma gehört nun zum US Konzern General Electric, später zu AEG - Telefunken - 1972 Die Firma schließt.
Herbst 1960 Umbenennung des Betriebes in: "VEB Fernsehgerätewerke Staßfurt"
10.08.1961 Die "Rote Brigade" richtet an Walter Ulbricht ein Schreiben, in dem sie fordert, den westdeutschen Menschenhändlern einen Riegel vorzuschieben.
06.10.1961 Übergabe einer Produktionshalle (Halle V 48m x 144m) im Betrieb durch den VEB Bau-Union Magdeburg.
12.02.1964 Übergabe eines Sozialgebäudes im FSGW.
16.12.1964 Das Ein - Millionste - Fernsehqerät läuft im FSGW vom Band.
15.01.1966 Übergabe einer neuen Kultur- und Sozialeinrichtung an der Löderburger Straße durch den Werkdirektor Ketscher.
Dezember 1966 Baubeginn für das neue Forschungshochhaus des FSGW.
15.04.1967 Beginn der Serienproduktion des 1. volltransistorisierten tragbaren Fernsehkoffergerätes "K 67".
04.06.1968 Übergabe des Kindergartens des FSGW in der Löderburger Straße.
10.05.1969 Die ersten volltransistorierten Farbfernsehempfänger (,,Color 20") verlassen das Werk.
02.10.1969 Fertigstellung des 1000. Farbfernsehgerätes "Color 20".
19.03.1970 Übergabe einer Kinderkrippe des FSGW in der Gänsefurther Straße.
12.06.1970 Eröffnung einer Kleinfeldsportanlage der BBS des FSGW.
08.12.1970 Eröffnung der HO -Kontaktring - Filiale ,,Funk" in der Straße der DSF
01.01.1971 Der VEB Industrievertrieb Rdf. und Fernsehen übernimmt die Rundfunk- und Fernsehreparaturwerkstatt am Schäfereiberg
20.10.1971 Inbetriebnahme eines Selbstbedienungstraktes im VEB FSGW (Kantine in Halle 1)
08.03.1972 1972 Bau der Traglufthallen im Betriebsgelände
01.02.1974 Auszeichnung des VEB FSGW mit dem Karl-Marx-Orden.
13.03.1975 Das 5-millionste Fernsehgerät läuft im FSGW vom Band Juni 1976 Inbetriebnahme einer Kegelbahn im FSGW
19.04.1979 Bildung des Kombinates ,,Rundfunk und Fernsehen
05.05.1980 Übergabe einer Kinderkrippe im Kindergarten des FSGW in der Berliner Straße (Kapazität: 20 Platze)
18.11.1980 Verleihung des Ehrennamens ,Friedrich Engels an den Betrieb
20.03.1981 Das FSGW erhält ein Ehrenbanner des ZK der SED für hervorragende Leistungen im Produktionswettbewerb durch Margot Honecker überreicht.
10.09.1981 Grundsteinlegung für den Ratiomittelbau im FSGW durch den Betriebsdirektor Franz Korsch.
01.01.1984 Der VEB Tonmöbel wird ein Betriebsteil des FSGW ,,Friedrich Engels
13.05.1985 Das 10-Millionste Fernsehgerät (,,Colormat") läuft vom Band
05.02.1987 Die Volksstimme berichtet über die Erhöhung des Automatisierungsgrades im VEB FSGW (Probelauf des 1. Teilabschnittes der automatischen Leiterplattenbestückung)
04.11.1987 Industrieerprobung einer neuen leistungsstarken Plastspritzmaschine.
04.01.1988 Die Kinderkrippe 1 des VEB FSGW (im Betriebsgelände gelegen) schließt ihre Pforten. Die Kinder werden in der Krippe ,,Gänsefurther Straße" untergebracht und betreut.
08.03.1988 Jede der 2615 Frauen im FSGW erhalt anlaßlich des Frauentages eine rote Nelke.
11.08.1988 Der 8-millionste Schwarzweißfernsehempfänger verlässt das FSGW.
02.02.1989 Auszeichnung des FSGW durch Eintragung in das Ehrenbuch der Bezirksleitung der SED.
16.03.1989 Messegold für den ,,Color 40".
10.05.1989 Eintragung des Kollektivs ,,Elektrische Konstruktion und Geräteentwicklung - 4. Grundkonzeption Farbfernsehempfänger" in das Ehrenbuch der KL der SED.
22.08.1989 Der VEB FSGW wird mit der Wanderfahne des Ministerrates und des Bundesvorstandes des FDGB ausgezeichnet.
Sept. 1989 Übergabe des rekonstruierten Betriebsambulatoriums und einer neuen Bücherei im FSGW durch den Generaldirektor Boegelsack.
Juli1990 Gründung der: Rundfunk - Fernsehen - Telekommunikation AG Staßfurt
1992 Europapremiere eines Farbfernsehgerätes mit Einchip - Signalverarbeitung
31.08.1993 Beginn der Abrissarbeiten am Lehrlingswohnheim der RFT-AG
21 .02.1995 Auf dem RFT-Betriebsgelände wird aufgeräumt und abgerissen.
29.03.1995 Produktionsstart für eine neue TV-Gerätelinie bei RFT (100-Hertz-Technik).
24.06.1995 Wieder blaue Briefe für Fernsehwerker (1/3 von 556 sind betroffen).
25.06.1995 RFT beginnt mit Produktion eines Mini-Computers.
14.07.1995 RFT führt neues Produktionssystem ein, Hoffnungen ruhen auf "Factory 95".
08.08.1995 Der Abriss geht weiter, auch das Hochhaus ist der Abrissbirne geweiht.
25.08.1995 RFT Spitzenreiter bei Fernseh-Test - Luigi Colani`s neugestaltete Geräteserie auf der Funkausstellung in Berlin
30.01.1996 Für RFT Staßfurt ist die Gesamtvollstreckung beantragt (Produktionsbereich), Vertrieb bleibt. Es wird nach Lösungen gesucht.
06.02.1996 Bei RFT geht es weiter. Land und Banken haben Zusagen gemacht.
23.02.1996 Die Abrissbirne trifft Ex RFT -Gebäude. Das Kulturzentrum, das Hochhaus, Produktionshallen und Baracken auf dem RFT-Gelände werden nach Plan entkernt, abgerissen oder gesprengt. Das ehemalige Verwaltungsgebäude an der Löderburger Straße soll stehen bleiben. Hierfür interessiert sich das Berufsförderungswerk.
01 .03.1996 Die Belegschaft der RFT-E erhält komplett zum 28.02. ihre Kündigung.
29.03.1996 Demo durch Staßfurt. Landesregierung will RFT retten. (noch knapp 500 Beschäftigte)
08.05.1996 Gesamtvollstreckung RFT-V (Vertrieb und Marketing GmbH) am 01 .05.1996 eröffnet,
nachdem 1995 ein Verlust von 48 Millionen Mark aufgelaufen war.
15.05.1996 Heute fällt ein Wahrzeichen der Stadt. Das Hochhaus des Fernsehgerätewerkes wird um 19.46 Uhr gesprengt.
08.06.1996 RFT- Beteiligung kostete Nord / LB 8 Millionen DM. Nun müsse die Kooperation mit dem französischen Konzern Thomson den Standort Staßfurt sichern.
03.07.1996 Der Elektro-Konzern sagt kurzfristig ab. Die Thomson-Heirat mit RFT findet nicht statt. RFT setzt alle Hoffnungen auf neue Investoren.
30.08.1996 Zwei Tage CeBIT Home in Hannover - "Weltpremiere von RFT" Der neue Multimedia - Fernseher von RFT Staßfurt vereint ein Stereo - Fernsehgerät und einen vollwertigen Computer mit CD-ROM Laufwerk. Das eingebaute Telefon-Modem erlaubt die Einwahl ins INTERNET.
05. 1997
Unter dem Namen RFT Staßfurt Digital Produktions GmbH nimmt der ostdeutsche Fernsehgerätehersteller nächste Woche die Produktion mit 70 bis 90 Mitarbeitern wieder auf. Der Vertrieb wird über 2 300 Fachhändler organisiert. Die Produktpalette soll um Geräte für Multimedia-Lösungen erweitert werden.
1998 Technisat hat den ostdeutschen Fernsehgerätehersteller RFT übernommen. Die Übernahme vollzog sich nicht ganz reibungslos. Der Grund: Seit Mitte 1997 hält die RFT Digital GmbH auf Basis eines Mietvertrages auf dem Gelände die Produktion des Ende 1996 Konkurs gegangenen TV-Produzenten aufrecht. Doch im Juni setzte der Sequester Digital den Stuhl vor die Tür und verkaufte das Werk an Technisat.
10.1998 Beim einzigen ostdeutschen Fernsehgerätehersteller, der TechniSat RFT Staßfurt AG, ist die Produktion von Fernsehgeräten wieder angelaufen. Von November an soll die Produktion einer neuentwickelten 100-Hertz-Gerätereihe aufgenommen werden. Derzeit sind bei TechniSat RFT rund 50 Mitarbeiter beschäftigt. Bis Januar soll ihre Zahl auf 100 steigen.
2003
Die Technisat Digital AG produziert in Staßfurt moderne Fernsehgeräte und Zubehör.
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Herzlichen Dank an Günther Mengewein (
http://stassfurt.de.vu) . Er war in dem Werk 43 Jahre tätig und hat mir Chronik (ausgearbeitet bis 1996) freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
This article was edited 05.Aug.03 13:32 by Iven Müller .
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