stern-roch: 7E86 - Interessante NF Schaltung
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Hallo Radiofreunde,
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? Was ist unklar?

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? Weshalb bei FM zusätzliche NF-Stufe?
Hallo Herr Knoll,
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? Unterstützung wird angeboten

Hallo Herr Dehne,
jetzt ist es klar was Sie brauchen. Ich will Sie dabei unterstuetzen, aber auch allen uebrigen Kollegen die Mitwirkung ans Herz legen.
Denn es gibt sicher noch Leute mit Insiderwissen der Technik in der ex DDR
Gruss und Dank von Hans M. Knoll
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Nordmenmde hat es auch getan...
Hallo Jens und Herr Knoll,
ich freue mich immer, interessante Fachbeiträge zu lesen und möchte mich insbesondere auch mal wieder bei Herrn Knoll bedanken, der unermüdlich für Nachschub sorgt. Umso verständlicher ist es, wenn er immer wieder auch mal andere Schreiber motiviert. Leider gibt es aber wohl gar nicht mehr so viele, die über das nötige Fachwissen verfügen.
Nach längerer Pause möchte ich mich auch gerne wieder hier einbringen. Am liebsten würde ich mit echten Fakten kommen, aber ganz ohne Vermutungen komme ich auch nicht aus.
Zuerst eine Info: Auch Nordmende hat solche zusätzlichen NF-Stufen bei FM verwendet, und zwar bei den Geräten der -10-Serie, also 350-10, 400-10, 450-10 und 500-10, sowie beim allerersten Tannhäuser. Vorher und nachher hat es das nicht wieder gegeben. Ich meine, früher schon einmal über diese Stufe gesprochen zu haben, aber ich finde das nicht wieder. Auf jeden Fall hat die Stufe keine besonders grosse Verstärkung, weil die Triode, als Oszillatorsystem konstruiert, ein recht kleines μ (bzw. einen großen Durchgriff) hat und ausserdem stark parallel gegengekoppelt ist.
Zum 7E86: Der Arbeitspunkt des Zusatzverstärkers ist schon merkwürdig: so ganz ohne Gittervorspannung? Nun gut. Ausserdem: Bei einem Anodenwiderstand von nur 100kOhm wird auch hier die Verstärkung nicht sehr hoch sein.
Prinzipiell wäre vorweg noch zu klären, ob eigentlich die NF-Ausgangsamplitude des FM-Teils besonders niedrig im Vergleich zum AM-Teil ist, oder ob vielleicht der AM-Teil besonders hochpegelig ist. In beiden Fällen könnte man durch einen zusätzlichen NF-Verstärker Abhilfe schaffen, aber mit unterschiedlicher Begründung. Leider habe ich kein solches Gerät, um das zu überprüfen.
Mangels besseren Wissens und weil ich ansonsten keine auffälligen Schaltungsbesonderheiten feststelle, kann ich nur vermuten, dass der erste Fall vorliegt. Dann wäre es der Ratio-Detektor, der in diesem Falle besonders wenig NF zur Verfügung stellte. Nun ist aber leider die Dimensionierung dieser Stufe alles andere als ein einfaches Unterfangen, und am Schaltplan selber kann man nicht unbedingt die konstruktiven Feinheiten erkennen. Über den Ratio-Detektor ist schon viel geschrieben worden, siehe z.B. [1]. Immer wieder geht es darum, einen geeigneten Kompromiss zwischen Linearität, Bandbreite, Begrenzungseigenschaften und Ausgangsspannung zu finden. Es gibt aber keine Ideallösung, die Spulengüten gehen stark in das Ergebnis ein, und letztlich liest man am Ende langer theoretischer Abhandlungen immer wieder, dass der Entwickler auf umfangreiche Experimente angewiesen ist. Und das alles zu einer Zeit, als UKW noch eine junge Technik war, Erfahrungswerte fehlten und die zur Verfügung stehenden Entwicklungszeiten sehr kurz waren!
Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass man mitunter schon froh war, bei gegebenen Kostenvorgaben (Spulenqualitäten) hinsichtlich Linearität, Bandbreite und Begrenzungseigenschaften überhaupt einen gut funktionierenden Ratio-Detektor hinbekommen zu haben. Und wenn sich dann herausstellte, dass UKW zu leise war, musste man eben eine zusätzliche Verstärkerstufe spendieren, in diesem Fall sogar ohne grossen Hardware-Aufwand. Dann konnte man sich bei FM im NF-Teil sogar starke Gegenkopplungen erlauben, um den Klang noch zu verbessern.
Zu Jens´ Idee mit der relativ geringen Gesamt-ZF-Verstärkung: Sicher ist hier die Verstärkung nicht sehr hoch, aber in anderen Geräten war es (auf den ersten Blick, siehe u.a. ZF-Spulengüten, die man nicht sehen kann) nicht anders, und die kamen auch ohne zusätzliche NF-Verstärkung aus. Möglicherweise war auch beim 7E86 die Auslegung der Verstärkungsregelung nicht optimal, z.B. unverzögert...
Bitte korrigiert mich ruhig, falls ich mit meinen Ausführungen daneben liege. Vielleicht kann ja aber auch ein Zeitzeuge meine Einschätzung der Umstände zu Beginn des UKW-Rundfunks bestätigen.
Gruss,
Andreas
[1]: Rothe (Hrsg.): Die Telefunkenröhre im UKW-Empfänger:
Alfred Nowak: FM-Demodulatoren (S. 5 ... 68)
Franzis Verlag München, 1952
P.S.: Die Schaltung weist noch andere Besonderheiten auf: Interessant ist z.B. die Art der Brummkompensation in Form einer Reihenschaltung der transformierten, an der Netzdrossel abfallenden, Brummspannung mit der LS-Schwingspule (Anschlüsse A und B). Anders als heute waren damals hochkapazitive Siebelkos wohl teurer als eine zusätzliche Kupferwicklung.
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? Version2 (geaendert) Knoll

Hallo Herr Dehne und H. Steinmetz.
H. Dehne schrieb mir: danke für Ihre „Unterstützung“!
Ich möchte mich nur melden und es nicht zur Beitragsreihe schreiben…
Bin mal gespannt, ob sich noch jemand angesprochen fühlt.
Ich habe mich daher zurueckgehalten. Wenn H. Steinmetz nun aufruft, anbei meine Version.



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? Aha! Aber der AP der NF-Stufe?
Hallo Herr Knoll u.a.,
vielen Dank für die grosse Mühe, die Sie sich gemacht haben. Nicht erst ein absoluter Pegelplan, sondern schon ein Verstärkungsvergleich, wie Sie ihn angestellt haben, zeigt sehr deutlich die Unterschiede bei den Konzepten. Wieviel Zeit man für solche Recherchen aufwenden muss, wissen die, die so etwas schon mal gemacht haben. Die anderen können es wohl nur erahnen.
Vielleicht noch zwei kurze Ergänzungen:
1. In Ihren Betrachtungen gehen Sie davon aus, dass sich die Ratio-Detektoren bezüglich ihrer NF-Ausgangsspannungen nicht sonderlich unterscheiden. Da war ich mir mit meinen Einschätzungen nicht so sicher wie Sie mit Ihren langjährigen Erfahrungswerten.
2. Ihre Betrachtungen gelten für Fernempfang, solange also noch keine nennenswerte Signal-Begrenzung stattfindet. Sobald man so starke Sender empfängt, dass eine starke und wünschenswerte ZF-Signalbegrenzung erfolgt (vorausgesetzt, dass die Regelung das nicht verhindert), kann man davon ausgehen, dass hinter den Ratio-Detektoren gleiche NF-Pegel herrschen. Dann unterscheiden sich die Konzepte nur noch wegen ihrer NF-Verstärkung, also um ca. 5 dB (ohne zusätzliche NF-Stufe).
Ach ja, den elektrodynamischen Laustsprecher hatte ich als solchen gar nicht erkannt...
Die Auslegung der zusätzlichen NF-Stufe bereitet mir immer noch Kopfzerbrechen. Es wird eine ungewöhnlich niedrige Betriebsspannung von 100V bei Ra = 100 kOhm verwendet. Leider gibt es keine Angaben zum sich ergebenden Arbeitspunkt. Unklar ist mir vor allem aber immer noch, wie man mit der ECH81-Triode eine verzerrungsarme NF-Verstärkung hinbekommt, ohne eine negative Ug1 oder einen grossen Rg1 (z.B. 10 MOhm) zu verwenden, und das bei nicht einmal geringer NF-Amplitude! Sicher, das kann sogar funktionieren, wenn man nämlich das Gitter auch zu positiven Spannungen hin aussteuert, aber der dann fliessende Gitterstrom würde eine niederohmige Ansteuerung erfordern. Die liegt hier mit (100 kOhm || 500 kOhm) + 50 kOhm = ca. 130 kOhm Quellenwiderstand und RC-Kopplung bei 500 kOhm Ableitwiderstand aber sicherlich nicht vor. Oder ist der Gitterstrom gar nicht so hoch?
Andreas Steinmetz
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? Hinweis

Hallo Herr Steinmetz.
Hier ein Hinweis auf Audio ohne Ug1. Das war eine heisse Sache, unsichtbar auch mit mir. Das koennen Sie erst mal lesen um vielleicht zu einem Entschluss zu kommen.
Ja, die Ratios habe ich ausgeklammert. Der RFT sicher schwach, Arbeits-R (wie bei einem Grundig 80U) hochohmig mit 40KΩ, der Mende, gut mit 16KΩ.
Ich bin mal Standby bis H. Dehne sich aeussert.
Gruss und Dank von Hans M. Knoll
Als Anlage, ein Bild vom "Versuchsaufbau" ;-)
Anlagen:
- Versuchsaufbau_Hell (170 KB)
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? FM beim Rochlitzer 7E86
Hallo Herr Knoll, hallo Andreas, hallo Radiofreunde,
- Arbeitsplatz (116 KB)
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