stern-sonn: 875/53GWU; Schwarzburg (Ho) - Sicherheitshinweis

ID: 146439
stern-sonn: 875/53GWU; Schwarzburg (Ho) - Sicherheitshinweis 
04.Aug.07 16:25
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Hartmut Schmidt (D)
Beiträge: 44
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Hallo Allerseits,
ich möchte auf ein Sicherheitsrisiko bei diesem Gerät www.radiomuseum.org/r/stern_sonn_schwarzburg_ho_87553gwu.html hinweisen.
Es handelt sich um ein sogenanntes Allstromgerät, dessen Chassis direkt mit dem Stromnetz verbunden ist.
Es wurde in RM.Org schon öfter darauf hingewiesen, daß solche Geräte rundum vollständig isoliert sein müssen, da Metallteile Netzspannng führen können.
Ein Anschluß von Plattenspielern etc. wie bei diesen Modell offensichtlich serienmäßig vorgesehen, wäre heute nur mit einem spannungsfesten Trenntrafo (NF-Übertrager) erlaubt, der sicher im Gehäuse eingebaut sein muss.

Ich weiß nicht, warum man solche Geräte überhaupt jemals in Betrieb nehmen durfte, aber da gibt es sicher Mitglieder bei RM.Org, die das besser wissen - ich bin da wohl noch ein paar Jahre zu jung...

Hier jedenfalls gilt: Hände weg vom "Tonabnehmereingang" und falls doch, dann nur über Trenntrafo, am besten in der Netzleitung.

Hartmut Schmidt.

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Sicherheit Allstrom 
04.Aug.07 16:56

Georg Beckmann (D)
Redakteur
Beiträge: 442
Anzahl Danke: 10
Georg Beckmann

Hallo Herr Schmidt,

es gibt offensichtlich sehr viele Allstromgeräte mit so einem Tonabnehmer. Hier steht: verwendet nur Tonabnehmer nach DIN, bei einem andern las ich, nur für Tonabnehmer nach VDE.

D.h. offensichtlich sind diese Tonabnehmer-Geräte berührgeschützt. Gesehen habe ich das allerdings noch nie. Normale Plattenspieler haben einfach eine abgeschirmte Leitung zum Tonkopf, also keine Trennung.

Also, da haben Sie schon recht, es ist gefährlich.

 

Gruß

 

Georg Beckmann

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04.Aug.07 23:52

Hartmut Schmidt (D)
Beiträge: 44
Anzahl Danke: 6

Hallo Herr Beckmann,
darum ging es mir - einfach auf diese Gefahr hinzuweisen.
In früherer Zeit hat man seine Geräte sicher nicht so gedankenlos in Betrieb genommen, wie wir das heute tun. Da mußte man ja auch auf Plus-Minus achten, wenn man tatsächlich noch ein Gleichstromnetz hatte. Ich weiß nicht, wie das technisch ging, nehme aber an, daß man damals eben den Stecker gedreht hat wenn nichts ging.
Ebenso, wie man wohl auch damit gelebt hat, daß es "kribbelt", wenn der Stecker "falsch herum" eingesteckt ist.
Später verschwanden diese Anschlüsse ja auch und unter heutigen Bedingungen - wie gesagt - undenkbar.
(Ebenso wie die Zusatzlautsprecher parallel zur Primärseite des Ausgangstrafos. Und trotzdem habe ich nie gehört, daß Rundfunkgeräte irgendwann einmal zu einer Todeswelle geführt hätten...)

Liebe Grüße

Hartmut Schmidt

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DIN-gerechte Geräte verwenden 
05.Aug.07 15:55

Wolfgang Eckardt (D)
Ratsmitglied
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Wolfgang Eckardt

In den Bedienungsanleitungen der Allstromgeräte gab es schon in den 30er Jahren immer entsprechende Hinweise auf die Nutzung nur von Geräten nach DIN-Norm (in der DDR gab es später entsprechend TGL-Standard). Wenn überall die Schutzisolierung eingehalten wurde - auch nach der Reparatur in der Werkstatt oder durch Laien!! - war eigentlich stets ein allseitiger Berührungsschutz gegeben. Das betraf z.B. die Schrauben unten am Gehäuse zum Chassis, die aus Kunststoff waren, die Madenschrauben in den Bedienknöpfen mit Wachs o.ä. verschlossen oder gar mit einem kleinen Gumminippel. Da gab es auch am DIN-gerechten Plattenspieler keine Kontaktmöglichkeit, wo es evtl. "kribbeln" (oder mehr) könnte. Es ging ja stets nur um den Anschluss eines DIN-gerechten Zusatzgerätes an den TA-Buchsen und nicht um das Experimentieren daran.......
Es wurde auch auf Veränderungen hingewiesen und was dabei zu beachten sei, z.B. Serviceheft zum  "Sekretär 4" von Stern-Radio Sonneberg:

Wegen des Anschlusses an Gleichstrom - immerhin waren Gleichstrom-Netze noch in den 60er Jahren vorhanden - gab es auch Hinweise in den Bedienungsanleitungen. Als Beispiele der VE 301G:

und beim "Zaunkönig":

Unabhängig von diesen Beispielen aus Bedienungsanleitungen ist es natürlich richtig, dass der Betrieb von Allstromgeräten im geöffneten Zustand gefährlich sein kann und man muss sich dieser Gefahr bewusst sein.
Bei Reparaturen ist ein Trenntrafo der einfachste und sicherste Schutz, eine Kontrolle mit einem so genannten "Phasenprüfer" (Glimmlampe mit Vorwiderstand,  aus dem Baumarkt z.B.) kann aber immerhin auch anzeigen, ob der Nullleiter oder die "heiße" Phase am Chassis liegt.

Und ob ein Radionutzer vor 50 Jahren weniger gedankenlos beim anschließen des Gerätes vorging als heutzutage - dazu gibt es nun wohl keinen Nachweis ......  Wer weiß, wer weiß ......

Wolfgang Eckardt

 

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