telefunken: 650WL; Ersatz für die REN704d

ID: 98754
telefunken: 650WL; Ersatz für die REN704d 
01.Mar.06 17:55
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Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

 

Mit Einführung der Gleich-oder Wechselstromnetzversorgung wurde das gleiche Mischprinzip wie bei den Französischen "Bigrilles", nun aber mit indirekt geheizten Doppelgitterröhren fortgesetzt.

In Deutschland waren das die Typen REN704d, U4100D, DG4101. In Frankreich gab es u.a. die E441, TE41, MBG4, TM4, RS4141, DW1B.
Die genannten Röhren sind mit einem Heizfaden für 4V Wechselstrom versehen.

Testschaltung
Für eine möglichst objektive Beurteilung der Eigenschaften der Ersatzröhre, sind nahezu die gleichen elektrischen Voraussetzungen von Wichtigkeit, wie sie auch bei einem Industriegerät gegeben sind. Daher habe ich die Versuchsschaltung etwas angepasst, so dass sie mit dem TELEFUNKEN Superhet 650WL vergleichbar ist.

Als Ersatzröhre bietet sich die PF86 an. Sie hat einen 4,5 Volt Faden den man ohne Bedenken mit 4 Volt betreiben kann. Weiterhin ist das Bremsgitter getrennt herausgeführt. Der Schirmgittervorwiderstand sorgt für eine Reduktion des Anodenstroms auf einen Wert, welcher noch gerade für die PF86 zulässig ist. Auf eine kapazitive Überbrückung konnte ich verzichten.

Die anschließenden Messungen ergaben kaum einen Unterschied mit der originalen REN704d. Natürlich habe ich auch die Schwingsicherheit über eine großen Frequenzbereich getestet. Selbst gebrauchte PF86 zeigten nur wenig Einbußen an Empfindlichkeit.

Sehr bemerkenswert
Bei meinen Erprobungen konnte ich jedesmal, wenn ich die Anodenspannung abschaltete (= langsamer Rückgang der Spannung), einen deutlichen Lautstärkeanstieg feststellen! Das machte mich stutzig, weil das auf eine nicht optimale Arbeitspunkteinstellung der Mischstufe schließen lässt. Dieser Effekt trat sowohl bei der originalen REN704d (!), als auch bei dem Ersatz mit der PF86 auf. Daraufhin habe ich die Anodenspannung mit einem zusätzlichen Widerstand von 390k (hochfrequenzmäßig mit 4,7nF überbrückt) stark reduziert. Der Ik geht dadurch von ca. 5 mA auf 2 mA zurück. Ergebnis: eine hörbare Steigerung der Gesamtempfindlichkeit, ohne dass die Schwingsicherheit darunter zu leiden hat.

Darf ich die Besitzer eines T650WL bitten, diese, meine Feststellung zu überprüfen und mir per E-mail (oder im Forum) gemachte Erfahrungen mitzuteilen.

Viel Erfolg beim Nachbau!

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.