Telefunken 8001WK gerade gelaufen in ebay

ID: 36779
Telefunken 8001WK gerade gelaufen in ebay 
15.Nov.04 18:43
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Detlef Boeder (D)
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Detlef Boeder

Hallo,

gerade lief ein T8001WK in ebay. Wenn der Preis marktüblich ist, können wir den ja eintragen.
Wer sich das noch ansehen möchte - Auktionnummer:
2283896532

Gruss
DeBo

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Telefunken 8001WK in eBay 
15.Nov.04 19:23

Lutz Jänicke (D)
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Lutz Jänicke

Hallo Herr Boeder,

über eBay Preise wurde an dieser Stelle ja schon oft diskutiert und wohl jeder Sammler mit Internetanschluß beobachtet die Preisentwicklung (und Preisauswüchse) dort mit einem oder beiden Augen.

Die o.g. Auktion läßt wohl eines deutlich erkennen: von 10 ernsthaften Interressenten sind nur 2 bereit, deutlich mehr als 1.000 Euro für das Gerät zu zahlen. Wäre Interessent 1 nun im Urlaub gewesen oder hätte eine weniger verlässliche Stoppuhr zur Hand gehabt, dann hätte Interessent 2 fast 1.000 Euro gespart.
 
Obwohl ich wirklich keine Ahnung habe, was ein solches Gerät aufgrund seiner Seltenheit wert ist, möchte ich allein dieser Tatsache wegen dafür plädieren, diesen Preis nicht einzutragen.

Viele Grüße an alle Sammlerkollegen

Lutz Jänicke

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15.Nov.04 20:11

Hermann Jung (D)
Redakteur
Beiträge: 112
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Hermann Jung

Hallo zusammen,

dass nur 2 bereit gewesen wären über 1000 Euro zu bieten, ist spekulativ. Oft bietet man in letzter Minute und es kommt die Meldung, dass das Gebot nicht ausreicht (zu dem Zeitpunkt). Das Gebot taucht dann nicht in der Bieterliste auf. Oder: Man sieht Ihn bei 1700, hätte 1500 als Schmerzgrenze und läßt es dann sein.

Über 1000 Euro hätte ich dem Gerät auch zugetraut, der erzielte Preis doch etwas reichlich, da der Zustand der Technik/Röhren unbekannt auch das Gehäuse nicht absolut top war.

Interessant ist das neue Feature, dass Rückfragen von Interessenten in der Auktion dokumentiert werden, inkl. der unlauteren Angebote der "Gschäftle-Macher", auf die Unerfahrene sicher von Zeit zu Zeit reinfallen.

Beste Grüße, Hermann 

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Telefunken 8001WK gerade gelaufen in ebay 
16.Nov.04 23:19

Siegfried Gruhl (D)
Beiträge: 39
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Hallo,
ich hatte Kontakt mit dem Verkäufer und wäre auch beinahe bereit gewesen 1800 EUR dafür zu geben.
Da Sammeln eine Leidenschaft oder auch Sucht ist, muss jeder selbst wissen, was er bereit ist für das Objekt der Begierde zu geben.
Ich bin dann spazieren gegangen und habe 1700 EUR gespart... und denke, so ein Gerät mein Lebtag nicht wieder zu sehen (außer Sammlungsauflösug vielleicht).
Die Bilder stammen vom Verkäufer, er hat sie wegen des netten Kontaktes extra fürs Museum angefertigt.
Viele Grüße Siegfried
...und weshalb waren Sie denn so aufgeregt, DIESES Gerät bei ebay zu treffen? :-)

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8001WK und sein Preis 
17.Nov.04 09:21

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
Beiträge: 5742
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Ernst Erb

Auch bei mir steht ein Telefunken 8001WK in bestem Zustand. Ich weiss nicht wie rar das Gerät ist. Ich weiss nur, dass es viel viel rarer ist als das in Millionenstückzahl auf den Markt gebrachte OE333, also den Ortsempfänger von Loewe. Ich meine auch, dass es zudem ein paar Bauteile mehr drin verbaut hat als das beim Dreifachröhrengerät der Fall ist.

Darum ist es ganz gut, dass Herr Boeder das gemeldet hat bzw. dann Herr Gruhl. Man kann so gerade den Preis-Unterschied erkennen zwischen Schrott und gutem Zustand für ein gleiches Modell.

Es wäre schön, wenn alle Besitzer das Gerät auf der persönlichen Karteikarte eintragen würden. So könnten wir doch einmal daran denken, z.B. irgendwo beim Modell eine Zahl erscheinen zu lassen, die nur angibt wie viele Geräte des entsprechenden Modells in einer Sammlerkartei eingetragen sind. Was haltet Ihr davon?

Auch glaube ich, dass dieser Thread vom nur für Mitglieder einzusehenden "Talk" auf das Modell gestellt werden dürfte? Das nimmt Eilert Menke sicher gerne vor, wenn sich nicht innerhalb einer Woche jemand dagegen ausspricht. Ich meine der Thread gibt einem Interessenten (Gast), der ja sonst keine Sammlerpreise einsehen kann, einen schönen Einblick, wie wir uns zu Preisen stellen, wir sogar darum ringen, ob das nun ein Ausrutscher ist oder nicht. Auch die Bemerkungen zum Sammeln finde ich wichtig und wahr.

Übrigens kommen hin und wieder Meldungen von Gästen, die es als Beleidigung auffassen, dass wir nicht einfach alles offen legen. Es gibt schon sehr komische Zeitgenossen, die wohl nur an Abziehkalender gewöhnt sind - oder den Nuggi? Manchmal finde ich es traurig, dass man angepinkelt wird, wenn man etwas für die Allgemeinheit aufbaut. Kommt mir vor wie wenn man jemand einladet und der Besuch dann sagt: Warum lässt Ihr uns nicht auch ins Schlafzimmer - wir wollen das auch geniessen - aber natürlich ohne Gegenleistung.

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18.Nov.04 13:01

Hermann Jung (D)
Redakteur
Beiträge: 112
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Hermann Jung

Hallo Ernst,

stimme Dir voll zu. Was ist schon der Preis für den T8001, der in seiner Zeit zu den absoluten Spitzenprodukten der deutschen Radioindustrie zählte, im Vergleich zu den vergleichsweise hoch gehandelten OE333, wo ich bei einem einzigen Sammler schon 5 verschiedene Varianten gesehen habe.

Trotzdem ist zu bemerken, dass Telefunken (obwohl doch von Zeit zu Zeit angeboten) relativ hoch gehandelt wird, im Vergleich zu noch weit selteneren Spitzensupern anderer Marken. Z.B. sind die Pendant-Radiomodelle von AEG ja fast überhaupt nicht zu finden. Die Seltenheit ist es also wohl nicht. Die Marke ist eben beliebt, wird mit Qualität gleichgesetzt, unabhängig sogar von der technischen Leistung. Ein ähnliches Phänomen zeit sich bei Körting.

Viele Grüße, Hermann

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Raritäten und Exoten 
18.Nov.04 14:26

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
Beiträge: 5742
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Ernst Erb

Ja, lieber Hermann, wie ich in "Sammeln - aber wie!" beschrieben hatte, gibt es eine Kurve, die wieder abnimmt, wenn ein Sammel-Gegenstand zu selten ist. Ich habe den Unterschied von Rarität zu Exot beschrieben. Trotzdem gibt es immer wieder auch Ausnahmen von diesem Gesetz - wie z.B. beim 7-Röhren-Ducretet-Piano, das fast "unmögliche Preise" erzielt, obwohl mir z.B. nur drei Exemplare bekannt sind.

Wie Du schreibst, kommt es auch auf den Stellenwert des Herstellers an, der den Bekanntheitsgrad weitgehend mitbestimmt. So könnte ich mir vorstellen, das der Empfänger und Sender von Prof. Braun aus 1901 (Farbseiten Radios von gestern) irgendwo aus Unkenntnis günstig zu haben ist, obwohl mir nur zwei solche Pärchen bekannt sind. Meines stammt z.B. aus Barcelona, wo ich das in einem Antiquitätengeschäft entdeckt hatte. Es kostete in den 80er Jahren wohl etwa den Preis eines OE333. Es gibt aber auch keinen "fairen Preis" für so etwas, da eben exotisch und der Preis ganz abhängig davon ist, ob jemand oder einige Personen "scharf" darauf sind. Es kann sogar einen Ladenhüter darstellen, wenn kein Kenner kommt und der "Laden" nicht genau weiss in welchen Kontext ein Gerät zu setzen ist.

Genau wegen der sich konkurrenzierenden Technik von Braun und Slaby entstand dann wegen der Übermacht durch Marconi die Firma Telefunken.

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Familie T7001/T8001 
18.Nov.04 21:32

Andreas Steinmetz (D)
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Liebe Kollegen,

vielleicht wundert sích der eine oder andere, der mich näher kennt, warum ich in dieser Sache noch nicht gepostet habe. Schuld ist mal wieder die so knappe Zeit...
Sicher, diese Geräte sind weitaus seltener als der zitierte OE333, schon allein weil sie sich kaum jemand leisten konnte. Aber in letzter Zeit sind doch eine ganze Menge dieser Geräte wieder aufgetaucht, viel mehr, als man noch vor ein paar Jahren je zu hoffen gewagt hatte. Also doch nicht so super selten? Wohl nicht. Diese Geräte sind in größerer Stückzahl sowohl nach Skandinavien als auch nach Frankreich, um nur einmal ein paar Länder zu nennen, verkauft worden, was man u.a. an den unterschiedlichen Skalenvarianten erkennen kann. Darüberhinaus gab es die Variante T7001 WKK (Aida), die zwei Kurzwellenbänder hatte, sicherlich eine Variante für ferneren Export. Und dann gab es ja noch die GW-Versionen T7000 und T8000, die übrigens noch teurer waren. Richtig selten dagegen sind die entsprechenden Parallelgeräte von AEG mit abweichendem Gehäuse, die aber wohl den Käufer weniger ansprachen.
Der Grund für die heutigen z.T. sehr hohen Preise, aber auch für die große Spannweite des Preises, liegt meines Erachtens u.a. an der sehr schlechten Reparaturfreundlichkeit dieser Geräte. Dazu hatte ich mich ja schon einmal an anderer Stelle geäußert: http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=7349#post17426).
Deshalb trifft man heute im wesentlichen 2 Qualitätsniveaus an:
1. Stark verbastelte, meist unvollständige Geräte. Bei diesen versuchten die Werkstätten, die Funktionsfähigkeit mit allen Mitteln möglichst lange irgendwie zu erhalten, weil man "ein so wertvolles Gerät" aus nachvollziehbaren Gründen ja nicht fortwerfen wollte. Oder ungeschickte Hände, leider auch Radiosammler, hatten sich erfolglos in der Reparatur versucht und das eine oder andere Gerät dann auch zur Teilegewinnung genutzt. Noch vor einigen Jahren konnte man solche Wracks recht preiswert bekommen.
2. Fast original erhaltene Geräte. Diese sind entweder tatsächlich original erhalten, wie offensichtlich das beschriebene Ebay-Gerät. Oder sie sind von echten Liebhabern in mühsamer Arbeit wieder dem Originalzustand angenähert worden. Solche Exemplare sind wirklich sehr selten! Da, anders als bei vielen anderen Radios, hier das Hauptproblem die Technik ist, kann man verstehen, daß sich doch recht deutliche Gehäusefehler (Furnierablösungen) wie beim Ebay-Gerät trotzdem nur wenig senkend auf den Preis auswirken.
In dem o.a. Link hatte ich mich ja mit meiner T7001-/T8001-Leidenschaft schon geoutet. Mein T7001 wartet immer noch geduldig auf Besserung. Als Techniker kann ich mich für gute Konstruktionen nur allzu sehr begeistern. Aber man sollte trotzdem auch über den Tellerrand hinaussehen und beobachten, was die Konkurrenz zu der jeweiligen Zeit gebracht hat. Ohne nun den Telefunken-Liebhabern allzu nahe treten zu wollen, sollte man deshalb auch zur Kenntnis nehmen, daß dieses Gerät, zumindest als T8001, in technischer Hinsicht seiner Zeit bereits hinterherlief. Da waren Stahlröhrengeräte wie der T898 oder beispielsweise einige Philips-Geräte schon weit fortschrittlicher. Ich denke, daß einzig und allein die insgesamt sehr harmonische, kompromißfreie Konstruktion, die guten HF-Eigenschaften, der unaufdringliche Klang sowie die in Paris mit einem Preis versehene Gehäuseform Gründe sind, von dem eigentlichen deutschen Vorkriegs-Spitzengerät zu sprechen. Mag sein, daß es diesen Titel nicht bekommen hätte, wenn  es nicht von Telefunken gewesen wäre, denn wie gesagt: die Konkurrenz schlief nicht. So haben wir Grosssuper-Sammler denn auch überhaupt kein Problem, andere "Objekte der Begierde" zu benennen...
Liebe Kollegen: Was ich schon immer mal vorhatte, ist, einen Bericht über diese Gerätefamilie, auch mit Reparaturtips, zu verfassen. Ich habe immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, das, neben anderen Vorhaben hier im RM.org, trotz der Zeitnot irgendwann doch noch zu schaffen. Tips und Anregungen dazu nehme ich jederzeit gerne entgegen.


Tschüß

Andreas Steinmetz

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