Anoden-/Heizbatterien - Alternative zu Spannungswandlern

ID: 99227
Anoden-/Heizbatterien - Alternative zu Spannungswandlern 
03.Mar.06 01:25
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Daniel Consales (D)
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Daniel Consales

Sammler von Koffergeräten mit Batteriebetrieb kennen das Problem:
Anoden- oder Heizbatterien sind kaum noch erhältlich - soweit mir bekannt ist, nur noch in den USA, aber dort zu nicht gerade moderaten Preisen.
Meist werden die Geräte dann an Netzandoden oder mit Spannungswandlern betrieben - beides hat so seine Tücken (schlechte Siebung bei Netzanoden - Oberwellenprobleme bei Spannungswandlern, es sei denn sie erzeugen eine reine Sinusspannung). Als andere Lösung habe ich bisher nur die Variante gesehen, bei der leere Originalbatterien ausgehölt und mit modernen Trockenelementen aufgefüllt werden. Nicht schlecht - aber nach ein paar Wochen hat man wieder das gleiche Problem.

Anhand einiger Fotos möchte ich hier ohne große Worte eine andere Alternative vorstellen (s. Anlagen). Die dazu benötigten Materialien: Platinenmaterial, alte Batterien (findet man manchmal einzeln bei EBay oder in einem dort ersteigerten Gerät) - und NC-Akkus, für die Anodenbatterie eignen sich besonders Akkupacks für Mobiltelefone, da diese meist einen sehr kleines Raumbedarf haben.
Solche Akkupacks findet man oft bei "Resteverwertern" (keine Abwertung!) wie z.B. Pollin...

Beispiele:
Heiz- und Anodenbatterien von Hellesens (habe ich für meinen Weekend5 von NRI verwendet)
Heizbatterie der Größe "Mono", "getarnt" als Pertrix Heizzelle 1,5V (innen ein 1,2V NC-Akku)

Falls es jemand versuchen will: viel Erfolg dabei - und eine Warnung: eine so hergestellte Anodenbatterie mit Nennspannung 90V hat eine Leerlaufspannung > 100V - und das bei einigen hundert mAh. Wenn man dort zwischen die Pole fasst, ist das sehr schmerzhaft und gefährlich, bei schwachem Herz u.U. sogar lebensgefährlich. Jedenfalls liegt 100V weit jenseits der hier gültigen "Berührungsspannunngsgrenze" von 60Volt (VDE) !! Auch vor Kurzschlüssen kann ich nur warnen...

Also: VORSICHT!

Nachtrag:
Noch etwas zum Laden der Akkus: die 1V2 NC (oder NiMH) - Akkus kann man mit jedem handelsüblichen Ladegerät aufladen (daher ist der Akku bei der Hellesens "Heizbatterie" auch herausnehmbar).
Beim Anodenakku muss man sich etwas einfallen lassen. Ich verwende ein regelbares Netzteil und regele damit den Ladestrom auf 1/10 der Nennkapazität des Akkus - also bei 600mAH-Akkupacks auf 60mA Ladestrom. Nach ca. 14 Stunden ist der Akku dann geladen.






Anlagen:

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03.Mar.06 12:48

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Herr Consales,

Tolle Arbeit - ich hab nur eine Frage dazu: Wie haben Sie die Originalhülle repariert? Da waren ja einige Fehlstellen. Offensichtlich ist das auch kein Nachdruck - oder so gut gemacht dass man es nicht merkt?

Viele Grüsse,
fred

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03.Mar.06 13:18

Daniel Consales (D)
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Daniel Consales

Hallo Herr Pertschek,

freut mich, wenn es Ihnen gefällt. Was die Reparatur der Hülle angeht - also ich denke schon, dass man es sieht - die blaue Farbe der Reparaturstelle (im Bild links) stimmt nicht exakt mit dem Original überein :-).
Ich habe die defekte Hülle eingescannt und dann nur den fehlenden Teil von der anderen Seite der Batterie auf Karton ausgedruckt und einfach auf die alte Hülle geklebt.
Ursprünglich wollte ich die Hülle komplett neu machen - aber 1. sieht das dann zu neu aus und 2. habe ich keine Möglichkeit, ein so großes Blatt auszudrucken - aufgeklappt ist das Format größer als DIN A3 - da musste sogar der örtliche Copyshop passen. 

Für den Fall, dass ich noch einmal so eine Hülle benötige, habe ich mir aber 3 Teilscans gemacht und anschließend an geeigneten Stellen (wo man es nicht sofort sieht) getrennt und Klebeflächen hinzugefügt.
So kann ich dann aus 3 Ausdrucken DIN A4 eine neue Hülle herstellen.

Allerdings glaube ich kaum, dass ich das in dieser Form noch einmal benötigen werde - diese schönen Koffergeräte sind leider sehr rar ....

Mit freundlichen Grüßen,

Daniel Consales

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