Anodenbatterie 67,5V selbst gebaut

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Anodenbatterie 67,5V selbst gebaut 
01.Jul.05 13:41
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Gerhard Heigl (A)
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Gerhard Heigl

Diese Miniaturanodenbatterie wurde in den 50er Jahren sehr häufig verwendet. Sie wurde von vielen Firmen gefertigt, Pertrix, Kapsch, Daimon um nur einige zu nennen. Die Abmessung dieser Batterie ist genormt und beträgt BHT 70x93x34mm. Als höchste Belastung wurden ungefähr 10mA angegeben.

Um eine funktionierende Replik dieser Batterie herzustellen, ist die Auswahl der dazu verwendbaren Zellen sehr klein. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von aufladbaren 9V-Batterien. Um die nötige Anzahl von Zellen unterzubringen, müssen die Gehäuse entfernt werden. Ein weiteres Problem ist eine geeignete Ladeschaltung und die ungewisse Lebensdauer dieses Anodenakkus.

Eine andere und wie ich glaube bessere Möglichkeit ist die Verwendung von Lithium-Fotozellen. Lithiumbatterien haben sehr gute Leistungswerte und eine Lagerfähigkeit bis zu 10 Jahren, ohne wesentlichen Leistungsverlust. In Frage kommt der Typ CR2 mit den Massen 15mmØ 27mm hoch, Spannung 3V. Im selbst gebauten Gehäuse finden davon 24 Stück Platz. Dies ergibt bei neuen Batterien eine Gesamtspannung von 72V. Verwendet werden jedoch ausgemusterte Zellen, die Sie bei den Batterie-Sammelstellen der Fotohändler gratis erhalten. Bis zu 80% der alten Batterien sind für diesen Zweck noch tauglich! Zu erwartende Ausgangsspannung 65 bis 68V.

Material für den Gehäusebau:

Weiss- Alu- oder verzinktes 0,5mm Blech für die Wanne, Deckel und Trennwände

4mm Hartfaserplatten für die Kontaktplatten.

Bronze- oder Messingblech hart (Federblech) 0,3 bis 0,5mm für die Kontaktstreifen

5 Stück Schrauben M2 mit Muttern

8 Stück Reissnägel (Reissbrettstifte) vermessingt, gewölbter Kopf

4 Stück Alustreifen (Haushaltsfolie)

2 Stück (Plus, Minus) Batterieclips (press studs) für Batterieanschluss

Alleskleber, Sekundenkleber oder 2-Komponetenkleber.

 

Zusammenbau: Die zugeschnittenen Gehäuseteile (Wanne, Deckel) werden U-förmig gebogen, dann die Trennwände in die Wanne gelötet, bei Alublech geklebt. Je 2 Lötstellen an den Enden genügen. Die Trennwände müssen einen grösseren Abstand zur oberen Kontaktplatte haben, um Kurzschlüsse mit den Kontakten A und B zu vermeiden.

Kontaktplatten: Als erstes werden die beiden Hartfaserplatten genau in die U-förmige Wanne eingepasst, dann laut Plan gebohrt. Die Bohrungen der Kontakte B müssen aussen versenkt werden, damit keine Schrauben vorstehen. Überstehende Schrauben werden abgezwickt und glatt geschliffen. Die Kontaktstreifen A und B erst nach dem festschrauben etwas aufbiegen. Auf der unteren Kontaktplatte werden mit Alleskleber die Folienstreifen über die Löcher geklebt und die gekürzten Reissnägel eingedrückt. Die Stifte dürfen nicht aus der Kontaktplatte aussen herausragen.

Nun können die fertig bestückten Kontaktplatten mit Sekundenkleber oder 2-Komponentenkleber in die Wanne geklebt werden. Nach dem Aushärten des Klebers kann mit dem Befüllen mit den CR2-Zellen begonnen werden. Anfang ist beim Minuspol. Die Batterierichtung muss in jeder Reihe entgegengesetzt zur daneben- oder darunterliegenden sein.
  Innenansicht
Der Deckelrand liegt innerhalb der Wanne. Der fertige Batteriekasten kann dann in einer Hülle oder Replik der Miniaturanode untergebracht werden, so ist das Aussehen perfekt.

 

Anlagen:

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