Austausch der ECH81 gegen ECH84 was ist zu erwarten?
Austausch der ECH81 gegen ECH84 was ist zu erwarten?

Austausch einer ECH81 gegen eine ECH84 was ist da zu erwarten?
Ein verdientes Mitglied von RM.org, hat diese Frage in "Talk talk" gestellt,
http://www.radiomuseum.org/forum/ech81_ech84.html
Es ist jedem freigestellt, dort ebenfalls zu posten.
hier meine Antwort dazu:
Vergleichmessungen in einer Philetta B3 D02 A um zu testen, was passiert, wenn statt einer ECH81 eine ECH84, einen Type die aus dem FS - Bereich stammt, eingesetzt wird?
Dieser Vergleich wurde gemacht obwohl das Pinning der beiden Typen nicht gleich ist. Die beiden intern verbundenen Gitter 2+4 und das G3 sind dann vertauscht. G3 ist jetzt das Schirmgitter, welches fern der Katode ohne Schirmwirkung nur den Anodenstrom beeinflusst. Eine unorthodoxe Mischerart entgegen jeder Theorie.
Es wurde dabei "Labormaessig" vorgegangen um auch gegen kritische Augen gewappnet zu sein.
Es ist schliesslich eine unprofessionelle, nicht ganz legale Aktion.
Es erinnert eher an 1945 als an 2005.
Ergebnisse:
Der Oszillatorteil= hier ergaben sich identische Werte.
Geprueft wurde die Belastung des G3 welches jetzt als Schirmgitter dient.
Wegen des grossen Abstands zur Katode und der Trennwirkung des negativ vorgespannten G2-4 , ist der Strom im G3, jetzt Schirmgitter, auch bei FM, um einiges geringer. Aus meiner Sicht kann das die ECH84 ab. Ig2 mit ECH81= 3,48 mA, mit ECH84 0,93 mA. Das kann das Gitter sicher ab.
Ausserdem die Stoerspannung am Vorkreis.
Wegen der direkten Nachbarschaft von G1 (Vorkreis) und dem G2, das jetzt mit dem G1 des Oszillators verbunden ist, deshalb fehlt jetzt die trennende Funktion des G2 (Schirmgitter) zwischen Vorkreis und Oszillatorteil. Die Oszillatorspannung am Vorkreis steigt deshalb stark, abhaengig vom KW Bereich und der Schaltung, an. Das erhoeht auf jeden Fall die Stoerstrahlung ueber die Antenne und reduziert die ZF- Verstaerkung, weil durch Audiongleichrichtung am G1 ECH eine Gleichspannung entsteht, die ueber die Regelleitung ins Geraet laeuft und von der die ZF abgeregelt wird und das Mag. Auge "zu" geht.
Bei MW und LW sind die Abweichungen unter 50% und damit tolerierbar. Bei KW bei 10 MHz, 2,5 mal groesser, und mit 3,8 Volt am Drehko indiskutabel hoch. Bei Neuentwicklungen, waren 0.8 bis 1Volt, im Labor, das maximale was toleriert wurde.
Zuletzt noch die Verstaerkung.
Bei MW und LW - 17dB = 1: 0,14.
Bei KW -20 dB = 1: 0,1
Bei FM - 19 dB = 1: 0,11
Also, im Mittel 1:10 was aus meiner Sicht die Grenze darstellt was noch zu gebrauchen ist.
Diese Untersuchung ist zwar nach bestem Wissen gemacht, ein Rechtsanspruch kann aber nicht hergeleitet werden. Es ist nicht moeglich bei der Vielfalt von Schaltungen mit einer Untersuchung alles abzudecken. Beispielsweise geht die Philetta nur bis 12,5 MHz, darueber wird es grosse Probleme geben mit der ordnungs gemaessen Funktion des Empfaegers.
Die Frage war: geht etwas kaputt, oder wird etwas ueberlastet? Das wird beantwortet.
Hans M. Knoll
2005.07.06
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.