Kennlinienschreiber f. Röhren u.ä.

ID: 111134
Kennlinienschreiber f. Röhren u.ä. 
01.May.06 14:08
0

Georg Beckmann (D)
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Georg Beckmann

Hallo zusammen,
ich habe mir Gedanken gemacht über einen Messplatz zum Aufnehmen von Röhrenkennlinien. Selbstvertsändlich kann man damit auch prüfen, ob eine Röhre noch funktioniert. Aber das geht noch darüber hinaus, mit den so gemessenen Daten könnte man auch Spice Simulationsmodelle erstellen oder Datenblätter vervollständigen.
Das Ganze ist noch in der Entstehung, also Pläne und Konzepte sind nicht vollständig und nicht endgültig.
Jeder Kommentar ist willkommen, schon mal vielen Dank.

Georg Beckmann


Nachtrag: Leider kann ich die pdf mit Schaltplan und Blockdiagramm nicht hochladen, weil diese größer als 200kB sind. Ich suche grad einen link, wo ich das zum Download unterbringe

hier ist der Link :
ftp.bue.de/public/300V_NT_V1.pdf
ftp.bue.de/public/BlockDiagramm.pdf Anlagen:

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Spice-Parameter Generierung für Röhren 
01.May.06 16:46

Thomas Günzel † 1.8.22 (D)
Beiträge: 208
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Thomas Günzel † 1.8.22

Hallo Herr Beckmann,

Ihre Idee, Spice-Parameter für Röhren mit Hilfe einer rechnergesteuerten Kennlinienaufnahme zu generieren ist einfach genial.
Ich habe vor Kurzem auch angefangen mich mit Pspice zu beschäftigen und
auch meinen ersten Röhren-Multivibrator simuliert, aber bis zur vollständigen
Simulation alter Radioschaltungen ist noch ein langer Weg, da vor allem die
entsprechenden Parameter fehlen.
Ein Problem dürfte bei den älteren Röhren noch sein, die Gitter- und
Streukapazitäten zu bestimmen.
Gibt es denn ein erschwingliches Programm, das aus den Kennlinienfeldern,
Spice-Parameter extrahiert?
Ich möchte Sie ermutigen hier weiterzumachen, und vielleicht kann man
ja eines Tages die Spice-Parameter den entsprechenden Röhrendatenblättern
hinzufügen.

Es grüßt Sie herzlichst

Thomas Günzel

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 3
 
01.May.06 18:05

Georg Beckmann (D)
Redakteur
Beiträge: 436
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Georg Beckmann

Das wäre jetzt so eine Beschreibung einer EL34, mit den Streukapazitäten. Zur Beschreibung
einer Triode kann man eine Nichtlineare Funktion (sh. B1, B2, B3 ) verwenden. Wenn man die
Kurve hat, kann man mit einem Porgramm ein Polynom oder eine andere Funktion finden, die diese Kurve möglichst einfach und gut approximiert. Dazu habe ich ein Programm im Internet gefunden, welches schon viele gute Dienste erwiesen hat.
sehen Sie mal hier :http://www.ebicom.net/~dhyams/cmain.htm
----------------------------------------------------------------------
*            P G1 C G2
.SUBCKT EL34 1 2  3 4 
+ PARAMS: MU=11 EX=1.35 KG1=650 KG2=4200 KP=60 KVB=24
+         CCG=15P CPG1=1P CCP=8P RGI=1K
* DUMMY SO NODE 7 HAS 2 CONNECTIONS
RE1  7 0  1G   
* E1 BREAKS UP LONG EQUATION FOR G1.      
B3   7 0  V=  (V(4,3)/{KP}*LOG(1+EXP((1/{MU}+V(2,3)/V(4,3))*{KP})))    

B1   1 3  I=((V(7)^{EX})* URAMP(V(7))/{KG1} * ATAN(V(1,3)/{KVB}))
B2   4 3  I=(((V(2,3)+V(4,3)/{MU})^1.5)/{KG2}*URAMP(V(2,3)+V(4,3)))
* FOR CONVERGENCE
RCP  1 3  1G     
* CATHODE-GRID 1    
C1   2 3  {CCG} 
* GRID 1-PLATE     
C2   1 2  {CPG1} 
* CATHODE-PLATE    
C3   1 3  {CCP} 
* FOR GRID CURRENT    
R1   2 5  {RGI}    
* FOR GRID CURRENT   
D3   5 3  DX          
.MODEL DX D(IS=1N RS=1 CJO=10PF TT=1N)
.ENDS

------------------------------------------------------

Inzwischen habe ich schon Modelle von einigen Röhren im Internet gefunden. Bei Interesse gebe ich gerne alle Informationen weiter, aber bis jetzt wollte das noch keiner wissen.
Was mir noch fehlt, ist das Modell einer Heptode, zB. ECH81, welche in Mischstufen verwendet wird. Hier geht es dann um Kurven mit mehreren Variablen. ( Ia = f( Ug1, Ug2 )).
Soviel jetzt mal.

Gruß

Georg Beckmann

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 4
 
28.May.06 23:10

Rainer Glaschick (D)
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Rainer Glaschick

Hallo Herr Beckmann,

die Idee für solch ein Gerät fasziniert mich, und ich würde gerne mithelfen, auch wenn mein Beruf mir derzeit ziemlich wenig Zeit hierfür läßt. Es ist wohl doch ein ziemlich aufwendiges, aber lohnendes Unterfangen.

Die Beschreibung (PDF) wird allerdings bei mir nur als Auschnitt angezeigt, bitte überprüfen. Die Schaltpläne von dem Netzteil sind jetzt gar nicht mehr verfügbar,
ich hatte sie mir aber gleich nach der Veröffentlichung geholt. Ich kann auch gerne online-Speicherplatz dafür bereitstellen. Kommentare zum Schaltplan schicke ich per Mail.

Wir bräuchten auch die Sockelschaltungen digitalisiert; ist da bereits etwas vorhanden?
Man müsste hierzu wohl auf Dauer Relais vorsehen oder in einem alten Röhrenprüfgerät die Prüfschaltung ersetzen.

Leider habe ich praktisch keine Erfahrungen mit Röhren, sondern nur mit Transistoren und Computern.

Beste Grüße,
Rainer Glaschick

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29.May.06 06:20

Hartmut Cloos (D)
Beiträge: 26
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Hallo Herr Beckmann,

Super Idee !
Auch bei mir wird die Beschreibung (PDF) nur als Auschnitt angezeigt.

Viel Erfolg
Hartmut Cloos

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Neuer Versuch 
29.May.06 21:21

Georg Beckmann (D)
Redakteur
Beiträge: 436
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Georg Beckmann

Hallo zusammen,

hier ein neuer ersuch, irgend etwas hat mit der Formatierung mit dem Acrobat nicht gestimmt. Der Schaltplan wurde auch etwas verbessert. Die Induktivität muß jedoch größer sein, bei 50kHz mindestens 20mH, also noch nichts bauen, erst weiter überlegen, ich wollte zuerst einmal das Interesse wecken, jetzt kann man das weiter ausarbeiten.

Den neuesten Plan schick ich direkt als Email,lässt sich nicht hochladen, weil größer als 200k Anlagen:

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Kennlinienschreiber f. Röhren u.ä. 
30.May.06 00:58

Urs Gloor (CH)
Beiträge: 35
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Guten Tag Herr Beckmann

An so was hirne ich rein hobbymässig auch schon länger. Ihre Gedanken interessieren mich daher sehr. Einerseits arbeite ich (im Moment noch auf Papierstufe) an einem Röhrenmessgerät - vollständig Microcontroller gesteuert, unabhängig als auch in Verbindung mit einem PC benutzbar, dynamische Messungen durch Signalsynthese mit Ausgabe über universelle DA-Wandler für alle Elektroden, Hardware- und Softwareentwicklung dazu stellt für mich kein Problem dar (ist auch alles super simulierbar), jedoch steht das mechanische Aufbaukonzept (freie Beschaltbarkeit der Sockel) noch nicht. Anderseits spiele ich gern Röhrenschaltungen im Simulator durch. Im Moment vergleiche z.B. das reale Gerät IG-72 mit der Simulation, in Bezug Einschaltverhalten mit der Glühlampe als PTC zwecks Amplitudenstabilisierung, Klirrfaktor usw.. Schön wäre z.B. eine Simulation früherer Radiogeräten als auch komplexeren "neueren". Mein Traum wäre, wenn alle Modelle und Röhren auch die nötigen Daten (Spice, Netlist ..) zur Simulation hätten. Man könnte einfach Röhren tauschen und schauen was dabei herauskommt - super oder. Falls Sie schon etwas betreffs ECH haben, das wäre hochinteressant. Meine Entwürfe sind leider noch in einem nicht verteilbaren Zustand - ich denke das ich dazu noch bis Ende Jahr Zeit brauche. Aber falls Sie mir Ihre Entwürfe mailen könnten schon mal vielen Dank!

Mit Sammlergrüssen

Urs Gloor

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 8
Viele Ansätze, aber bisher keine reellen Geräte 
30.May.06 15:57

Peter Zöllner (D)
Beiträge: 71
Anzahl Danke: 6
Peter Zöllner

Hallo zusammen,

immer wieder ließt man in allen möglichen Foren im www von der Idee, so ein Gerät zu bauen (siehe hierzu auch z.B. im rundfunkmuseum.at), doch bisher gibt es scheinbar nur ganz ganz wenige, die dieses Projekt bis zum Schluß durchgezogen haben. Hier fällt mir spontan nur "klausmobile" ein, der aber keine ausreichend genauen Angaben zum Nachbau herausgibt. Weitere Geräte werden bei unterschiedlichen Personen vermutet, aber es gibt bisher werde Fotos vom Betrieb noch Unterlagen dazu.
Das Hauptproblem bei solchen automatisierten Röhren-Meßgeräten sind die hohen Spannungen UND Ströme (wir sprechen hier von immerhin bis zu 1000V und 6A je nach zu prüfenden Röhren!!!)die geliefert, (stufenlos und sehr schnell) geschaltet und ausgewertet werden wollen. Hinzu kommen die imense Vielfalt an Fassungen und Beschaltungsmöglichkeiten selbiger, die erfasst und verarbeitet werden müssen. Schlußendlich müßten dann noch die Zeit und vor allem das Geld für den Bau aufgebracht werden.
Wer sich diese Punkte aller in Ruhe durch den Kopf gehen läßt und realistisch betrachtet wird eingestehen müssen, daß so ein Projekt von einem einzelnen oder auch einer kleinen Gruppe kaum zu realisieren ist.

Als Letztes bleibt dann noch die Frage nach dem "Wozu?". Was möchte ein Hobby-Bastler mit dieser eierlegenden Wollmilchsau ? Ein sinnvolles Einsatzgebiet sehe ich eigentlich nur bei Röhrenherstellern oder Firmen die alte Röhrenbestände verkaufen.

Ich für meinen Teil habe resigniert und werde meine Röhren weiterhin auf die alt hergebrachte Methode prüfen und meine Kennlinien mit Papier und Stift aufnehmen.

Nichtsdestotrotz wünsche ich allen, die dieses Projekt realisieren wollen viel Erfolg und gutes Gelingen!

Gruß Peter Zöllner

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 9
Zielsetzung 
30.May.06 17:21

Georg Beckmann (D)
Redakteur
Beiträge: 436
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Georg Beckmann

Hallo Herr Zöllner,

ich hab mir auch viel angesehen darüber in verschiedenen Foren u.s.w. Klar, wenn man alles damit erschlagen will, wird die Sache utopisch.
Zunächst dachte ich an ein modulares Konzept, über USB gesteuerte Spannungs und Stromquellen und A/D Wandler für die Messung. Und ein PC mit der Software. Alle Komponenten sind auch für andere Zwecke brauchbar.

Als Anschluss könnte ich mir Bananenbuchsen denken, welche in einem Quadrat angeordnet sind, so dass man 4 x 4 = 16 Kontakte zur Verfügung hat. Das müsste mal für die meisten Anwendungen reichen. Als Raster für die Kontakte vielleicht 15 mm, das reicht dann auch für große Spannungen. Für die zu untersuchende Röhre muß dann eine Adapterplatte mit Sockel hergestellt werden, aber nicht auf Vorrat, sondern nur für die zu prüfende Röhre.

Die Netzgeräte sollen in Reihe zu schalten sein. Für fast alle Fälle genügen bis zu 300V Anodenspannung, für andere können 2 Geräte in Reihe geschaltet werden. Beliebig viele kann man natürlich nicht in Reihe schalten, weil sonst die Primär Sekundär-Isolation überbeansprucht wird.



Gruß

Georg Beckmann

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Das Problem mit den Fassungsoxen... 
31.May.06 14:40

Peter Zöllner (D)
Beiträge: 71
Anzahl Danke: 6
Peter Zöllner

Sehr geehrter Herr Beckmann,

aus der Erfahrung heraus kann ich Ihnen berichten, daß der Bau und der Betrieb von Fassungsboxen sowie anderen "Adapterboxen" zu großen Problem führen (können). Schon einige wenige Kabel mit Längen unter 15cm können steilere Röhren zum Schwingen bringen (trotz Ferritperlen an der Fassung). Been there, done that...
Der Aufbau einer solchen Apparatur kann eigentlich nur nach dem "Trial and Error"-Prinzip aufbauen. Zwar gibt es viele Fehlerquellen, die man im vorhinein ausschließen kann, aber selbst erfahrenen Bastlern beschert der Bau eines Röhrenprüfers immer wieder neue Probleme.

Man schaue sich z.B. das kommerziell gefertigte RPG64 der Fa. Elektromess Dresden an, bei dem das Messen steilerer Röhren (wie z.B. der PC88) schon nicht mehr möglich sein KANN.

Selbst bei meinem selbst gebauten Emissionstester, der angelehnt an das Euratele RPG gebaut wurde und der mit relativ niedrigen Spannungen (ca 100V) arbeitet und in dem die Kabelwege äußerst kurz gehalten wurden, mußte ich sämtliche Fassungskontakte mit Ferritperlen ausstatten, damit die steileren Röhren (auch schon eine EL84!) nicht anfangen zu schwingen.

Es ist also beileibe kein Kinderspiel, solch ein Gerät zu bauen. Der Entwurf ist meistens noch das geringste Problem!

Nichtsdestotrotz wünsche ich Ihnen viel Erfolg und Durchhaltevermögen bei der Realisierung des Projektes und bin schon SEHR gespannt auf die ersten Ergebnisse!

MfG Peter Zöllner

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 11
 
31.May.06 14:38

Pius Steiner (CH)
Redakteur
Beiträge: 342
Anzahl Danke: 7

Hallo Herr Beckmann

Auch ich habe mir schon über ein "moderneres" Röhrenprüfgerät Gedanken gemacht. Ich besitze selbst kein Röhrenprüfgerät und meine Kenntnisse mit Röhren sind beinahe Null.


Dürfte ich den von Ihnen angesprochenen Schaltplan auch bekommen?
Ich kann sicher was davon lernen.

Vielen Dank und Gruss
Pius Steiner

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 12
Arbeitspferd statt Wollmilchsau 
31.May.06 22:29

Rainer Glaschick (D)
Beiträge: 23
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Rainer Glaschick

Mein Ziel ist es eher, ein möglichst einfaches Gerät zu bauen, mit dem man die üblichen verbreiteten Röhren behandeln kann.

Also wären meine Anforderungen:
A) Anodenspannung 0..200V max.100mA
B) Schirmgitterspannung 0..200V max.100mA
C) Steuergitterspannung -20..+10V max.1mA
D) Heizung 4V max.2A; 6,3V max.1A; 0,1A max.60V

Diese 4 Moduln sind über I2C mit einem V24/USB Steuermodul
verbunden, der mit dem PC verbunden ist und auch
eine Anzeige / Tastatur enthalten kann.

Für die Röhrenfassung würde ich mit einer Platine mit Randstecker
anfangen, die horziontal eingeschoben wird.

Die Moduln können dann verbessert / erweitert werden,
wenn erste Erfahrungen vorliegen.

Frage an die Praktiker: welche gebräuchlichen Röhren würden
nicht prüfbar bzw. messbar sein?

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 13
Anmerkung zu den gewählten Spannungen 
01.Jun.06 10:15

Peter Zöllner (D)
Beiträge: 71
Anzahl Danke: 8
Peter Zöllner

Sehr geehrter Herr Glaschick,
ich würde empfehlen, die Anoden und Schirmgitter-Spannung auf wenigstens 300V (besser 400V) und den Anodenstrom auf 150-200mA zu erhöhen sowie der Steuergitterspannung einen größeren negativen Bereich zu geben. Wenn sie in den Bereich der postiven Steuergitterspannungen gehen wollen, sollte die Spannungsquelle etwas mehr als 1mA liefern (10mA wären empfehlenswert).
Mit diesen Werten wären Sie in der Lagen, viele Röhren nach den sog. "statischen Daten" die in jedem Datenblatt oder Taschenbuch verzeichnet sind zu testen. Es wäre dann nicht mehr notwendig, Datenblätter zu wälzen um Arbeitspunkte zu ermitteln, nach denen getestet werden soll.
Ansonsten hört sich Ihre Idee durchaus realisierbar an.
MfG Peter Zöllner

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 14
Doc 
02.Jun.06 22:23

Georg Beckmann (D)
Redakteur
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Georg Beckmann

Hallo zusammen,

Herr Glaschick war so freundlich, die pdfs so zu verdichten, dass sie jetzt Platz haben, hier nochmal für alle Interessierten.
Es sind jedoch erst Entwürfe, alles ist mit Vorsicht zu geniessen.

Gruß

Georg Beckmann Anlagen:

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 15
Wie bestimmt man die optimale Spezifikation? 
02.Jun.06 23:32

Rainer Glaschick (D)
Beiträge: 23
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Rainer Glaschick

Moin Herr Zöllner,

das Problem ist ja gerade, dass höhere Spannungen und grössere Ströme immer wünschenswert sind, es aber schwierig ist, sich auf eine Grenze festzulegen. Daher habe ich die Grenzen relativ klein angesetzt; der Entwurf von Herrn Beckmann geht auf 300V pro Spannungsquelle und die Möglichkeit, diese in Serie zu verwenden, sowie ca. 0.5 A. Das sind aber schon jeweils 150W Spitzenleistung und damit deutlich mehr als meine dürftigen 20W, für die evtl. eine noch einfacherer Schaltung möglich ist.

Meine Frage war einfach - und Ihre Antwort eigentlich klar -: könnte man auch mit einem solch abgemagerten Gerät noch etwas anfangen? Vielleicht nicht zum kompletten Test, aber zur Bestimmung der Spice-Parameter?

Ich hatte auch die 250V Anodenspannungs-Grenzwert, die in der RTT bei vielen üblichen Röhren zu finden sind, als harten Grenzwert interpretiert, den man tunlichst nicht überschreitet; dann sind 200V vielleicht gar nicht so schlecht. Es scheint sich aber, wie ich mittlerweile aus einigen Datenblättern meine erkannt zu haben, eher um Betriebswerte zu handeln; und man sollte durchaus darüber hinausgehen können und müssen.

Am liebsten würde ich eine Liste der gebräuchlichsten Röhren haben und dazu die gewünschten Messpunkte festlegen, die das Gerät anfahren sollte. Meine Liste sähe etwa so aus:
EABC80, EBC41, ECC81, ECH42, ECH81, ECL82, EF41, EF80, EF86, EL41, EL84, EL95, EM84 und EZ80. Plus einige A-, D- und U-Röhren?
Welche Kombinationen und Bereiche von Spannungen würden Sie bei diesen Röhren durchfahren?

  
Viele Grüße,
Rainer Glaschick

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 16
Netzteil Heizung -- die Herausforderung? 
25.Jun.06 22:14

Rainer Glaschick (D)
Beiträge: 23
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Rainer Glaschick

Moin miteinander,

für den Kennlinienschreiber wird auch eine Heizspannungsquelle gebraucht.

Ich habe mal aus einer Liste von ca. 500 Einträgen europäischer Röhren eine Hitliste nach oben und unten aufgestellt:

DF64    0.625V   0.01A    0.00625W
ABL1    4V       2.4A     9.6W
ECC230  6.3V     2.5A    15.75W
PCL83  12.6V     0.3A     3.6W
RV27   10V       3.25A   32.5W
UCL11  60V       0.1A     6W
UEL51  62V       0.1A     6.2W
VCL11   90V       0.05A    4.5W


Also müsste ein einziges Netzteil 90V (VCL11) und 3,25A (RV27) leisten; das sind 300W!
Zweite Wahl ist 62V (UEL51) und 2,5A (ECC230), sprich 155W.

Bei einem Schaltnetzteil könnte eine Leistungbegrenzung auf 35W (RV27) bzw. 16W (ECC230) helfen (bei einem Linearnetzteil 62V 2.5A würde bei der ECC230 die Differenz von 56V mal 2,5A = 140 Watt in den Endtransistoren verheizt werden).

Aber ein weiteres Problem ist die Auflösung: Die Heizspannung soll auf 5% genau sein, also 30mV, also mind. 15mV Auflösung. Bei 64V und 12Bit (4096 Werte) gibt das in der Tat 15,6mV, geht also nur ohne Reserve. 

Aus meiner Sicht sind wohl zwei Heizspannungsquellen sinnvoll:
a) 0..7V 3.5A Auflösung 2mV
b) 0..90V 0,33A
Dann ist gerade noch die PCL85 usw mit 12.6V 0,3A versorgbar.

Aus meiner Liste von ca. 760 europ. (Buchstaben-) Typen fallen dann heraus:
E2c  Ec  KC4  LS4  LV3  LV13  LV13  LK7115  PC1,5/100  PE05/15  PE05/25  PE1/80  PE1/100  QQE03/12  QQE03/20  QQE04/20  RL12P35  RL12P50  RL12T15  RV239  RV258  RV275  RV27  RV335  RS287  YL1060  YL1070 

Was sagen die Praktiker mit Röhrenprüfgeräten?

Rainer Glaschick

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 17
 
25.Jun.06 23:41

Hans-Thomas Schmidt (D)
Redakteur
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Hans-Thomas Schmidt

Hallo Herr Glaschick,

für die Heizungsversorgung gibt es fünf verschiedene Grundsituationen:

1. Wechselspannungsheizung mit optionalen Mittelabgriff am Trafo für den Massebezug.
2. Serienstromheizung mit Wechselspannung
3. Gleichspannungsheizung für Batterieröhren
4. Serienstromheizung mit Gleichspannung
5. Heizung mit höherfrequenter Spannung.

Für Röhrenmessungen sind 1., 2. und 3. interessant. 4. kann auch mit 2. gemacht werden. Für 5. (zB. DY86) geht auch 1. oder 3.

Es sind also drei Heiznetzgeräte (auch umschaltbar) nötig, um alle Eventualitäten abzudecken:

Für 1.: Stelltrafo geht auf Trafo mit 2 x 12 V. Sekundärwicklungen in Reihe schalten, dass ein Mittelabgriff (zB für AD1) entsteht.

Für 2.: Stelltrafo geht auf einen Trenntrafo mit 230V Ausgangsspannung. Mit Umschaltung kann der Stelltrafo von 1 verwendet werden.

Für 3.: Es reicht ein kleines regelbares Netzteil 0...5V.

Zweckmäßig ist ein fester Einbau von verschiedenen Messinstrumenten für Strom und Spannung. Leistung der Trafos nach Belieben, mehr als 100W werden aber seltenst gebraucht.

Beste Grüße, H.-T. Schmidt

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 18
Hier gibt es eine fertige Lösung 
27.Jun.06 11:23

Peter Zöllner (D)
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Peter Zöllner

Hallo zusammen,

beim surfen im weltweiten Netz bin ich über folgendes Gerät gestolpert:

http://www.amplitrex.com/at1000.html

Grundsätzlich kann man sagen, daß es sich hierbei um genau das handelt, was alle suchen.

Als Preis wurden mir 2400,- U$ plus ca 300,- U$ Versand genannt. Ein Adapter für z.B. die 6C33C kostet 299,- U$ extra.

Ich hoffe, diese Information ist von Interesse...

Gruß Peter Zöllner

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 19
Computergesteuertes Röhrenprüfgerät 
25.Jul.06 17:15

Helmut Weigl (D)
Redakteur
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Hallo miteinander,

von Pspice habe ich zwar keine Ahnung, aber ich habe in den letzten 1 1/2 Jahren an einem computergesteuerten Röhrenmeßgerät gearbeitet und dieses inzwischen soweit fertiggestellt, daß Hard- und Software einsatzfähig sind (auch wenn es noch vieles zu verbessern gibt).

Mit meinem Gerät lassen sich mühelos und weitgehend vollautomatisch Kennlinien aufnehmen.

Wer Interesse hat, kann in "Jogis Röhrenbude"  Details zu meinem Projekt einsehen. Ich Danke an dieser Stelle Herrn Jochen Gittel für die Veröffentlichung.

viele Grüße

Helmut Weigl

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 20
Computergesteuertes Röhrenprüfgerät 
25.Jul.06 20:22

Dietrich Grötzer (A)
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Hallo Herr Weigl.

Gratulation zum gelungenen Projekt. Wird es möglich sein dieses Gerät nachzubauen und von Ihnen die Software zu bekommen ?

Mit Sammlergruß
Dietrich Grötzer

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 21
 
26.Jul.06 12:04

Hans-Thomas Schmidt (D)
Redakteur
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Hans-Thomas Schmidt

Hallo Herr Weigl,

Sie haben da eine erstklassige Leistung vollbracht. Ich kenne nur sehr wenige computergesteuerte Röhrenmesseinrichtungen, die es bis zur vollen Funktionalität geschafft haben. Die Entwicklung muss immens aufwändig gewesen sein.

Glückwunsch!

Mich interessieren da noch einige Dinge:
1. So wie es aussieht, wird das Gerät von Datenbanken aus gesteuert. Wie lassen sich Schnittstellen über Datenbanken ansprechen.
2. Wie läuft die Vorprüfung. Werden da die Relaise abwechselnd betätigt und ein Protokoll erstellt?
3. Schalten die Relaise unter Last?
4. Funktioniert die Berechnung des Klirrfaktors, wie im Kammerloher beschrieben? Eine Berechnungsmaske habe ich auch in meiner Homepage:
http://hts-homepage.de/Grundlagen/Kompliz.xls

Viele Grüße, H.-T. Schmidt

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 22
Computer-Röhrenmeßgerät 
26.Jul.06 17:28

Helmut Weigl (D)
Redakteur
Beiträge: 166
Anzahl Danke: 7

Hallo,

derzeit bekomme ich die verschiedensten Anfragen. Bitte haben Sie Verständnis, wenn ich die Fragen erst sammle und dann gesammelt beantworte (davon haben dann alle etwas).

Vorerst vielen Dank und bis bald


Helmut Weigl

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 23
Computer Röhren- Meßgerät 
31.Jul.06 18:03

Helmut Weigl (D)
Redakteur
Beiträge: 166
Anzahl Danke: 5

Sehr geehrte Herren,

ich bitte um Ihr Verständnis, daß ich auf Ihre Fragen nicht in diesem Forum antworte. Die Ausführungen wären zu umfangreich.

Die mir gestellten Fragen habe ich auf eine eigene Seite ins Internet gestellt. Ich bitte Sie, dort nachzulesen:

http://home.vr-web.de/bayern-sound/roetest.htm

Falls Sie weitere Fragen haben, bin ich gerne bereit, diese zu beantworten.


viele Sammlergrüße

Helmut Weigl

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 24
Vacuum Tube Curve Tracker / Röhren-Kennlinienschreiber 
03.Sep.07 00:48

Werner Braun (D)
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Anzahl Danke: 10
Werner Braun

Hallo,

und Hut ab.

Ich habe Herrn Weigls Projekt interessiert verfolgt und mühe mich an einem ähnlichen Projekt.
So ahne ich inzwischen welche enorme Leistung dahinter steckt.

Erste, kleine Fortschritte mache ich inzwischen.

Anoden und Gitter2 Spannung

weitere Hardware

Software

Gibt es hier im RM Interessierte die so ein Gerät entwickeln, bauen (wollen) ?
Bzw. neue / andere Ideen dazu haben?
Eigentlich geht es weder um alte Technik noch Röhren als eher um eine Herausforderung...
Dennoch am Thema des RM.

mfg Werner


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 25
Datenbank und Schnittstelle 
03.Sep.07 18:25

Werner Braun (D)
Beiträge: 205
Anzahl Danke: 6
Werner Braun

Hallo,
in diesem Thread weiter oben fand ich die Frage von Hans-Thomas Schmidt.
Vielleicht hat er inzwischen eine Antwort gefunden.
...
Mich interessieren da noch einige Dinge:
1. So wie es aussieht, wird das Gerät von Datenbanken aus gesteuert. Wie lassen sich Schnittstellen über Datenbanken ansprechen....


Für serielle Schnittstellen und MS ACCESS ist das hier schön erklärt
Dieses (MSCOMM.OCX) ActiveX Steuerelement ist etwas undurchsichtig für mich, soweit es die Lizenzrechte angeht. Es ist in verschiedenen MICROSOFT Produkten enthalten. Meist bereits auf dem Rechner ohne das man es gemerkt hätte.

Hier gibt es ein weitgehendst funktionsgleiches ActiveX Control.
XMComm ist FreeWare, nervt jedoch etwas durch eine Werbung bei jedem Öffnen und Schließen.
Es ist sicher brauchbar und vielleicht etwas mehr als das MSCOMM.OCX  / man braucht.
Es ist um  Funktionen für den XModem Dateitransfer erweitert.

MCSCOMM.OCX kommt vom BASCOM Hersteller MCS
MCSCOMM.OCX ist ausdrücklich da um die Lizenzbedenken bezüglich MSCOMM.OCX zu beenden. Einige spezielle Funktionen vermisse ich aber darin (z.B. Parität für einen MPCM , 9 Bit Modus etc.).

Es gibt eine Vielzahl weiterer Clone, welche ich nicht alle probiert habe.

mfg werner



 

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 26
Röhren heizen 
17.Jan.10 18:38
6348 from 14524

Werner Braun (D)
Beiträge: 205
Anzahl Danke: 10
Werner Braun

 

Hallo zusammen,

ich liege noch Lichtjahre hinter Herrn Weigl :O)
Nach langer Pause habe ich wieder etwas Zeit für dieses Steckenpferd gefunden.

Rainer Glaschick hatte sich Gedanken zur Heizung gemacht. Dieser Baustein fehlte mir noch.
Inzwischen habe ich eine sehr brauchbare Lösung zum fast Nulltarif gefunden.

Den Umbau eines ATX Computernetzteils für ungewöhnliche 0 - 110Volt habe ich einmal zusammengestellt.
Das ist keine Bauanleitung eher das erstaunliche Ergebnis einer Machbarkeitsstudie.
Wichtig : Kein Projekt für Laien, man hat es mit lebensgefährlichen Spannungen zu tun !

Mit freundlichen Grüßen

Werner Braun

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.