Moderne Modulation von AM-Sendern

ID: 17330
Moderne Modulation von AM-Sendern 
14.Dec.03 18:17
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Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Anfrage an alle Mitglieder des Forums. Wer weiss etwas über denTatbestand  der neuen Art der Modulation von AM-Sendern? In der Anlage  finden Sie, im Moment noch gesperrt als pdf,  meinenText mit den Fakten und der Frage. Hans M. knoll

 

Anlagen:

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14.Dec.03 19:05

Heiko zur Mühlen (D)
Redakteur
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Hallo, unter: http://www.drm.org/indexdeuz.htm und bei: http://www.telefunken-sendersysteme.de/
gibt es interessante Infos zu diesem Thema.

Gruß,
Heiko Zurmuehlen

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Hinweise auf Telefunken 
14.Dec.03 19:44

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Zurmuehlen, Weihnachten ist gerettet. Hoffendlich fasst das mein Kopf? Auf jeden Fall, vielen Dank fuer den Tipp. Gruss von Knol l

 

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14.Dec.03 21:06

Werner Schaffner (CH)
Beiträge: 25
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Werner Schaffner

Hallo Herr Knoll,

ich glaube Sie meinem mich mit dem trojanischen Pferd. Es ist wirklich so, ich arbeite in einer schweizer Firma die am Untergang der AM- Modulation arbeitet. Man betrachtet dies als neue Belebung im Sendergeschäft. Die Sender sollen aber nahezu gleich bleiben und im Prinzip werden diese immer noch AM-moduliert. Doch zuerst die Auflösung eines Missverständnisses:

Sie beschreiben die relativ moderne Modulationsart DCC (dynamic carrier control). Dies ist eine ganz normale AM-Modulation, mit dem Unterschied, dass die Anodenspannung der Endröhre dem aktuellen Modulationspegel angepasst wird. Das heisst, die Ausgangsleistung schwankt mit der "Lautstärke". Ein 500kW Sender der nur "leise" oder gar nicht moduliertwird verbuttert trotzdem die volle Leistung ohne etwas zum Empfänger zu bringen. Das heisst, DCC ist zum stromsparen gedacht. Bei unkomprimiertem Programmmaterial kann die Einsparung bis 45% ! betragen. Damit keine Verzerrungen auftreten wird das ganze natürlich mit vernünftigen Verzögerungen "vorausgerechnet". Diese Modulationsart ist bereits seit Jahren praktisch Standard, vor allem in Ländern, die nicht gerade eine Oelquelle neben der Sendestation haben. Umstritten ist etwa die Frage, wie sich die Technik auf die Reichweite auswirkt.

Mit DRM hat das noch nichts zu tun. Mit DRM ist die Digitale Modulationsübertragung gemeint. Für den Normalverbraucher gibt es dazu heute noch keine Empfänger zu kaufen. Die Sender werden dann mit Phasen- und Amplithudenmodulation gefüttert, wobei man mit diesen zwei Informationen eigentliche digitale Punkte definiert. Man kann sich das wie ein Gitter vorstellen, wobei ein Maschenkreuz einen solchen Punkt darstellt. Dieses Mischsignal kann dann von einem normalen AM Demodulator nicht mehr demoduliert werden. Aus den Punkten (Gitter) muss bei der Weiterverarbeitung im Empfänger wieder der Ton rausrechnen werden. Zu diesem Thema finden sie fundierte Informationen unter drm.org, wie Heiko Zurmühlen mitteilte. Man rechnet damit, dass man so auch AM stereo senden kann. Sollte die Übertragungsbandbreite einmal noch ausgebaut werden, könnte man sich auch vorstellen nicht nur Audio zu übertragen.

Werner Schafner

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Der Insider ist gefunden. 
14.Dec.03 21:32

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Schaffner, danke dass Sie sich melden.  Klar habe ich Sie gemeint. Wenn ich da etwas rumgeiert habe mit der Modulation, na ja. Ich meine genau die DCC Mod. Gerne haette ich dazu geschrieben, es geht so aehnlich wie das Fuellschrift-Verfahren bei der Aufzeichnung von Rillen bei Platten. Dort ahnt auch ein Rechner voraus was jetzt gleich kommt. Das kann mann sogar  hoeren.  Nochmals zu DCC. Ich moechte da noch etwas ausfuehrlicher im Forum was schreiben, sehen Sie eine Moeglichkeit da selbst was dazu einzubringen? Ich meine Hinweise auf Texte oder eine Kopie aus der man in etwa das entnehmen kann was Sie so schoen beschrieben haben. Es geht aber auch ohne.  Die wichtigsten Fakten sind ja klar angegeben von Ihnen. Ich will eigentlich nur zu den  Reaktionen  der Radios auf diese Modulation etwas sagen. Weil aber der Kaffesatz bei uns rar ist, wollte ich noch etwas Schwung holen und mich schlau machen. Denken Sie mal nach ob das was geht.  Es gruesst Sie mit Dank! Hans M.Knoll  Nachtrag am 16.12. 2003

Herr Schaffner hat freundlicherweise via e-Mail schoene, informative,  Unterlagen zum Thema  "DCC" uebersand. Ich werde diese wertvollen Infos in den Artikel  von Post1 einbauen und im Forum zeigen.  Dank an Herrn Schaffner. mfg Knoll

 

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Modernes Modulations -Verfahren bei MW- und LW - Sendern  
15.Jan.04 11:17

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
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Hans M. Knoll

Moderne Modulation von AM-Sendern im MW- und LW - Bereich 

Verehrte Freunde des Forums und der Radiotechnik,  nachdem sich, wie in jedem Western der Pulverdampf verzogen hat und am Ortsausgang die letzte Staubwolke vom Winde verweht wird, koennen wir wieder zur Tagesordnung uebergehen.  Der letzte Stand ist der, wie aus dem Post #5 zu ersehen ist, hat das Mitglied H. Schaffner aus seinem Berufsumfeld die richtigen und sehr aussagekraeftigen Unterlagen zur Sendetechnik an mich uebergeben. Ich moechte Herrn Schaffner hier nochmals oeffentlich danken! Kann doch damit eine Problem, mit dem sich ernsthafte und am Radio interessierte Sammler herumplagen ge- und erklaert werden. Es ist vorgesehen und bei mir in Arbeit,  dieses Ergebniss der Recherchen zu einem Bestandteil des Museums zu machen.  Deshalb hier nochmals der Aufruf, hat noch jemand Informationen oder eigene Erfahrungen mit dieser neuen Sendetechnik oder auch nur eine Frage dazu die in die Arbeit einfliesen koennte? Hier besteht jetzt noch die Moeglichkeit sich dazu zu auessern. Wenn der Artikel "steht" ist das nicht so schoen.  In der Hoffnung doch noch Interesse zu wecken,  verbleibe ich Ihr Hans M. Knoll

 

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Negative DCC ? 
16.Jan.04 09:09

Jacob Roschy (D)
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Jacob Roschy

Die Funktion der DCC - Modulation ist für mich soweit plausibel : es wird gerade nur so viel an Trägerspannung gesendet, wie es der Modulationsamplitude entspricht. Herrn Knolls Vergleich mit der Füllschrift finde ich sehr treffend. Sendeseitig wird dies durch die Vorausberechnung sicher beherrscht, nur haben manche Empfänger damit ihre Probleme, besonders die Audione.

Nun gibt es noch eine Modulationsart, die offensichtlich genau umgekehrt funktioniert : In den Modulationspausen ist das Signal am stärksten, und im Takt der Modulation wird es schwächer ! Zu beobachten z. B. am Sender BBC - World Service 648 kHz. Mir ist völlig unverständlich, wie ein geringeres HF- Signal ein größeres NF- Signal erzeugen kann und umgekehrt. Wie soll so eine "Negativ" - Modulation funktionieren ?

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Gibt es eine andere Modulationsart ausser DCC? 
19.Jan.04 14:18

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Noch eine andere Modulationsart ausser "DCC"?

Herr Roschy stellte zu seiner Antwort auch noch diese Frage.

Nun gibt es noch eine Modulationsart, die offensichtlich genau umgekehrt funktioniert : In den Modulationspausen ist das Signal am stärksten, und im Takt der Modulation wird es schwächer ! Zu beobachten z. B. am Sender BBC - World Service 648 kHz. Mir ist völlig unverständlich, wie ein geringeres HF- Signal ein größeres NF- Signal erzeugen kann und umgekehrt. Wie soll so eine "Negativ" - Modulation funktionieren ?

Ich ( knoll) habe mich dieser Sache einige Tage lang angenommen. Der Hinweis ist sehr wertvoll und richtig in der Beobachtung der Fakten! Ich werde diese Frage im Rahmen des Artilkels zur "DCC -Modulation mit abhandeln.

Eines vorab, es laesst sich erklaeren!  Damit!

Diese Kurven  hat Herr Schaffner beigesteuert!

Durch unser Mitglied Dirk Becker, habe ich zu den Unterlagen von H. Schaffner, drei Tips auf Links im Internet erhalten die sich mit dieser Sendetechnik befassen. Naturgemaess hat so eine Arbeit die veroeffentlicht wird und fuer jeden sichtbar ist, eine nicht unerhebliche Brisanz. Ein umfangreiches und exaktes Vorarbeiten ist da angesagt. Es soll ja damit nicht (nur) diese Sendetechnik erklaert werden, die eigentliche Stossrichtung geht ja zum Radio hin und dabei zu solchen die bei Sender -Technikern als ueberholt gelten (muessen)   Mit der Frage: was passiert dort? Deshalb bitte ich um Geduld, es wird schon. Ich bin kein Hasenfuss! In diesem Sinne, danke fuer das Mitmachen.

Mit freundlichem Gruss, Hans M. Knoll  Nachtrag:  Um dem Leser nicht zuviele Raetsel aufzugeben, hier vorab eine kleine Hilfestellung um meine Texte zu verstehen.

DRM bedeutet: Digital Radio Mondial das ist der Technologie- Standard fuer digitale Kurz-, Mittel-; Langwelle. (in Zukunft) Um damit Radio zu hoeren, braucht man eine Vorsatz -Teil. Beim digitalen Fernsehen in Berlin nennt sich das Geraet " Set-Top-Box". Ein Decoder fuer digitale Progamme um diese mit einem normalen Fernseher betrachten zu koennen.

DCC bedeutet: Dynamic Carrier Controll, das ist ein Verfahren am Sender Energie zu sparen. 

Die Programme koennen mit konventionelle Radios abghoert werden.

Die beiden Kurven zeigen das Verhalten.

H.M.K.

 

 

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