Oxidkathode selber herstellen

ID: 376903
? Oxidkathode selber herstellen 
10.Apr.15 10:22
178

Michael Schneiderbauer (A)
Beiträge: 2
Anzahl Danke: 5

Hallo, ich bin dabei, zwei indirekt geheizte Oxidkathoden für Elektrische Versuche im Vakuum zu betreiben. Das Ganze hat zwar nichts mit Röhren zu tun, aber vielleicht kann mir ja jemand helfen, denn die gefundenen Papers und Patente für die richtige Paste, Schichtstärke, Auzheiztemperaturen und Drücke haben ziemlich verwirrend geklungen. Ich habe eine passende Vakuumkammer an der Uni, Bariumcarbonat und Calciumcarbonat, ein organisches Lösungsmittel, aber noch keine vernünftige Herstellvorschrift! Was ich also brauche, ist so was wie eine Selbstbauanleitung, die auch ohne großtechnische Anlage funktioniert. Wer hat da Know-how bzw. an wen kann ich mich wenden? Gibt es bei uns noch F&E Labore, die sowas bauen? Bin für jeden Tipp dankbar!!!!

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Paste 
11.Apr.15 14:22
178 from 2413

Rüdiger Walz (D)
Ratsmitglied
Beiträge: 743
Anzahl Danke: 3
Rüdiger Walz

Hallo Herr Schneiderbauer,

aus Ihrem Text geht nicht hervor, was Sie denn nun genau benötigen. Ich kann Ihnen Paste zur Verfügung stellen, die ich vor vielen Jahren nach einem Rezept aus der Literatur hergestellt habe (Ba-Sr-Ca). Zur Selbstherstellung benötigen Sie chemische Kenntnisse, ein Labor (die Salze sind nicht unkritisch)  und eine Kugelmühle.

In der Literatur gibt es ebenfalls Vorschriften zu Herstellung und Formierung einer Oxidkathode. Meine Paste funktioniert prinzipiell gut. Das Problem war der Trägerdraht, der gegenüber der Paste chemisch stabil sein muß und das gleichmäßige Aufbringen. Neuerdings habe ich gelernt, dass hierbei normaler Tapetenkleister helfen soll.

Da inzwischen die Herstellung von Oxidkathoden weitgehend eingstellt wurde (zuletzt noch für Fernseh und Monitorröhren), kenne ich keine kommerzielle Quelle mehr hierfür.

Fall Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte über meine e-mail Adresse.

 

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Es gibt doch noch eine weitere Quelle zum Thema 
25.Apr.15 10:07
520 from 2413

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
Anzahl Danke: 3
Hans M. Knoll

Zu diesem Thema gibt es in dieser Druckschrift" Telefunken -Zeitung"
einen Artikel.


Quelle:  Telefunken-Zeitung,   Jahrgang 27, Heft 104, (Juli 1954)
Titel:  Oxydkathoden in Vakuumröhren

Inhalt: Ein Rückblick auf die geschichtliche Entwicklung
Autor: A. Schmidt


Danke an den Informanten: E. Kull
Hans M. Knoll

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BaO 
28.Apr.15 10:24
722 from 2413

Michael Schneiderbauer (A)
Beiträge: 2
Anzahl Danke: 4

Danke, schön langsam wird die Info "dichter". Für BaO und die einzelnen Problemchen gibt es wirklich gute Beschreibungen, allerdings stellen sich offenbar 4 Fragen, um eine gute Emission zu bekommen: Welche exaktes Trägersubstanz nehme ich, da gibt es offenbar einiges an Insiderwissen, das wenig dokumentiert ist - im schlimmsten Fall kommt gar keine Emission zustande... Welche Mischung an Barium-, Strontium- und Calciumcarbonat nehme ich, wie müssen die Kristalle aussehen? Wie dick muss die Schicht gesprüht werden? Wie sieht das Aktivierungsprozedere aus (Temperatur, Druck, Spannungen, zeitlicher Ablauf)? Ich habe dazu 2 Kontaktpersonen gefunden, die uns hoffentlich dabei begleiten können, um nicht die ganzen Entwicklungsschritte der letzten 50 Jahre wiederholen zu müssen.... Bin schon gespannt!

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