Quetscher

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Quetscher 
29.Jan.06 15:58
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Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Seit langem stört mich der Gebrauch des Namens Quetscher für Drehkos mit festem Dielektrikum (Glimmer, Trolitul, Hartpapier, Pertinax).

Das "Lexikon der Funktechnik" definiert einen Quetschkondensator so:
Aus einer biegsamen und einer festen Platte bestehender Kondensator veränderlicher Kapazität, bei dem die Kapazitätsänderung dadurch bewirkt wird, daß man die biegsame Platte durch eine Quetschvorrichtung mehr oder weniger stark gegen das Dielektrikum und die darunter liegende feste Platte presst.
Als Trimmer an Luftdrehkos zum Abgleich des hochfrequenten Bereichsendes kennt sie wohl ein jeder.

Leider wurde dieser Begriff schon früh, sogar gedruckt falsch angewandt, z.B. im "Radio-Großkatalog 1935-36", wo unter dem Oberbegriff Drehkondensatoren der Begriff Quetschkondensatoren auftaucht, der alle Arten variabler Kondensatoren (Drehkos und Trimmer) mit festem Dielektrikum zusammenfasst (im Gegensatz zu Luftdrehkos).

Ich gebe mich nicht der Illusion hin, hier eine Sprachregelung zu veranlassen. Aber zumindest sollte man wissen, um was es sich handelt, wenn man mit einem eigentlich falschen Begriff um sich wirft.

Danke für die Aufmerksamkeit,
KoBi
 

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