wann Nachbau ? wann Fälschung ?

ID: 178698
wann Nachbau ? wann Fälschung ?  
07.Dec.08 19:48
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Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

 

Fälschung 

in unserem Sinn liegt vor, wenn ein falscher Eindruck erweckt wird. Irgend ein Gerät, gleich welcher Herkunft und Qualität, wurde in betrügerischer Absicht einer echten Radiofirma (z.B. Schneider-Opel) zugeschrieben, mir der es nichts zu tun hat.
Es ist dabei völlig gleich, welches Gerät unter falschem Etikett gezeigt wird. Wichtig ist dass man anhand der angeblichen Marke suchen kann und dann den richtigen Hinweis bekommt.

Am problematischsten sind solche Modelle, die ganz im Stil der jeweiligen Firma angefertigt die Entdeckung eines bisher unbekannten Gerätes vorgaukeln, um einen hohen Preis zu erzielen. Hier liegt klarer Betrug vor. Es ist schlicht und einfach kriminell.

Um Fälschungen im RMorg eindeutig auffindbar zu machen, werden Fälschungen unter der angegeblichen Marke geführt.
 

 

Nachbauten / Replica

sind Kopien

echter Vorbilder und an sich noch keine Fälschungen. Erst wenn sie als echt gezeigt werden, geht der Betrug los. Deshalb sollten Nachbauten / Replica eindeutig und haltbar (!) gekennzeichnet werden, z.B. durch Schlagzahlen/-buchstaben auf dem Geräteboden. Das wäre moralische Pflicht nicht nur des Herstellers, sondern auch eines jeden späteren Besitzers, sollte diese Kennzeichnung fehlen. Das sollte eigentlich der (hoffentlich vorhandene) Anstand gebieten!

Was heute noch der erfahrene Laie erkennt, morgen noch der Fachmann, das ist übermorgen nicht mehr erkennbar und geht anstandslos als Original durch. Und woher sollen die Erben das wissen, wenn der Erblasser eine Kennzeichnung unterließ?
 

 

Erfundene und unmögliche Firmennamen 

legen wir am besten unter dem "Hersteller" Fälschung / Fake an. Zum Beispiel wenn die Heilgerätefirma Soligor mit einem Radio angepriesen oder ein Händlerschild als Marke missbraucht wird.
Die Geräte sind fast immer primitive Machwerke, die meist nicht einmal funktionstüchtig sind, völlig unpassende Bauteile aufweisen, aber doch den uninformierten Laien (manchmal auch den durchschnittlichen Sammler) aufs Glatteis führen können.
Beim Verkauf ist ihnen fast durchwegs gemeinsam, dass sie aus Sammlungsauflösung stammen, sehr alt sind, der Verkäufer aber keine Ahnung zu haben vorgibt. Allein die aufgepflanzten Röhren sind für den Kenner oft ein Grund zur Heiterkeit: da gibt es Geräte aus den 20er Jahren mit eingeklemmten Aussenkontaktröhren (10 Jahre später, und für Fassungen reichte es nicht), oder es steckt eine Gleichrichterröhre im 1-Röhren-Audion.
Raffinesse oder Dummheit? Schwer zu unterscheiden, meist wohl beides.... Dummschlau...


 

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Nachbauten/Replica im RMorg 
08.Dec.08 13:43

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Nachbauten werden oft aber nicht immer in Fälschungsabsicht hergestellt

Ein gelungener Nachbau wird gern als Fälschung bezeichnet. Das ist halbwegs richtig, wenn er als Original angeboten wird. Sobald er irgendwann als Nachbau gekennzeichnet wurde, ist es keine Fälschung mehr.

Das wirft ein Problem auf bei der Registrierung: gleiches Modell, einmal mit und einmal ohne Kennzeichnung.... müssten eigentlich zwei getrennte Modelle sein um auffindbar zu sein.

Das ist unsinnig. Ich betrachte ein Replikat, eine Kopie als legitim, und der Hersteller ist nur deshalb noch kein Fälscher. Das wird zwar im Sprachgebrauch gern verwendet, ist aber sachlich kaum haltbar. Die dahinterstehende Absicht hat doch mit Technik nichts zu tun! Auch die weitere Verwendung eines Exemplars gehört nicht in unseren Katalog.
Das soll keine Legitimierung böser Absichten sein, aber eine klare Trennung von technischen Fakten einerseits und menschlichem Verhalten andererseits ist angebracht (zumindest was die Modellerfassung betrifft).

Sollen wir nun wirklich zwei Modelle anlegen von einer gut gemachten Kopie?

Die Bezeichnung Nachbau ist völlig hinreichend, sowie ein Hinweis auf existierende unmarkierte Exemplare in den Bemerkungen. Was sollten wir sonst tun, wenn ein Gerät nachträglich "legalisiert" wird? Uns genügt die Festsellung des Tatbestandes, nicht der Rechtslage. Das gehört an einen ganz anderen Ort, nicht in ein Nachschlagewerk!

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Fälschungen zeigen wir hier 
06.Apr.11 09:22
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Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
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Ernst Erb

Für Sammler ist es wichtig, nicht auf Fälschungen "hereinzufallen".
Darum halten wir hier Fälschungen fest - und begründen auch wo möglich.
Viele Fälschungen sind von naiven Nachbauern ohne "falsche Absichten" gebaut worden, ja man kann zum Teil nicht mal dem weiteren Verkäufer eine böse Absicht unterstellen. Er hat sie von eienr Erbschaft gekauft und glaubte an Echtes ...

Klicken Sie einfach in diesem Link auf die Bildergalerie. Orientieren Sie sich bitte auch hier, wenn Sie eine Fälschung anlegen können.

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