RE1 (RE1)

ID: 144338
Dieser Artikel betrifft das Bauteil: Zur Röhre/Halbleiter

RE1 (RE1) 
09.Jul.07 11:31
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Johann Leber (D)
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Achtung! Das zweite Gitter ist am Sockel eingeprägt als " RG ". Üblicherweise wird mit RG=Raumladegitter bezeichnet,hier ist RG wohl mit "Regelungsgitter gemeint.(meine Persöhnliche Vermutung)

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09.Jul.07 13:09

Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

Sehr geehrter Herr Leber

Ihre Vermutung "Regelungsgitter" kann ich nicht ganz folgen.

Es handelt sich um eine Doppelgitterröhre aus den 20er Jahren, die nach den Daten bei:

http://www.hts-homepage.de/Early/RE1.html

in der Raumladegitterschaltung Verwendung fand. Daher die niedrigen Betriebsspannungen.
Also ist die Bezeichnung "RG" auf das Raumladegitter zu beziehen. Dieses ist das erste Gitter dass die Elektronen auf ihrem Weg zur Anode durchlaufen. Einige davon fließen bekanntlich direkt zur positiven Spannungsquelle ab. 

MfG

Nacheditiert:
Zur Verdeutlichung habe ich das Sockelschaltbild zur Röhre angepasst, indem ich den Zusatz "RG" eingezeichnet habe.
Können Sie, Herr Leber, das bestätigen?

Sollte aber der Stift, welcher in der jetzigen Schaltung zum g2 führt, mit "RG" bezeichnet sein, dann stimmt das Sockelbild im Röhren-Codex nicht!

Viele Grüße, W.H. 

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RE1 (RE1) 
09.Jul.07 16:14

Johann Leber (D)
Beiträge: 135
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Hallo Herr Holtmann

Zunächst habe ich das Sockelschaltbild an der Röhre nach RM kontrolliert, nach Sicht und auch elektrisch ausgemessen. bei meiner Röhre führt das zweite Gitter zu den mit RG bezeichneten Stift. Da das erste Gitter immer
das Raumladegitter ist, kann ich das zweite Gitter nur als Steuergitter=Regelungsgitter interpretieren, zumal in der
damaligen Literatur dieser Ausdruck durchaus üblich war. Ich habe die Röhre elektrisch betrieben in der Raumladeschaltung als auch als Tetrode. Die Parameter mochte ich nicht hochladen, weil sie nicht vom Hersteller
stammen.    m.f. Gruss     J.Leber

Nacheditiert.
Röhre von unten gesehen (auf die Stifte) ist links oben mit RG bezeichnet. Vom Hersteller eingeprägt. Weiter
ist auch zweimal K und A als Prägung vorhanden. Das Raumladegitter (rechts oben) hat keine bezeichnung.
 J.Leber

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09.Jul.07 23:57

Wolfgang Holtmann (NL)
Redakteur
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Wolfgang Holtmann

Das ist ein interessanter Fall, diese RE1 von TELEFUNKEN.

Darum habe ich mit Herrn Leber heute telefonischen Kontakt aufgenommen.

 

  

 

Zunächst vermutete ich eine Verwechselung der beiden Gitter, er konnte mir aber versichern, dass das Sockelbild aus dem Röhren-Codex zutreffend ist. Verwirrung stiftet nur die Prägung „RG“ am linken oberen Stift, welches (nach seinen Messungen) zum anodennahen Steuergitter (=g2) geht.

 

       

           

Das Raumladungsgitter ist aber eindeutig des erste Gitter, und zwar am rechten oberen Stift !

Da ich die Abkürzung „RG“ bei diesem  Röhrentyp immer noch für das  g1 zutreffend finde, nehme ich an, dass bei der Herstellung die Prägung „RG“ dummerweise zu weit nach links gerückt ist. 

 

Das sind so meine Überlegungen, die ich aber gerne korrigieren will. Z.B. wenn einer uns andere frühe TFK-Röhren (RE20 oder RE26) zeigen kann, bei denen das Steuergitter mit „RG“ bezeichnet wurde.

 

MfG

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10.Jul.07 16:59

Wolfram Zylka (D)
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Wolfram Zylka

Grüße Sie Herr Holtmann,

ich besitze eine RV 70 mit dem 5 pol. Postsockel.

Diese Röhre wurde 1939 für die Luftwaffe hergestellt.

Der Sockel hat auch die Prägung 2x K, A und RG

Bei meiner Röhre ist die Prägung eindeutig.

Es ist nicht anzunehmen, dass die Belegung bei dieser Sockelart variiert.

Diese Röhre hat nur ein Gitter und dieses ist nicht an dem Stift RG angeschlossen sondern links daneben. Der Stift RG ist frei.

Oben erwähnte Fakten  unterstützen Ihre Theorie.

 

Gruß

Wolfram Zylka

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10.Jul.07 19:46

Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

Danke, Herr Zylka,
für die gemachte Mühe.

Man sieht an ihrem Foto, dass Telefunken (auch andere Hersteller ?) Röhrensockel fabrizierte, die eine gewisse Standardbelegung als Prägung mitbekamen. Dabei war es offensichtlich einerlei, ob diese Andeutungen auch wirklich immer zutreffend waren.
Hier habe ich noch ein Beispiel dazu, eine Doppelweg-Gleichrichterröhre RGN 1500:

In Ihrem Beispiel wurde der Stift oben rechts (RG) nicht beschaltet, logisch, weil eine Triode kein Raumladegitter hat. Man erkennt hierbei jedoch die eindeutige Zuordnung!    

Damit die Abkürzung "RG" im Zusammenhang mit Raumladegitterröhren nicht zu Fehlinterpretierungen führen kann, möchte ich diese Skizze von Telefunken aus den 20er Jahren hinzufügen.

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10.Jul.07 23:34

Johann Leber (D)
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Hallo Herr Holtmann
Hallo Herr Zylka !
Hiermit möchte ich ein Fazit ziehen zu diesen Thema. 1) Die Sockelschaltung in RM ist richtig. Habe nochmal die
Elektrodenanordnung nach Salzmann Anleitung in GfGf Heft No 115 geprüft. 2) Die Bezeichnung "Regelungsgitter"
benutzt Nesper in seinem Buch "der Radioamatör" 1924 auf Seite 266 (das letzte Wort unten) für das Steuergitter.
Lässt man die Bezeichnung RG für Regelungsgitter gelten so ist an meiner Röhre alles korrekt. Bezeichnet man
RG als Raumladungsgitter, so wäre diese Prägung falsch. Jedenfalls müsste man bei einer Anwendung sehr vorsichtig sein. Mein Vorschlag; jegliche Bezeichnung am Sockelbild in RM weggzulassen um eindeutige Verhältnisse zu schaffen. Letztendlich bleibt nur noch die Frage, gab es "Universelle" Sockel, die keine Rücksicht
nahmen ob falsch oder richtig.       m.f.Gruss     J.Leber

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11.Jul.07 13:15

Wolfgang Holtmann (NL)
Redakteur
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Wolfgang Holtmann

Sehr geehrter Herr Leber.

 

Es geht eigentlich darum, sind die Informationen zur

TELEFUNKEN  RE 1

im RM korrekt oder nicht. Dazu sind die Angaben des Herstellers (wenn verfügbar) unser Leitfaden.

 

Natürlich kommt es hin und wieder vor, dass sich ein Hersteller auch mal  „verhaut“, um es mal salopp auszudrücken. Das sind gerade die besonders interessanten Aspekte, die es ebenso zu dokumentieren gilt. Hierfür ist das Feld ‚Bemerkungen’ vorgesehen. Manchmal ist es noch besser, eine Diskussion zu starten.

Es ist daher begrüßenswert, dass Sie Ihre RE 1 mit der -verwirrenden Prägung „RG“ am g2-Stift- uns mitgeteilt haben.

Als Röhrenadministrator habe ich mich auf die D.G.R. so ein bisschen spezialisiert und es ist nur schwer einzusehen, dass TELEFUNKEN das Steuergitter (g2) einer Doppelgitterröhre (hier Raumladegitterröhre) mit „Regelungsgitter“ bezeichnet und mit „RG“ abkürzt.

 

Nun ist bekannt, dass man Doppelgitterröhren theoretisch auch in der „Schutzgitterschaltung“ betreiben kann, also mit einer festen positiven Spannung an g2. Darum geht es in der von Ihnen angeführten Passage bei E.Nesper.

Dort ist das heizfadennahe g1 das Steuergitter („Haupt- oder Regelungsgitterelektrode“) und g2 das Hilfsgitter. Und wenn man das Steuergitter gerne mit „Regelungsgitter“ bezeichnen will, dann müsste korrekterweise bei der RE 1 „RG“ auch wieder an den oberen rechten Stift kommen!    

 

Leider komme ich nicht an ein Datenblatt der RE 1. Also nehme ich eine ähnliche Raumladegitterröhre von TELEFUNKEN, den Vorgänger RE 26. Das Datenblatt im RM zeigt bei dem 5-pol. Sockel die genaue Stiftbelegung, ein weiterer Beweis, dass es sich bei Ihrer RE 1 höchstwahrscheinlich um einen „Fehldruck“ handelt.

 

 

Ihr Vorschlag, die Zufügung „RG“ bei g1 wegzulassen, möchte ich -gerade wegen dieser Diskussion- nicht befolgen. Wir haben absichtlich die Doppelgitterröhren unterteilt und die RE 1 in die Rubrik „Raumladegitterröhren“ aufgenommen. Hier muss man Farbe bekennen! Das ist übrigens nicht immer leicht, weil einige Hersteller mehrere Anwendungen angeben.

 

Ihre Frage nach „Universelle-Sockel“ möchte ich so beantworten:

Die meisten Röhren haben unterhalb bei den Stiften keine Prägung, die auf bestimmte Elektroden hinweisen. Dann sind solche Verwirrungen ausgeschlossen und somit universell verwendbar.

 

MfG

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