Babette – Zinnfasern und Brösel-Poti

ID: 573532
Dieser Artikel betrifft das Modell: Babette Automatic 12RL472 (Philips Radios - Deutschland)

Babette – Zinnfasern und Brösel-Poti 
17.May.22 19:51
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Bruce Cohen (NL)
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Bruce Cohen

Das Gerät ist ramponiert. Es hat ein Kunststoffgehäuse, auf dem an verschiedenen Orten eine kunstlederartige Kunststoffblende angebracht ist. Diese Blenden blättern ab, verformen sich, fehlen ganz. Kein eleganter Anblick.

UKW meldet sich zwar gleich, aber der Empfang ist schwach. AM kommt erst nach eifrigem Schalten und schliesslich Spritzen der typischen Philips-Schiebeschalterchen. Die Platine ist so filigran, dass man sie kaum anzuschauen wagt.

Im UKW-Teil steckt der AF102 – ein Zinnfaser-Kandidat. Mit dem Zängelchen den Masseanschluss abgezwickt – der UKW-Empfang blüht auf, das immer neue Wunder der Zinnfaser-Transistoren.

Das UKW-Band ist verschoben. Während ich mich noch bemühe, es so abzugleichen, dass 88 MHz und 104 MHz beide wieder zu empfangen sind, fällt das Radio plötzlich ganz aus.

Wenn man es neu einschaltet, kommt aber Ton, eine Zehntel-Sekunde lang, danach erneut Stille. Das Radio zieht jedoch Strom wie gewöhnlich. Was ist der Grund? – Beim Augenschein findet sich dies: ein zerbröselnder Einstellpoti! Er ist wahr- und wahrhaftig in drei Stücke auseinandergefallen, den hiesigen Radioreparateur verblüffend.

  

Die gedruckte Schaltung ist empfindlich, wie gesagt. Nur hier, beim Einstellpoti hat man die Flächen etwas grosszügiger bemessen;  so ist der Austausch gegen ein Exemplar aus dem Fundus leicht.

Was habe wir zum Schluss: Ein mühsam zusammengekleistertes Äusseres, akzeptablen UKW-Empfang von 88 – 104 MHz, immer noch etwas schwächelnden AM-Empfang und … und Ton. Ein Radio, das zwar UKW-Empfang hat von 88 – 104 MHz, das aber nur unhörbar – das wäre ja auch nicht gerade toll…

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