Die Geschichte der Telefunken-Röhre

ID: 118983
Die Geschichte der Telefunken-Röhre 
19.Aug.06 22:43
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Thomas Günzel † 1.8.22 (D)
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Thomas Günzel † 1.8.22

Liebe Röhrenfreunde des Radiomuseums

Ich habe den Artikel von „Hans Rukop“ der Festschrift „25 Jahre Telefunken“ aus dem Jahre 1928 digitalisiert.

Die Geschichte der Telefunken-Röhre

Es ist ein höchst interessanter Artikel, den ich allen Röhrenfreunden nur empfehlen kann.

Die „Röhren-Päpste“ unter uns, haben diesen Artikel schon mit Sicherheit, aber ich will ihn allen zugänglich machen.

In dem Artikel habe ich Hyperlinks eingebaut.

D.h.: wenn ihr z.B. auf  RE11 oder RS207.............. usw. stoßt; einfach „anklicken“, und schon kommt Ihr auf die entsprechende Röhrenseite beim „Radiomuseum“

Ich hoffe, daß dadurch mehr Leute dazu beitragen das „Telefunken-Röhren-Puzzle“ vor 1930 zu vervollständigen.

Viel Spaß beim Lesen und Forschen nach neuem Material zu den Telefunken-Röhren


Thomas Günzel

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Telefunkenlügen 
20.Aug.06 09:58

Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Grüezi Herr Günzel

Danke für Ihre grosse Arbeit. Ich finde es sehr gut, dass man die Lügen und Übertreibungen von Telefunken nun auch quasi im Original bei uns lesen kann. Nur: Wissen muss man es, dass Telefunken Weltmeister im Hochstapeln war und man den allzu Markt-orieniterten Texten nicht trauen darf - leider auch nicht bei Rukop.

Geschickt schreibt er im zweiten Absatz im ersten Satz unangreifbar, dass Robert von Lieben die gesteuerte Glühkathodenröhre erfunden habe, denn der Holzweg Lieben-Relais, also eine Art Kathodenstrahl-Umschalter, wurde durch von Lieben erfolglos bis Dezember 1910 begangen, bis er das Verfahren von DeForest übernahm. Siehe auch Patentanmeldung vom Dezember 1910 mit dem Hinweis auf DeForest. So ist es dann eine ausserordentliche Geschichtsverfälschung, wenn man das kennt - und Rukop war das genau bewusst - und schreibt: "Es tritt nämlich zum Strome der fortschreitenden Entwicklung der Liebenröhre ein Nebenfluss hinzu, der, aus einer völlig selbständigen Quelle entspringend, im Endergebnis in henen einmündet." Das genau Umgekehrte war der Fall, nur dass das blind geglaubt wurde und dadurch Eingang in alle deutschsprachigen Bücher und Unterlagen fand. Man stelle sich mal eine solche Geschichtsfälschung vor! 

Fakt ist: Es gibt keinen Nachfolger der Lieben-Röhre, sondern nur der Röhre von deForest, der lediglich nicht alle Ansprüche anmeldete, sondern nur die des Audions. Nur wegen diesem blinden Glauben hatte Deutschland zumindest den Anfang der Röhrenentwicklung verschlafen, denn Deutschland hätte die Wissenschaftler und Ingenieure gehabt, die aus der Triode von DeForest das Beste herausholen hätte können, wenn man sich der Radioröhre angenommen hätte statt während Jahren dem untauglichen Elektronenrelais. Als man mit dem Quecksilberdampf-Ungetüm ab 1911 bastelte, waren praktisch alle anderen Länder schon mit der "normalen" Triode beschäftigt. Ab März 1912 konnte man die Lieben-Röhre von Dezember 1910 in Serie fertigen, doch erst 1914 waren die thermischen Schwierigkeiten durch einen Käfig mit Temperaturregulierung (DRP 293460) in den Griff zu bekommen - als die Amerikaner schon einige Monate die Hochvakuum-Triode für Telefonverstärkung  benutzten ...

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Die Geschichte der Telefunken-Röhre 
20.Aug.06 12:10

Thomas Lebeth (A)
Redakteur
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Thomas Lebeth

Liebe Röhrenfreunde!

'Die Geschichte der Telefunken-Röhre' ist sicherlich eine sehr europäische und Telefunken-lastige Darstellung der Hintergründe, Erfindungen und der damit zusammenhängnden Patentrechte.

Ende Mai 1927 erschien eine (mitunter sehr polemische) Schrift mit dem Namen 'Der Kampf um die Radio-Röhre', in dem die deutschen Hersteller der Ultra-Röhren, Delta-Röhren, Hova-Röhren und Niggl-Röhren gemeinsam die Firma Telefunken bezichtigten, zu Unrecht Lizenzen zu beanspruchen, die durch die Patente die Telefunken zu dem Zeitpunkt innehatte gemäss den Autoren nicht gerechtfertigt waren. Die o.a. Firmen wehren sich mit dieser Schrift vehement gegen die Monopolistenrolle Telefunkens, den Markt zu beherrschen und kleinen Firmen das Überleben beinahe unmöglich zu machen.

Nachsatz: alle o.a. Firmen gab es bereits Anfang der Dreissiger Jahre nicht mehr! Bei allgemeinem Interesse kann ich diese Schrift (20 Seiten) gerne im Forum als Scan einstellen!

Grüsse

Thomas Lebeth

Editiert: Herkunft der Schrift wie der Firmen ist natürlich Deutschland!

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Der Kampf um die Radio Röhre 
28.Aug.06 19:02

Thomas Günzel † 1.8.22 (D)
Beiträge: 212
Anzahl Danke: 19
Thomas Günzel † 1.8.22

Liebe Freunde des Radiomuseums,

Herr Lebeth hat mir freundlicherweise die Scans  der oben genannten Schrift zur Verfügung gestellt.


Der Kampf um die Radio Röhre


Möge dieser Artikel zur ausgewogenen Darstellung der Röhrengeschichte beitragen.

Viel Spaß beim Lesen

Thomas Günzel

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