Digitalisierung des UKW Rundfunks

ID: 168734
Digitalisierung des UKW Rundfunks 
08.Aug.08 12:26
0

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
Anzahl Danke: 4
Dietmar Rudolph † 6.1.22

In letzter Zeit fanden in Deutschland mehrere Betriebsversuche statt, bei welchen die Eignung einer digitalen Modulation als Ersatz für die analoge UKW FM (Frequenzmodulation) getestet werden sollte.

Neben den schon seit längerem bekannten Systemen DAB und DVB-T, die eigene Frequenzbereiche haben,  gab es Tests im UKW-Band von HD-Radio, FMeXtra, UKW-CPM, DRM+, die von Landesmedienanstalten und der Bundesnetzagentur begleitet wurden, mit dem Ziel, nachzuweisen, wie sich der analoge UKW FM Rundfunk in Band 2 (88,5 - 108 MHz) durch ein digitales (ggf. auch ein hybrides) System ersetzen läßt. 
Bei einigen Systemen scheint das Augenmerk dabei nur darauf zu liegen, möglichst viele (zusätzliche) Programme in einen bisherigen FM-Kanal hinein zu bekommen. Kaum Beachtung finden bei den betreffenden Vorschlägen dagenen Gesichtspunkte wie Störwirkung auf den bestehenden UKW FM Rundfunk oder die für die digitale Übertragung typischen Unterbrechungen (Muting) bei ungünstigen Ausbreitungsverhältnissen. Aber gerade diese Eigenschaften sind essentiell für ein Rundfunk-System im Unterschied zu einem "normalen" digitalen System.

Eine Analyse des UKW FM Systems und der Vorschläge für eine Digitalisierung, die in den Telekom Unterrichtsblättern "Wissen Heute"  (Teil 1: Juni & Teil 2: Juli 2008) veröffentlicht wurde, findet sich auf meiner Homepage unter dem Reiter "Veröffentlichungen, WissenHeute" unter den Nummern 12 & 13.
Den Text dieser Veröffentlichung findet man in einer kompakteren Form auch auf der Homepage unter dem Reiter "Rundfunktechnik" Nr.5: "Digitalisierung des UKW-Rundfunks".

MfG DR

P.S.: wenn gewünscht, kann der kompaktere Text auch hier angehängt werden.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 2
UKW - quo vadis ? 
11.Aug.08 12:07

Knut Rothstein (D)
Beiträge: 65
Anzahl Danke: 3
Knut Rothstein

Vielen Dank, Herr Rudolph, für den Hinweis und vor allem Ihre hochinformativen Abhandlungen über die aktuellen Entwicklungslinien!

Meine (und wohl auch die anderer) Verunsicherung können Sie naturgemäß nicht beheben.

Technisch geht vieles - aber was wird einen Markt finden?

Mehr Programme im selben Frequenzbereich oder bessere Tonqualität? - eher nicht.

Die Versorgung von Fahrzeugen mit Rundfunk (und eventuell mehr) ist wahrscheinlich der wichtigste Markt.

Hinge die Zukunft ausschließlich am Heimempfang, würde ich annehmen, dass eher der gesamte terrestrische Rundfunk stürbe, bevor ein nicht abwärts kompatibles Übertragungsverfahren im UKW-Bereich flächendeckend eingeführt wäre.

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.