funkwe-zit: Ersatz des Abtastsystems ZIPHONA 4M

ID: 209185
funkwe-zit: Ersatz des Abtastsystems ZIPHONA 4M 
02.Jan.10 12:32
4838

Uwe Ronneberger (D)
Redakteur
Beiträge: 478
Anzahl Danke: 20
Uwe Ronneberger

Ersatz des ZIPHONA 4M

Das A30 Chassis mit dem Abtastsystem ZIPHONA 4M wurde z.B. im Juwel 2 Phono, Oberon Phono und in den Sachsenklang M2,M3 und M4 eingebaut.

Frontansicht drehbarer Magnet

Frontring und Saphirträger

von oben


Dieses System ist ein magnetisches Mono-Abtastsystem mit nicht austauschbaremSaphir, der nicht für Stereoplatten geeignet ist. Der Saphir ist direkt in eine Bronzefeder eingeklebt. Ein Ersatz dürfte durch den Laien nahezu unmöglich sein. Deshalb wurde schon in den 60er Jahren zum Austausch gegen ein Kristallsystem geraten. Hierbei sind jedoch einige Besonderheiten zu beachten.

1. Anschluß
Beim 4M ist die Spule an beiden hinteren Kontakten angeschlossen und der Frontring hat keine elektrische Verbindung.

Kontaktbelegung


Daher auch der etwas seltsam anmutende Originalschaltplan. Bei neueren Systemen hat der Frontring Masseanschluß.

Originaler Schaltplan

2. Anpassung
Das 4M hat eine sehr geringe Spannungsabgabe, einen Widerstand von ca. 200 Ohm und wird an den Verstärkereingang mittels Übertrager 1:40 angepaßt. Beim Einsatz eines Kristallsystems kann dieser Übertrager entfallen.

Übertrager und Schalter 3

Schaltung neu

3. Auflagekraft
Original soll das 4M 9 p +/- 1 p Auflagekraft haben. Beim A30 wird das durch eine kleine Feder am Tonarmkopf erreicht. Beim Einsatz eines Kristallsystems kann diese Feder entfernt werden.

Feder am A30-Tonarm


KSM 0161 -> 9 p
KSS 0160 -> 5 p
KSS 0162 -> 5 p
KSS 0163 -> 5 p
CS21 -> 5 p
KS22 -> 5 p

Ich würde das CS21 als bessere Wahl einstufen, da keramische Systeme unempfindlich gegen Luftfeuchte sind und selbst ein originalverpacktes Kristallsystem bei schlechter Lagerung defekt sein kann.

zerstörte Kristalle


Da ich mehrere vergammelte KS22 zu liegen habe und  mir eine teure Kristall-Neubestückung (HSE) ersparen wollte, kam wiederum ein Pfanstiehl P51-1 zum Einsatz.
Nach dem Entfernen der Innereien und Anbringen einer breiten Öffnung im Gehäuseboden paßt das P51 ohne Veränderungen ins KS22.

p51 im KS22 von unten

p51 im KS22 seitlich gesehen

System eingebaut


Meiner Meinung nach ist auch hier ein Mono-System von Vorteil. Zwar scheinen sich bei Mono-Platten die beiden Kanäle beim KS22 zu addieren, erhöhte Lautstärke, was aber bei Stereo-Platten genau mit dem Signal passiert ist mir noch unklar.
Bei magnetischen Stereo-Systemen verringert die Lautstärke beim Paralleschalten der Kanäle.

Ein 5 MSD, MS15 bzw. MS16 funktioniert mit dem vorhandenen Übertrager wegen der Fehlanpassung nicht. Erforderlich ist hier ein Transistor-Vorverstärker z.b. nach ruf  H18 1965 oder mit Röhren-Entzerrerverstärker. Aber das wäre ein größeres (späteres) Projekt.

Auch wäre ein MS15/16 nur mit Tricks einsetzbar. Die zu hohe Auflagekraft würde das System nahezu verstummen lassen. Da hier nicht wie bei normalen (neueren) Tonarmen mittels einem Gegengewichtes die Auflagekraft eingestellt werden kann, müßte hier gebastelt werden. Eine Möglichkeit wäre dies:

Gegengewicht seitlich gesehen

Gegengewicht von vorn gesehen

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.