funkwe-zit: Inbetriebnahme alter Plattenspieler

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funkwe-zit: Inbetriebnahme alter Plattenspieler 
02.Jan.10 12:12
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Uwe Ronneberger (D)
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Uwe Ronneberger

Inbetriebnahme alter Plattenspieler

Bei der Inbetriebnahme alter Radioapparate hat sich eine Prüflampe in Reihe zur Spannungsversorgung seit jeher bewährt, aber auch bei der Inbetriebnahme von längerer Zeit nicht benutzter Plattenspieler kann diese Lampe sehr nützlich sein.

Prüfleuchte in Reihenschaltung


Ich benutze eine Steckdosen-Schalterkombination bei der der Schalter parrallel zur Lampe liegt und diese bei Bedarf überbrückt. Hat der Empfänger oder Plattenspieler einen Kurzschluß, leuchtet die Lampe sofort und ständig hell auf. Das Gerät wird vor größerem Schaden bewahrt.

Bei einem Gemeinschaftsprojekt (Neuaufbau einer Sachsenklang M4) mit Johannes Böhm und René Hauffe erhielt ich zum Einbau ein unbenutztes Chassis A30.

A30-Chassis neue Ausführung

Es handelt sich um eine verbesserte, neue Ausführung des Plattentellers, wie sie im Ziphona B40/41 einesetzt wurde. Die drei beweglichen Zentrierspitzen wurden durch ein Zentrierstück aus Kunststoff ersetzt.


Bei der ersten Inbetriebnahme leuchtete die Prüflampe nicht auf und der Plattenteller drehte sich. Nach dem Auflegen einer Platte spielte diese bis fast zum Ende, dann leuchtete die Lampe hell auf. Parrallel zur Motorwicklung liegt ein Kondensator, dieser hatte einen Feinschluß. Nach Anlegen an die volle Netzspannung explodierte dieser. Ähnliches hatte ich schon einmal beim W22 erlebt. Explodiert der Kondensator im Gerät, können dabei auch Folgeschäden an den Wicklungen oder Spannungswahlschaltern entstehen.

Kondensator nach Kurzschluß

Je nach aufgelegter Musik (falls keine Prüfplatte zur Verfügung steht) hört man mehr oder weniger große Ton-Schwankungen. Genaues sieht man beim Betrachten einer Stroboskopscheibe mittels Glimm- bzw. Leuchtstofflampe. Glüh- und Energiesparlampen sind hierfür ungeeignet.
Stehen die Sektoren nicht still, so hielt nur das Zerlegen, Reinigen und Neuölen aller Lager. Oft sind die Stahlachsen in den Aluminium- oder Messingbuchsen festgerostet bzw. das Öl verharzt. Auch der Motor ist unter schlechten Lagerungsbedingungen nicht mehr leichtgängig. Auch hier muß dieser komplett zerlegt und gereinigt werden. Bei der Montage helfen kleine Papier- oder Kunststoffstreifen den Rotor zu zentrieren.

Zentrierhilfe

Wenn alle beweglichen Teile gereinigt und neu geölt sind, sollte zumindest die Mechanik wie neu funktionieren.

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