graetz: 622; Fantasia

ID: 55568
Dieser Artikel betrifft das Modell: Fantasia 622 hell (Graetz, Altena (Westfalen))

graetz: 622; Fantasia 
20.Jun.05 21:47
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Matthias Hasenmayer (D)
Beiträge: 20
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Matthias Hasenmayer

Hallo,
habe meinem "Graetz Fantasia 622" jetzt eine "Frischzellenkur" unterzogen. Dh. beide El95, die ECC85, sowie die ECH81 sind wie auch etliche Kondensatoren, "Isotest6" sei Dank, gewechselt worden. Das Radio hat wieder einen guten Klang und ist bei AM- und FM- Empfang empfangsstark und spielt auch mehrere Stunden am Stück ohne Probleme.
Heute ist mir beim Staubwischen, das Radio war auf UKW eingeschalten, etwas aufgefallen, was mir unerklärlich ist. Bei dem Radio ist es möglich, während des Betriebes, das Mag. Auge (EM34) abzuschalten. Jetzt folgendes Phänome:
1.
Ist das Mag. Auge ausgeschalten, und ich fahre mit der Hand auf der Skalenscheibe über das Mag. Auge, habe ich, wie ich mich der EM34 nähere, ein Brumm. Lautstärke des Brumm ist unabhängig von eingestellter Lautstärke am Gerät gleich. Ist das Mag. Auge aber eingeschaltet, ist dieser Brumm nicht feststellbar. Genauso bei Mittelwellenempfang ist es egal, ob die EM34 eingeschaltet ist oder nicht, da ist kein Brumm feststellbar.

2.
Bei großer Lautstärke flackert der Fächer der EM34 im Takt der Musik, ähnlich wie bei einer Aussteuerungsanzeige. Aber komischerweise wieder nur bei UKW- Empfang.
Bei Mittelwelle ist der Fächer der EM34 bei gleicher Lautstärke stabil.

Meine Fragen an die Experten. Sind solche Fehler bekannt (Gerätetypisch)? Wie ist der beste Lösungsansatz (evtl. defekte Masseverbindung)? Wie gesagt, Kondensatoren, die beim "Isotesten" durchgefallen sind, sind gegen Neue ausgewechselt. Widerstände an der Fassung der EM34 sind laut Meßgerät auch in Ordnung. Stromaufnahme vom Gerät ist in Ordnung. Ist die Goldschicht auf dem Glaskolben der EM34 evtl. eine Abschirmung, und wenn ja diese vielleicht fehlerhaft?
Ich bin leider kein gelernter Rundfunkmechaniker, finde die alten Geräte trotzdem, vor allem wenn sie funktionieren, faszinierend.
In Ratlosigkeit und mit freundlichen Grüßen...
Matthias Hasenmayer

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Hinweis!  
21.Jun.05 22:36

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
Anzahl Danke: 9
Hans M. Knoll

Herr Hasenmayer,

in diesem Thred :  http://www.radiomuseum.org/forum/fachfragen_im_forum.html

auf Talk talk, finden Sie  unter Umständen, Antworten von Mitgliedern die keine Redakteure sind, sich aber fuer Sie als Helfer zur Verfuegung stellen wollen. 

Wenn es hier oder dort nicht weitergehen kann oder wird, werde ich mit einsteigen. 

Der Hintergrund dieser Aktion ist der: 
immer wieder wird zu recht geäussert,  dass man zur Zeit im Forum nur Antworten findet  die von langjaehrig im Beruf stehenden und erfahrenen Redakteuren stammen. 
Das ist auch oft sinnvoll.
 
Engagierte Sammler oder Hobbytechniker hingegen koennen nicht zu Wort kommen.
Warum?
Die Hobbytechniker haben sich vielleicht deshalb nicht als Redakteure  beworben, was aber jeder koennte, weil Sie meinen, das Sie gegen die berufsmaessigen Fachleute nicht ankommen koennten, oder fuerchten bei nicht vollkommenen Antworten die Oeffentlichkeit des www. 

Das ist eine berechtigte Annahme.

Daher hier von mir ein neuer Versuch da etwas zu  verbesseren.

Ich bin der festen Meinung, dass damit Profiwissen auch helfen kann, Berater oder
Redakteure in spe, in Ihrem Wissen aufzubessern.

So wie der Link lautet, zeigt er ins Talk_talk, dort kann jeder auch der Profi antworten und es kann auf der internen Buehne eine fachliche Diskusion stattfinden wo engagiertes aus dem Hobby kommendes Wissen,  sich mit Profi -Wissen ergaenzen kann. 
Ich hoffe aber auch, dass sich jetzt Mitglieder dort einloggen.

Der Text ist zum besseren Verstaendniss von mir geaendert.

Mit Gruessen Hans M. Knoll

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Eine gute Lösung 
22.Jun.05 19:36

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
Beiträge: 5741
Anzahl Danke: 8
Ernst Erb

(Nur) Talk ist für Gäste und Suchmaschinen nicht einsehbar, also spielt es auch keine Rolle, wenn dort hin und wieder Vermutungen und falsche Ansichten auftauchen - so lange als das nicht unwidersporchen dort stehen bleibt.

Auf dem Talk haben wir lediglich die Order, dass dort Redakteure im Allgemeinen nicht fachlich antworten, denn sonst haben wir alle Anfragen auf dem Talk. Solche Antworten findet man später nicht mehr und die gleichen Anfragen für das gleiche Modell tauchen dann später wieder neu auf ... Wie das bei anderen foren meist üblich ist.

Somit ist es wichtig, dass der Redakteur kurz schreibt, warum nun eine Anfrage auch im Talk kommt - meist drei Tage nach erfolgloser Anfrage - und dass er zum Abschluss eine Zusammenfassung der guten Punkte im Ursprungsthread postet.

Wenn man das früher transportiert, haben die Redakteure "kein Brot". Das wäre der einzige Vorbehalt für dieses begrüssenswerte Vorgehen, das auch begründet wurde.

Zu den Redakteuren:
Mitglieder finden über den Link "Administratoren" oben rechts den Link "Gruppenzugehörigkeit" eine Auswahlliste mit der sie sich die verschiedenen Administratoren, Officers und Redakteure anzeigen lassen können. Momentan haben wir 97 Redakteure. Es fällt mir auf, dass nur wenige auch aktiv sind. Ich meine wir sollten solche Rechte streichen, die über längere Zeit nicht genutzt sind, so dass wir weitere (neue) Redakteure eher aufnehmen können.
 
Vor kurzer Zeit zeigte jemand Unmut, dass er nicht posten kann. Wer liest findet sofort heraus, dass es bei den Redakteuren nicht darauf ankommt, dass sie Radiotechniker oder Elektronikingenieur sind, sondern es gelten ganz andere Kriterien, nach denen die Officer eine Bewerbung als Redakteur beurteilen.
 
Nachtrag:
Der Link scheint noch nicht für alle Mitglieder verfügbar zu sein. Das holen wir aber nach.

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Ergänzung zur Technik 
22.Jun.05 19:53

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
Anzahl Danke: 10


Hallo Radiofreunde,

ohne zusätzliche Informationen kann ich über die Ursache der "Erscheinung" auch nur Vermutungen äußern. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die im Stromlaufplan angegebenen Spannungen beim "Problemgerät" in der Toleranz liegen.

Für Matthias und alle, die auch noch mit überlegen, hier noch ein paar Informationen:

Mir ist nicht bekannt, dass eine solche Erscheinung gerätetypisch ist.

Geschaltet wird über die Taste "Magisches Auge" nur die Anodenspannung zum Leuchtschirm der EM34, gleichzeitig wird so die Wirksamkeit der Rauschunterdrückung geschaltet. Die Besonderheit (betrifft nur die x622 Geräte bei Graetz) in dieser Schaltung ist, dass zur Rauschunterdrückung das Triodensystem der EM34 genutzt wird.

Im Laufe der Fertigung sind einige Änderungen eingeflossen, so ist der C263 auf 1nF verkleinert und wird nur bei Schalterstellung "UKW" an das Gitter der Triode ECF80 geschaltet, der Schalter G1-G2 nicht mehr genutzt (ständig geschlossen) und ein  2,2nF von C335 zu C336 eingebaut worden.

Bis später!
Jens Dehne

 

Hier die Herstellerinformation:
Aus Graetz Neuheiten 1958/59:

Um das Rauschen beim Empfang sehr schwacher Sender oder bei der Durchstimmung zwischen den Sendern im UKW-Bereich zu unterdrücken, erhielten .. der "Fantasia" eine feldstärkeabhängige Rauschunterdrückung. Diese Unterdrückung ist abschaltbar und beeinflusst den Frequenzgang des NF-Verstärkers derart, dass bei geringer Eingangsspannung die mittleren bis hohen Niederfrequenzen abgesenkt werden. Der Rauscheindruck wird dadurch geschwächt.

Das Prinzip der Schaltung besteht darin, dass der C/GA der Anzeigeröhre auf 1nF erhöht wird und vom Steuergitter ein Kondensator von 2,2nF (auch 1nF) auf das Gitter der Endröhre bzw. auf die Anode der NF-Vorröhre wirkt. Liegt keine Regelspannung am Gitter des "Magischen Auges" (schwache oder überhaupt keine Sender-Spannung), hat die Röhre ihre größte Verstärkung. Durch die Vergrößerung von C/GA liegt dann der 2,2nF (1nF) - Kondensator praktisch in Reihe mit der Eingangskapazität von 10nF auf Chassispotential und beschneidet das niederfrequente Rauschen. Bei stärkerem Sendereinfall wird dem "Magischen Auge" wieder Regelspannung zugeführt. Dadurch verringert sich die Eingangskapazität, so dass die Reihenschaltung des 2,2nF(1nF)- Kondensators von einer bestimmten Regelspannung ab unwirksam wird. Der Niederfrequenzgang bleibt dann unbeeinflusst.

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23.Jun.05 19:17

Matthias Hasenmayer (D)
Beiträge: 20
Anzahl Danke: 9
Matthias Hasenmayer

Hallo Jens,

erst mal ein Dankeschön für Deine Ausführungen.
In der Tat liegen alle gemessenen Spannungen im Toleranzbereich. Vielleicht hatte ich mich auch ungünstig ausgedrückt. Das Radio an sich spielt sauber auf allen Wellenbereichen und ist auch sehr empfangstark.
Zum 1. Phänomen:
Es ist auch kein "Rauschen" zwischen den Sendern. Die Rauschunterdrückung funktioniert meiner Meinung nach. Nur war ich stutzig, daß das Radio  berührungsempfindlich im Bereich der EM34 , aber nur bei ausgeschalteter EM34, und dann nur bei Tastenstellung "UKW", ist. Um diesen Brummton, klingt wie 50Hz, zu provozieren muß man mit dem Finger auf der Skalenscheibe über die EM34 fahren. Entfernt man sich mit dem Finger auf der Skalenscheibe von der EM34, wird der Brumm schwächer und verschwindet. Es ist, als würde man dadurch irgendwas zum schwingen anregen. Dieser Brummton, wenn man ihn provoziert, ist auch nicht lautstärkeabhängig. D. h. man kann es nur bei bei zugedrehten oder leise gestellten Lautstärkeregler hören.
Zum 2. Phänomen:
Betreibt man das Radio mit normaler Zimmerlautstärke und hat die EM34 eingeschaltet, dann zeigt diese auch, wie sie soll, die Feldstärke des gerade empfangenen Senders an. Soweit so gut. Jetzt mal folgender Sachverhalt: Ich empfange einen starken UKW-Sender, die Fächer der EM34 sind praktisch geschlossen. Dann drehe ich den Lautstärkeregler auf maximale Lautstärke. In dem Moment fängt der Fächer im Takt der Musik an zu schwingen, ähnlich einer Aussteuerungsanzeige eines Verstärkers, Tonbandgerät etc., und die Widergabe ist hörbar übersteuert. Im Vergleich mit meinem "Stradivari3", hat ja auch eine Gegentaktendstufe, kann man eigentlich bis max. Aufdrehen, ohne das es zu großen Verzerrungen bei der Widergabe kommt. Klar, wann und wer hört schon mit max. Lautstärke, aber meine anderen Radios haben diese Erscheinung nicht. Da ist die Anzeige des mag. Auges nicht irgendwie lautstärkeabhängig. Wie gesagt bei normalen Zimmerbetrieb fällt das alles nicht auf. Aber ich denke, da hat sich irgendwo noch ein Fehler versteckt.
Wie wirkt sich eigentlich eine verbrauchte ECF80 aus? Es ist garantiert noch die Originale. Eine Ersatzröhre dieses Types habe ich aber momentan leider nicht zur Hand.

Viele Grüße
Matthias Hasenmayer

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Spannungswerte 
24.Jun.05 09:34

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
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Hallo Matthias,

wo Du nun hier im Forum schreibst und nicht im "Talk", will ich auch hier antworten. Auch hier werden wir systematisch vorgehen, zunächst soll einmal die Ursache für den "seltsamen Brummeffekt" gefunden und beseitigt werden.

Wenn Du den Stromlaufplan um die EM34 betrachtest und die von der Lautstärkeregelung unabhängige "Brummeinstreuung" über das Magische Auge bedenkst, wirst Du sehen, das die einzige von der Lautstärkeregelung unabhängige Verbindung vom "MA" zum NF-Verstärker der C263 (1nF oder 2,2nF) ist.

Jetzt interessieren uns zunächst folgende Spannungswerte: beide Seiten vom R414 (560Ohm), von Pin 4, 3, und 5 der EM34 und die Spannungswerte  der Triode der ECF80, Pin 1, 9, und 8.

Die Messungen bitte bei Schalterstellung "UKW", jeweils bei ein- und ausgeschaltetem Magischem Auge und dann nochmals bei einseitig abgelötetem C263.

Dann sehen wir weiter!

Viele Grüße
Jens Dehne

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04.Jul.05 12:51

Matthias Hasenmayer (D)
Beiträge: 20
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Matthias Hasenmayer

Hallo,

vielen Dank für die Ansatzpunkte zur Fehlersuche. Bin leider aus Zeitgründen noch nicht zum Weitersuchen des Fehlers im Gerät gekommen. Ich werde den Hinweisen von Herrn Dehne jedoch folgen und hier nochmals posten.

Viele Grüße  Matthias

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10.Jul.05 13:55

Matthias Hasenmayer (D)
Beiträge: 20
Anzahl Danke: 10
Matthias Hasenmayer

Hallo,

nachdem die vergangenen Tage doch sehr hektisch waren, bin ich endlich mal wieder dazu gekommen, mich mit dem "Fantasia" zu beschäftigen. Ich habe, nach den Anregung von Jens Dehne, mal ein paar Spannungen im Gerät gemessen. Vorweg sei noch bemerkt: Gemessen wurde mit einem Digitalmultimeter, die Netzspannung betrug zum Zeitpunkt der Messung 231Volt, der Spannungsregler am Trafo des Radios steht auf Stellung 220/240 Volt und das Radio war vor der Messung ca. 30 Minuten lang in Betrieb.

Ort bzw. Meßpunkt: gemessene Spannung: Spannung lt. Plan
EM34 ausgeschaltet: EM34 eingeschaltet:
1. Gleichspannungsausgang
    Flachgleichrichter (Nr. 410)
269,2 V 268,8 V 255 V
2. Nach R412 (560Ohm), vor
    R414 (560Ohm)
247,6 V 246,9 V 232 V
3. Nach R414 236 V 235,5 V 220 V
4. EM34 PIN3 190,3V (bei Zimmerlautstärke
-siehe auch weiter unten)
201,9 V (bei Zimmerlautstärke
-siehe auch weiter unten)
keine Angabe
5. EM34 PIN4 - 9,35 V - 9,38 V

keine Angabe

6. EM34 PIN5 0 V 246,9 V 232 V
7. ECF80 PIN1 137,7 V 138,1 V 91 V

8. ECF80 PIN6    122,8 V                123,2 V                 59 V        
9. ECF80 PIN8             97,6 V                         97,9 V                          keine Angabe
10.ECF80 PIN9 56,4 V 56,5 V keine Angabe

Während ich mir die leicht erhöhten Spannungen bei Punkt 1-3 und Punkt 6 mit der jetzt höheren Netzspannung von 230 V und dem Messen mit dem hochohmigen Digitalmultimeter erklären kann, ist mir jedoch der Unterschied bei Punkt 7 (ECF80 PIN 1) und Punkt 8 (ECF80 PIN6) zu hoch.

Betreffs Spannung an EM34 PIN3 (Punkt 4) noch eine Beobachtung. Dreht man den Lautstärkeregler auf Maximum, bricht die Spannung an PIN3 der EM34 bis auf gemessene ca.70 V zusammen. Der Fächer der EM34 flackert dann im Takt der Musik und die Wiedergabe ist verzehrt. Dieser Effekt tritt aber nur bei UKW auf. Bei TA oder MW, LW bzw. KW ist dieses Phänomen nicht.

Auch habe ich einige Abweichungen im Gerät bezüglich des Schaltplan, den Hr. H. Grensemann seinerzeit im RM hochgeladen hatte, festgestellt. Als "Graetz"-Experte weiß vielleicht Jens Dehne etwas dazu. Kurz zur Identifizierung des Radios:

Graetz Fantasia 622 Raumklang-Spitzensuper mit Schallkompressor, helles Gehäuse.
Geräte-Nr. 92??06 heißt evtl. 926706 ist aus irgendeinem Grund unkenntlich gemacht worden.
Radio war für den schweizer Markt. Es hat den originalen schweizer Netzstecker und auf der Rückwand eine schweizer Radiokontrollmarke von 1958. Ich hatte es in der Nähe von Basel abgeholt.

Kurz zu den Unterschieden zum Plan die mir jetzt bei der Spannungsmessung aufgefallen sind:

  • EM34 PIN7 ist Lötstützpunkt für Masse der Skalenbeleuchtung und Lampen für Höhen- und Bassregler.
  • EM34 PIN1 zu PIN6 liegt ein Widerstand 1,8 Mohm (R267?)
  • EM34 PIN1 zu PIN3 liegt ein Widerstand 1 Mohm (R266?)
  • C263 (1nF) liegt einerseits an PIN4 der EM34 und geht andererseits zum Tastensatz zu Kontakt G9. Bei gedrückter UKW-Taste ist Kontakt G9 und Kontakt G10 geschlossen. Von G10 geht's auf PIN9 der ECF80. Lt. Plan gibt es die Kontakte G9 und G10 nicht.
  • Kontakte G2 und G1 bei R266 bzw. R267 gibt es im Gerät nicht.

Viele Grüße

Matthias Hasenmayer

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Fehlersuche und Spannungsmessung 
12.Jul.05 19:07

Jens Dehne (D)
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Hallo Matthias und alle anderen Leser,

nach den gemessenen Spannungen kann ich zunächst folgende Aussage machen:

  1. Die Anodenspannung zur Stromversorgung ist OK., die Werte sind in der Toleranz.
  2. Die Spannungswerte an der ECF80 haben gegenüber den Werten im Stromlaufplan zu große Abweichungen und lassen im ersten Moment auf "verbrauchte" Systeme der ECF80 schließen. Dem ist aber nicht so!
  3. Laut Herstellerangaben werden die Spannungen mit einem Instrument mit Innenwiderstand von 500Ohm/Volt im Bereich 30V bzw. 300V gemessen.
  4. Für ein "übliches" Digitalvoltmeter sind Innenwiderstände für alle Gleichspannungsbereiche von 1MOhm, hochwertigere sind mit 10MOhm für alle Gleichspannungsbereiche angegeben. Man kann sich nun den erforderlichen Parallelwiderstand ausrechnen (etwa 177 kOhm bei 1MOhm) und mit einem entsprechend spannungsfesten und belastbaren Widerstand parallel zum Multimeter messen. Dann werden die Spannungen entsprechend der Angaben (und Toleranzen) im Stromlaufplan stimmen!

In meinem Post 4 habe ich schon auf Änderungen und Abweichungen gegenüber dem hinterlegten Stromlaufplan hingewiesen. In den Reparaturdienstlisten steht ja auch "Konstruktionsänderung vorbehalten".

Allerdings hat jede Änderung auch bestimmte Ursachen, welche ich hier auch nur vermuten kann.

Zum Flackern der EM34: Der Kondensator C263 verbindet die Steuergitter der EM34 und der Triode ECF80. Bei großer Lautstärke gelangt so auch die verstärkte NF von der Anode der Pentode ECF80 an das Steuergitter der EM34 und überlagert die feldstärkeabhängige Gleichspannung, vom Ratiodetektor (C261) kommend. Allerdings wird die EM34 bei entsprechender Amplitude hoffnungslos übersteuert und der beobachtete Effekt tritt ein.

Nun kann ich allerdings den "Brummeffekt" aus Post 1 noch nicht erklären. Hilfreich wäre noch die Information, ob dieser Effekt auch bei getrennter Verbindung Rauschunterdrückung - Verstärker auftritt. Hierzu einfach mal den C263 einseitig ablöten und den Effekt beobachten. Bitte auch einmal die Brummempfindlichkeit der ECF80 durch Berühren testen! Dann sehen wir weiter.

Viel Spaß dabei und Grüße!

Jens Dehne

 

PS: Meine ganz persönliche Meinung und Beobachtung des Verstärkerteils in diesem Gerät ist folgende:

Der Einsatz einer ECF80 hat sich nicht bewährt, die Dimensionierung ist nicht optimal. Bei Rundfunkempfang ist die Vollaussteuerung schon bei etwas über der Hälfte des Stellbereiches vom Lautstärkepoti erreicht. Auch scheint die ECF80 nicht sonderlich für NF-Zwecke geeignet zu sein, einige Röhren zeigen Neigung zum "Klirr", andere brummen permanent mehr oder weniger über Einwirkungen der Heizung. Ich schließe hier auf mangelnde Verarbeitung.

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12.Jul.05 19:20

Arpad Roth † 27.3.17 (A)
Beiträge: 1024
Anzahl Danke: 10
Arpad Roth † 27.3.17

Die in Post 9 mehrfach genannte Röhre ECH80 soll wohl eine ECH81 sein ;-)
Teufelchen in der Tastatur....
MfG. Arpad

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12.Jul.05 21:07

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
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Danke Arpad,

... schon korrigiert!

Bei der Wärme fühlt sich mein "Tastaturteufelchen" besonders wohl!

Viele Grüße

Jens Dehne

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