Heinz Evertz, Piezoelektrische Werkstätte (?)

ID: 100096
Heinz Evertz, Piezoelektrische Werkstätte (?) 
06.Mar.06 01:45
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Daniel Consales (D)
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Daniel Consales

Hallo Sammlergemeinde,

ich besitze eine Kopie des Buches " 7 erprobte Schaltungen ", Untertitel " Für den erfahrenen Bastler zum Selbstbau unter Verwendung von Spezialröhren " - erschienen im DFV ( Deutscher Funk-Verlag ), 3. Auflage - leider ohne Jahresangabe...

In diesem Buch fand ich das Inserat einer Firma:
" Heinz Evertz, Piezoelektrische Werkstätte - Stockdorf bei München "

 

 

Im RM konnte ich diese Firma nicht finden, daher suche ich dazu Infos, auch kleinste und vage Hinweise.

Bisher recherchiert:

 

Aus dem Inserat kann man entnehmen:

-         es muss ein " Universal-Empfänger-Eichprüfer Type UEP " existieren.

-         ebenso sollte es ein " Spezial-ZF-Abgleichgerät MZF " geben

-         sowie folgende Geräte:
- Quarz - Messsender: 468G / 468W / 100G / 100W / 1000G / 1000W
-  diverse, nicht näher bezeichnete " Modulationsgeräte "

 

Im RM:

-         in einer Funkschau - Ausgabe von 1944 findet man einen Artikel, nach dem "seit 7 Jahren piezoelektrische Geräte auf dem deutschen Markt sind" , daraus kann  man folgern, dass Evertz frühestens 1937 mit den Quarzgeräten auf dem Markt gewesen sein kann à  bitte Korrektur, wenn meine Schlussfolgerung falsch ist!

-         Funkschau Inhalte 1940-49: in der Rubrik " Anschriften und Inserate ", Funkschau 1947/1947 findet man eine Firma " Heinz Evertz, Piezoelektrische Quarzkristalle, Stockdorf bei München, H.1 "
Die Firmenbezeichnung passt zwar nicht 100%ig, aber immerhin ...

-         in der Rubrik " Inserate und Anschriften ", Funkschau 1947 taucht nur noch der Name " Heinz Evertz " aber mit der selben Adresse auf, war es also da schon vorbei mit " Piezoelektrische Werkstätte " ?

 

Google:

 

Über Google habe ich nichts über diese Firma gefunden, auch nicht in der Bildersuche ... aber: in Stockdorf bei München scheint es zumindest noch sportliche Nachfahren zu geben . Ich überlege noch, ob ich nicht einfach mal anrufen soll ;-)



Das Logo

 

und dann ist da noch das Firmenlogo - ein "HE" innerhalb eines gleichseitigen Sechsecks, das hat mich besonders aufmerksam gemacht, denn unter der Geräte-ID 92056 findet man im RM den " Regulus ". Den habe ich von einem Bekannten - und der wiederum versicherte, dass es ein Gerät von Preh sei - und so ist es dann auch von mir angelegt worden. Aber wenn man sich das Logo auf der Bodenplatte ansieht: ist das nicht genau dieses Logo - eben nur in Fraktur? Jedenfalls konnte ich nirgendwo ein Preh - Gerät mit diesem Logo finden. Überhaupt gibt es scheinbar weder Informationen im Internet  zum Regulus noch habe ich das Gerät in meinen alten Unterlagen gefunden. Wenn er wirklich von Preh wäre, sollte das doch sicher anders sein (?)
07.03.2006:
Die Frage nach dem Logo des Regulus hat sich erledigt. Ich habe den eindeutigen Beweis gefunden, dass es sich beim Regulus tatsächlich um ein Gerät von J.Preh Junior in Neustadt/Saale (Unterfranken) handelt. Des Rätsels Lösung: das Preh-Logo ist anders herum zu sehen - so wie ich es zunächt gedeutet hatte, steht es auf dem Kopf. In Wahrheit ist es ein "JP", durch das noch ein "N" oder Blitz gezogen ist:




Also folgende Fragen:

 

            - wer kennt die Firma ?
- kann jemand die 3. Auglage des DFV-Buches datieren, es hat einen orangen Einband ?
-
 wer kennt eines der Geräte oder besitzt ein Gerät mit einer der oben aufgeführten  Bezeichnungen, von dem er aber bisher den Hersteller nicht ermitteln konnte ?
-
wer kennt einen " Regulus " und kann bestätigen oder auch widerlegen (!), dass er von Preh ist ? ERLEDIGT!


Wäre doch schade, wenn eine Firma mit (zumindest den Namen nach) so interessanten Geräten nicht gut dokumentiert im RM zu finden wäre ...

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Daniel Consales

 

P.S.: Ich erwarte keine schnellen Antworten, bei Bedarf werde ich diesen Thread aktualisieren, damit er nicht in Vergessenheit gerät. Sollte tatsächlich Niemand etwas wissen, werde ich die Firma natürlich trotzdem vorschlagen - schöner wäre es aber mit Hintergrundinfos oder sogar realen Modellen.

 

Für Mitglieder, die aus irgend welchen Gründen das Bild oben nicht sehen können, füge ich es noch einmal als Anlage bei.


Nachtrag 06.03.2006:  Ich werde nicht auf jede Antwort sofort antworten, um den Thread nicht unnötig  in die Länge zu ziehen - sondern nach etwa 30 Tagen versuchen, ein Fazit zu ziehen. Vorab vielen Dank an alle, die sich beteiligen oder schon beteiligt haben! 

 

Anlagen:

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06.Mar.06 08:45

Wolfgang Eckardt (D)
Ratsmitglied
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Wolfgang Eckardt

Hallo Daniel Consales,

ich kann nur etwas zu dem Heft sagen, nicht zur Firma:
1. - Die Erste Auflage (Ausgabe A) erschien 1946 beim DFV. Dort ist die Anzeige nicht drin.
2. - Die "Neuauflage mit erweitertem Inhalt" - also die 2. Auflage - (Ausgabe B) enthält diese Anzeige auch, aber auch hier ist kein Datum zu finden. Es dürfte aber maximal 1947 sein, da die Hefte schnell vergriffen waren und die Neuauflagen schnell danach erfolgten. Sie können also von 1948 bei der 3. Auflage ausgehen.

Bei den Heften der Reihe "Der Rundfunk-Bastler" gibt es meistens 2 unterschiedliche Ausgaben A und B. Sie unterscheiden sich nicht vom Inhalt sondern vom Verbreitungsgebiet - wahrscheinlich hängt das mit den verschiedenen Besatzungszonen zusammen, da ja Deutschland nur in 4 Besatzungszonen aufgeteilt und noch nicht in Ost und West getrennt ist.
Die Ausgaben A enthalten stets weniger Anzeigen als die B-Ausgaben.

Die gleiche Anzeige erscheint auch in anderen Heften des DFV von 1947 und 1948.
1946 in
"RV12P2000 Ersatzmöglichkeiten für normale Radioröhren" und Messinstrumente .... " aber etwas anders:


Beste Hopbbygrüße
Wolfgang Eckardt

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06.Mar.06 21:52

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Piezo-Werkstätten sind ja nicht gerade häufig. Um so auffallender erscheint mir dass sich im
selben Stockdorf in der gleichen Straße, aber auf Nr.23, die Firma Quarzkeramik befand, ein Zweigwerk von Rohde&Schwarz. Sie entwickelte und fertigte seit 1939 hochwertige Schwingquarze, Quarzfilter, Quarzoszillatoren und Quarzthermostate.

Vielleicht lässt sich eine Verbindung zwischen Evertz und QuaKe aufzeigen.

Quelle:Jubiläumsschrift Rohde&Sschwarz "50 Jahre elektronische Präzision 1933-83"

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