heli: RCX1002; Ersatz Endstufentransistor

ID: 287744
? heli: RCX1002; Ersatz Endstufentransistor 
13.May.12 19:03
73

Gerhard Wickern (D)
Beiträge: 135
Anzahl Danke: 6
Gerhard Wickern

Habe ein Heli RCX 1002, bei dem in einer Endstufe wohl fälschlich GD 170 C statt der originalen GD 175B als Ersatz verbaut worden sind. Da ich die GD 175B auch nicht auftreiben konnte, habe ich mir AD 263 Transistoren besorgt, die zumindestens eine ausreichende Spannungsfestigkeit besitzen und als Austauschmöglichkeit für den Nachfolgetyp GD 242 benannt sind. Hat jemand einen Tip für mich, ob es mit denen gehen könnte oder welcher Vergleichstyp besser geeignet ist?

Herzliche Grüße

Gerhard Wickern

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 2
Ersatztypen 
13.May.12 23:27
73 from 2885

Michael Seiffert (D)
Redakteur
Beiträge: 543
Anzahl Danke: 6
Michael Seiffert

Hallo Herr Wickern,

die Endstufe läuft mit Ub 28 Volt gegen Masse, deshalb ist bisher warscheinlich auch nichts passiert. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten da schon Typen höherer Spannungsfestigkeit verbaut werden. Im bekannten Auktionshaus sind gerade reichlich GD241 im Angebot. Ich würde die empfehlen, die haben mit 40 Volt Uce genügend Reserven und stammen auch aus DDR-Produktion. Die von Ihnen angeführten AD263 funktionieren auch, sind aber im DDR-Gerät nicht stilecht.

Gern können Sie von mir auch einige GD180 (Uce 60V) gegen Erstattung des Portos bekommen, die GD175 habe ich leider nicht vorrätig.

 

M.Seiffert

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 3
Vielen Dank! 
14.May.12 19:32
155 from 2885

Gerhard Wickern (D)
Beiträge: 135
Anzahl Danke: 8
Gerhard Wickern

Hallo Herr Seiffert,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Der Grund für den Wunsch nach Austausch der GD170 ist, dass es die beiden 0,5 Ohm Widerstände und einen der 220 Ohm Widerstände in der Beschaltung der Endstufentransistoren zerrissen hat. Nachdem ich die Widerstände ersetzt hatte, wollte ich den Ruhestrom neu einstellen. Das Gerät war über eine Schutzlampe am Netz angeschlossen, trotzdem war bei allen Einstellungen des dafür vorgesehenen Potis der Ruhestrom abenteuerlich hoch. Daraus habe ich geschlossen, dass die GD 170 wohl nicht so ganz passen können. Ich möchte das Gerät einfach wieder zum laufen bringen, die nicht ganz passende (West-)Herkunft kann ich verschmerzen. Ich werde es jetzt mit den AD263 einfach mal probieren und dann hier wieder berichten.

 

Herliche Grüße

Gerhard Wickern

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 4
Fehler in der Endstufe 
15.May.12 11:40
218 from 2885

Michael Seiffert (D)
Redakteur
Beiträge: 543
Anzahl Danke: 6
Michael Seiffert

Hallo Herr Wickern,

so wie Sie den Fehler beschreiben, sind einer oder gar beide Endstufentransistoren defekt. Beim Auswechseln unbedingt die beiden Treibertransistoren SF123 und GC301 auslöten und überprüfen.

Wenn die Endstufen sterben kommen gern ein oder beide Treiber mit.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche!

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 5
Gerät läuft wieder 
16.May.12 21:07
323 from 2885

Gerhard Wickern (D)
Beiträge: 135
Anzahl Danke: 6
Gerhard Wickern

Hallo Herr Seiffert,

habe gerade das Gerät mit den AD263 im rechten Kanal ausprobiert. Der Ruhestrom ließ sich zwar nur maximal auf 5 mA statt der vorgegeben 25 mA einstellen, der Klang ist aber meinem Eindruck nach einwandfrei. Auch die Lautstärke scheint auf beiden Kanälen gleich zu sein. Ich würde das Gerät daher so lassen wollen, falls es nicht ein Problem gibt, das ich bisher übersehen habe.

 

Herzliche Grüße

Gerhard Wickern

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 6
Zu geringer Ruhestrom 
17.May.12 00:11
345 from 2885

Dieter Barkawitz (D)
Beiträge: 58
Anzahl Danke: 7
Dieter Barkawitz

Sie schreiben, dass nur max. 5 mA Ruhestrom einstellbar, und trotzdem ein einwandfreier Klang gegeben ist. Das mag auch der Fall sein wenn die Lautstärke groß genug gewählt wurde. Der angegebene Ruhestrom von 25 mA dient aber dazu die so genannten Übernahmeverzerrungen klein zu halten. Diese Übernahmeverzerrungen sind bei sehr geringer, an der Hörbarkeitsgrenze liegender Lautstärke am deutlichsten und ganz besonders bei Sprachwiedergaben vernehmbar.

Wenn Sie an diesem Zustand noch etwas ändern möchten sollten Sie den Widerstand R917 geringfügig kleiner wählen, z.B. durch parallel schalten eines 100 k-Ohm Widerstands, der den Gesamtwidertand von R917 auf ca. 4,5 k-Ohm verringert und dann erneut versuchen den Ruhestrom auf den vorgegebenen Sollwert einzustellen. Falls das auch noch nicht ausreicht können Sie für den Parallelwiderstand auch noch einen geringeren Wert auswählen. Bevor Sie das Gerät für eine neue Ruhestromeinstellung in Betrieb nehmen sollte das Ruhestrompoti auf den gerinnst möglichen Wert eingestellt sein.

Gruß  dB

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 7
warum Schaltung ändern? 
17.May.12 11:35
392 from 2885

Michael Seiffert (D)
Redakteur
Beiträge: 543
Anzahl Danke: 7
Michael Seiffert

Hallo Herr Barkawitz,

technisch gesehen ist Ihr Hinweis sicher richtig, dadurch läuft die Reparatur aber langsam in Richtung "verbasteln" und das ganze ohne Not. Technisch nahezu identische Transistoren vom gleichen Hersteller sind beschaffbar und wenn der Rest der Schaltung in Ordnung ist, muß auch nichts geändert werden.

So haben wir zwar ein spielendes Gerät, aber mit veränderter Schaltung und nicht ins Gerät gehörenden Transistoren. Sowas läuft bei mir unter der Rubrik "mit aller Gewalt zum Spielen gebracht" aber nicht unter Restauration.

Am Ende liegt es natürlich in der Entscheidung des Sammlers, welche Kompromisse er eingehen will.

Trotzdem schönen Feiertag wünscht

 

M.Seiffert

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 8
Vielen Dank für die Unterstützung und Hintergrundinformation 
17.May.12 14:00
415 from 2885

Gerhard Wickern (D)
Beiträge: 135
Anzahl Danke: 4
Gerhard Wickern

Hallo Herr Barkawitz, hallo Herr Seiffert,

beim Einstellen des Ruhestroms habe ich wohl einen Fehler gemacht. Wegen der schlechten Erfahrungen mit den ursprünglich wohl in einer vorherigen Reparatur eingesetzten GD170 hatte ich bei der Wiederinbetriebnahme das Gerät über eine Schutzlampe angeschlossen. Dadurch lag natürlich nicht die volle Spannung am Gerät an. Dies war möglicherweise die Ursache, dass der Ruhestrom auch bei maximaler Einstellung noch zu gering war. Der Verstärker lief allerdings auch mit der Schutzlampe auch bei geringen Lautstärken einwandfrei (d.h. ohne Verzerrungen). Ohne Schutzlampe geht dann auch der UKW-Teil wieder einwandfrei, der bei der geringen Spannung nur einen Sender extrem schwach empfangen konnte. Da der Verstärker einwandfrei läuft und auch nicht warm wird, denke ich, dass der Ruhestrom im Toleranzbereich liegt. Da man bei jedem Auslöten die Platine weiter belastet, möchte ich den Ruhestrom auch nicht mehr neu einstellen oder gar die Schaltung verändern. Wenn es mal wichtig sein sollte, könnte man die Endstufentransistoren (und die von mir ersetzten Widerstände) durch Teile originaler Provinienz ersetzen. Ich habe aus meiner Sicht das Gerät mit dem für mich minimal möglichen Eingriff zum Laufen gebracht. Wenn jetzt keine Folgeschäden zu befürchten sind, würde ich das Gerät mit gutem Gewissen so belassen.

Trotzdem war es für mich als Nicht-Fachmann auf dem Gebiet der Elektronik interessant, auch die Möglichkeiten zu erfahren, wie man den Einstellbereich für den Ruhestrom ggfs verschieben kann. In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis: der bei RMorg vorhandene Schaltplan ist von schlechter Auflösung, so dass z.B. die Bezeichnungen der Widerstände nicht mehr zu entziffern sind. Unter einer RFT-Seite gibt es einen besseren Scan als freien Download.

Also nochmals vielen Dank für die Unterstützung. Am RCX 1002 gibt es noch ein bisschen Arbeit am Gehäuse und dann kann ich ihn hoffentlich auch im Bild auf der Geräteseite vorstellen.

 

Herzliche Grüße

Gerhard Wickern

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.