Helpter Berg ( Neubrandenburg) Fernseh- und Funkstandort

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Helpter Berg ( Neubrandenburg) Fernseh- und Funkstandort 
23.Feb.24 16:03
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

Wenn man die Fernsehgeschichte der DDR betrachtet, waren die Nordbezirke Rostock, Neubrandenburg und Schwerin  hinten angestellt. Zunächst musste der Richtfunk aufgebaut werden.

Die Kollegen von RAFENA Radeberg lieferten die technische Ausrüstung,und montierten die Technik. Die erforderlichen Planungsarbeiten führten Mitarbeiter der Deutschen Post aus. Für die Bauarbeiten wurden örtliche Unternehmen verpflichtet.

Dann gab es eine Rang- und Reihenfolge, der erste Sender sollte für Rostock in Betrieb gehen , der zweite in Schwerin und als dritter war der Helpter Berg zur Versorgung der Bezirksstadt Neubrandenburg geplant.

Der Helpter Berg ist 179 m über NN. der höchste Berg von Mecklenburg-Vorpommern. Wir finden oben einen Triangulationspunkt welcher als Fixpunkt für örtliche Vermessungen genutzt wird. 

Bereits 1935 wird der Helpter Berg für die Nachrichtentechnik interessant. Die deutsche Luftnachrichtentruppe plante flächendeckend im Deutschen Reich innerhalb der Reichsgrenzen von 1937 sogenannte Funkdörfer. 

Solch ein Funkdorf wurde auf dem Helpter Berg errichtet. Diese Funkdörfer hießen ab 1935 aus Tarnungsgründen  Wetterdienst-Funkstellen.

Im militärischen Sprachgebrauch wurde diese als Funksendezentrale Woldegk Nr. 294 bezeichnet und sie gehörte zur Fliegerhorst-Kommandantur Neubrandenburg. 

 Quelle:  Archiv Woldegk

Bild 6 - „Blick aus Westen auf
Funksendezentrale Woldegk, links im Hintergrund überragt die Spitze des
hölzernen Trigonometrischen Punktes auf dem Helpter Berg den Buchenwald. Foto:
Herbert Godenschwege, 9.5.1937

Zur Aufgabe der Funksendezentrale gehörte es, Navigationshilfe zu geben an Flieger auf Langwelle und taktischen Funkverkehr über Kurzwellenfrequenzen abzuwickeln. 

Es gab in der Region weitere solcher Stationen bei Gützkow, Häschendorf, Parchim ( und vermutlich Misdroy), alle auf Erhebungen gelegen.

Diese waren über Fernmeldekabel miteinander verbunden, es wurde auch ein Richtfunknetz aufgebaut.

 2 Fotos : Archiv, Amt Woldegk  (vor 1945)

Die Funksendezentrale bestand aus einem großen Wohnhaus mit zwei getrennten Eingängen. Die eine Wohnung war für den verheirateten (!) Maschinenmeister ( Ingenieur) mit Familie, der andere Teil für die Wachmannschaften ( Soldaten).

Weiter zur Ausstattung gehörten ein Generator/Maschinenhaus, ein Stallgebäude, Unterstellschuppen, Zisterne, Diesel- und Kohlelager. 

Ein weithin sichtbarer Blickfang waren natürlich zwei 49,5 m hohe Antennentürme und diverse Antennenmasten. Die Tarnung solcher Stationen war schwierig. 

Das gesamte Gelände war von einem Maschendrahtzaun umgeben. Weitere Sicherheitseinrichtungen sind nicht bekannt. 

Die Anlagen wurden zum Kriegsende im April 1945 weitgehend zerstört. 

Der Standort selbst wurde ausgewählt um von hier aus das Fernsehen im Raum Neubrandenburg einzuführen. Zunächst musste die Richtfunkstrecke aufgebaut werden. 

Diese führte von Berlin-Adlershof über einige Zwischenstationen zum Helperberg. ( siehe Zeichnung oben). 

Zunächst wurden in den Stationen die RVG 908 und RVG 955 eingesetzt. 

Dank Arne Wichern von Senderfotos-bb.de. sehen wir hier auf dem Standort "Telegraphenberg" bei Angermünde noch einen Rest vom alten Gittermast. Es musste zunächst schnell gehen mit dem Aufbau der Strecke und preisgünstig musste es auch sein. Der rechts zu sehende Betonmast ist erst später errichtet. Auch heute sind diese Richtfunkstrecken noch im Betrieb.

Start am Standort Helpterberg war im Herbst 1954.Zunächst wurde eine Baracke inmitten des noch vorhandenen Trümmerfeldes aufgebaut und die Fundamente für den Gittermast eingebracht. Dann wurde der Gittermast im schweren Kampf gegen Kälte und Schneefall aufgebaut. Die Technischen Einrichtungen wurden in der Baracke montiert und erstmalig im Juli 1955 konnte der Fernsehton empfangen und im August 1955 das erste Fernsehbild über die Richtfunkstrecke nach Marlow weitergeleitet werden.

Am 7.Oktober 1955 begann vom Fernsehsender Marlow aus die regelmäßige Programmabstrahlung des Deutschen Fernsehfunks.

Auf dem Standort Helpterberg startete man im Herbst 1955 mit dem Aufbau eines 96 m hohen Gittermastes.

Hinweis zu dem Bild: Der vor dem Mast zu sehende Flachbau wurde erst 1980 fertig Stichwort; Neues Betriebsgebäude 

Seit 15.Juni 1957 ist der Fernsehsender Helpterberg im CCIR- Band I auf Kanal 3 im Betrieb.  Er ist vom VEB RAFENA Werke Radeberg produziert (vormals; VEB Sachsenwerk Radeberg) . Hier im Prospekt noch mit OIR-Norm, DIESER SENDER wurde mit OIR-Norm von dem Standort Müggelberg Berlin umgesetzt. dort arbeitete er auf OIR Kanal 1.  und vor Ort auf dem Helpterberg auf Kanal 3 in Betrieb genommen.  Auf CCIR-Norm wurde dieser im April 1957  umgestellt. 

Die kleine Leistung der Sendeanlage  fordert auch größere Empfangsantennen und es kommt zu einem eigentlich unerwünschten Nebeneffekt, der Empfang von weit entfernten Sendern durch Überreichweiten. Es entsteht sogar ein neues Hobby bei den Fernsehgerätebesitzern; die Jagd nach Überreichweiten.

Ab 9.April 1957 begannen testweise die Ausstrahlungen des Programmes Deutscher Fernsehfunk vom Helpterberg. In der regionalen Tageszeitung wird neben dem Programm der drei Rundfunkprogramme auch über das Fernsehen informiert. 

Ausserdem konnte auf einigen Standorten auch vom Sender Marlow ( Kanal VHF CCIR 8 ) empfangen werden. Das bedeutete jedoch eine vollkommen andere Antenne.

Die Zahl der Fernsehgeräte zeigt die noch vorhandene Unterversorgung der Nordbezirke ( Quelle Radio und Fernsehen ).

Berichte in örtlichen Zeitungen zur Einführung des Fernsehens  im Großraum Neubrandenburg haben wir trotz umfangreicher Recherchen nicht gefunden.  Der Bezirk Neubrandenburg hatte  mit 1006 Fernsehteilnehmern  zum 1.Juni 1957 die "Rote Laterne".

Am 10.Februar 1958 wird der erste UKW- Sender auf 97,3 MHz (bereits im November umgestellt auf  97,6 MHz ) mit Programm des Berliner Rundfunks in Betrieb genommen. 

Um die Reichweite zu vergrößern und auch den Überreichweiten entgegenzuwirken, wird ein 30kW Tesla Sender IV 30 FM 6/10 bestellt. Gesendet wird weiterhin auf Kanal 3 im VHF CCIR- Band.

Bild unten von links nach rechts Modulationsübergabe, RFZ Fernsehsendermeßgestell, TV- Sender

Kontrollpult TV-Sender im Überwachungsraum. 

Dieser TESLA-Sender begann seine regelmäßigen Sendungen am 17.September 1965 und war bis zum 23.März 1982 in Betrieb.

Am 1.10.1976 geht ein fahrbarer Mittelwellensender Fabrikat Lorenz Leipzig Typ SM5 ( 5 kW-Sender) auf 602 kHz in Betrieb . 

Inzwischen werden 3 x 60 m hohe Gittermasten errichtet, welche in einer Reihe im Abstand von 77 m zueinander stehen. 2 x T- Antenne

Am 23.11.1978 geht auf 657 kHz der erste 20 kW -Sender TESLA SRV20 in Betrieb. Er strahlt das Programm des Berliner Rundfunks ab. Der zweite SRV20 sendet auf 558 kHz das Programm Radio DDR1 . und vom 1.Mai bis 30.September täglich von 5,00 Uhr bis 20,00 Uhr die Radio DDR Ferienwelle vom Regionalstudio Rostock.

Überwachungsraum im alten Sendergebäude mit Mittelwellen-Steuerpult für beide MW- Sender TESLA V92a Tonübergabe und Messeinrichtung /TV Kontrollgestell mit BOSCH-Farbmonitor/Steuerpult TV-Sender

Überwachungsraum im neuen Sendergebäude MW- TESLA Steuer und Überwachungspult ca. 1982

Der neue Fernmeldeturm wurde 1981 fertigestellt. Hier ein Bild, wo man die Betriebsstelle mit 2 x T-Antenne für MW, den Gittermast für die Band I TV- Ausstrahlung und den Fernmeldeturm gemeinsam sieht. 

Ab 16. Dezember 1971 wird in Neubrandenburg auf UHF  das 2. Programm des DDR- Fernsehens gesendet. Allerdings nicht vom Helpterberg sondern vom 56 m hohen Turm des Hauses für Kultur und Bildung (HKB-Turm) .  Hier zwei Fotos von  der 13,5 m langen Sendeanlage . Der Sender hatte 50 Watt Leistung , sendete auf  VHF KANAL 10, und war aus Jugoslawien importiert.

Bildnachweis : oben 31-2 und 4  Fotos : Ihle ( privat) Foto Nr. 3 Brosin

Am 3. Dezember 1971 flog bei regnerischem Wetter die Interflug mit einem  Mehrzweck und Transporthubschrauber vom Typ MI 8 den vormontierten cirka 1,8 Tonnen schweren Antennenträger auf den HKB-Turm. Empfangen wurde das Signal über Ballempfang vom Sender Marlow auf Kanal 24 im Band IV.

Es sollte noch fast 9 Jahre dauern, bis die UHF Ausstrahlung des 2. Programmes über den Helpterberg-Sender auf Kanal 22 am 01.August 1980 beginnen konnte. Er hieß fortan "Olympiasender". 

Der Fernsehfüllsender, mit welchem immerhin etwa 30000 Fernsehteilnehmer in Neubrandenburg und Umfeld versorgt wurden, wurde am 1.August 1982 außer Betrieb genommen  und wieder abgebaut.

Am 17.April 1984 wird der Gittermast gesprengt. In den beiden Sprengbildern ist sogar die eine, recht seltene 11 GHz Richtfunkanlage
in Richtung Neubrandenburg Stadt zu finden.
Sie stammt aus dem BES-Baukasten von Robotron Radeberg.
 Diese 11 GHz-Strecke wurde für die Übertragung mehrerer hundert Telefoniekanäle nach Neubrandenburg benutzt.

Anlage: die Mittelwellensendeantennen  und der Fernmeldeturm ca1992 Archiv Ihle

Vom Helpterberg senden über den neuen Mast 170,33 m hoch ( mit GFK-Zylinder aufgesetzt ), bis zur Oberkante Blitzfangkrone sind es 170,35 m . 

fFernsehen DDR 1  Kanal 37  ERP 260 kW      DDR 2   auf Kanal 22 ERP 450 kW. 

4 weitere UKW Programme und die zwei Mittelwellensender.

Mit dem Ende der DDR wurde das Mittelwellenprogramm Radio DDR nicht mehr über diesen Sender ausgestrahlt. 

Der Sender auf 657 kHz wurde ab 1.Januar 1992 vom NDR4 genutzt und endgültig 1996 abgeschaltet.

 

So blieb, was Sie heute noch sehen, wenn Sie den Helpter Berg besuchen

Inzwischen erhielt ich einige Post . Besonders interessant: Der ehemalige Kollege Römer

 

von RAFENA schrieb mir :

Den Helpterberg als Station habe ich gar nicht mehr in der Erinnerung, meine Arbeitsstelle war der Container kurz vor Neubrandenburg, wo die 11GHz-Strecke für TF mit RiFu endete. Von dort ging es per Kabel zum TF-Amt runter. Dort a.d. Container stand auch eine Cassegrain-Antenne, die über Umlenkspiegel zum Helpterberg spielte. Dort hatte ich wochenlang zu tun, um mit Laufzeitentzerrungen die sich ständig verändernden Übertragungsdaten auf ein erträgliches Maß zu kompensieren. Denn die Strecke ging sehr flach über das Gelände, und jedes Auto - welches den Funkstrahl auf der Straße nach Neubrandenburg unterquerte - war als Störung in der Entzerrung zu sehen. Dazu kam noch eine völlig neue Erkenntnis: der Umlenkspiegel mußte unbedingt zur Tarnung als Jagdstand verkleidet worden, d.h. er war mit einem Blechkasten umkleidet. Zwar nach vorn offen, aber seitlich zum UL-Spiegel (und auch unten) war soviel Platz daneben, daß die abgestahlte Energie der Bodenantenne wie in einem Spiegelkasten zum Ursprung zurück reflektiert wurde, wir es also ständig mit einer zusätzlichen Einstrahlung zu tun hatten. Ein Kampf gegen Windmühlen: die Post mußte sich letztendlich mit einem Geräusch-Kompromiß a.d. Funkfeld zufrieden geben. .. Ja diese Doppel-Periskop-Strecke war eine Rarität zu damaligen Zeiten, und recht schwierig auszurichten. Aber Dank allen daran Interessierten wurden alle Hürden genommen, auch das RFZ war ständig vor Ort, von denen stammen auch die einzigen Fotos (wir durften ja nicht) von diesem Standort. 

3 Fotos Archiv Römer

...und da kommt gleich der nächste Beitrag. Im Zusammenhang mit der Sprengung des Gittermastes am 17.4.1984 gab es ein größeres Feuer, hier einige Fotos von einem ehemaligen Kollegen der Deutschen Post....die er mir für diesen Artikel aus seinem privaten Archiv zur Verfügung stellte:

vor der Sprengung

Der 96 m hohe Gittermast fällt in die geplante Richtung

Jetzt, wenn er umgelegt ist zertrennen und wegräumen , so einfach wäre es gewesen....

tja, wenn es nicht anders gekommen wäre...

Der Himmel verdüstert sich....es brennt es brennt...

Der Kampf gegen die Flammen beginnt.

Ein Flachbau ist zerstört und muss wieder aufgebaut werden, sozusagen war die Sprengung eine sehr                   teure Sache geworden...

Dieser Beitrag hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzende Informationen und Fotos sind willkommen.

Ich bedanke mit ganz herzlich bei allen, die meine Recherchearbeit unterstützt haben, insbesondere beim Amt Woldegk, dem Stadtarchiv Neubrandenburg und Herrn Ihle , auch für die Bereitstellung der Fotos.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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Helpter Berg ( Neubrandenburg) Fernseh- und Funkstandort 
17.Mar.24 17:38
399 from 852

Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

Ich habe noch weitere Zuarbeiten zu diesem Standort erhalten, die ich unseren Lesern nicht vorenthalten möchte.

Der erste Mittelwellensender, der nicht direkt im Betriebsgelände sondern etwas außerhalb stand, war eine SM5-Anlage mit 5 kW Sendeleistung. Er  startete den Regelbetrieb am 01.10.1976 auf 602 kHz  mit dem Programm Radio DDR1. 

Antennenwagen mit Mast

Am 1.November 1977 wird mit dem Bau der Mittelwelle "Neubrandenburg" begonnen ( koordinierter Sendername nach Genfer Wellenkonferenz )

Am 1.September 1978 Montagebeginn der zwei T- Antennen ( drei 60 m Gittermaste ).

Am 23.11.1978 ist es soweit, die beiden Mittelwellensender Fabrikat TESLA werden in Betrieb genommen.

Über den 20 kW- Sender Typ SRV 20 wird nun auf 558 kHz das Programm von Radio DDR 1 abgestrahlt.

2 x SRV 20 , damit 40 kW Senderleistung, verbreiten nun auf 657 kHz das Programm des Berliner Rundfunks. 

Die Mittelwelle 558 kHz wurde später im Gleichwellenbetrieb mit Rostock-Stadtwiese  558 kHz, 20 kW,  mit dem zentralen Fernsehsynchronsignal synchronisiert, betrieben.

Durch den Mittelwellensenderbetrieb  erfolgte eine Einstrahlung in den Videomodulationsweg der Fernsehsender. Durch umfangreiche Filtertechnik bemühten sich die Kollegen, diesen Effekt zu minimieren. Es gelang nicht vollständig.

Deshalb hatte der Sender Helpter Berg das typische Mittelwellen-Moiré im Fernsehbild, je nach Witterungssituation mal mehr, mal weniger.

Die Mittelwellenmasten wurden im August 1999 demontiert und verschrottet. 

 

Neubrandenburg wurde im Zuge der Verwaltungsreform am 15.Juli 1952 Bezirkshauptstadt. Damit entstand auch ein Regionalstudio Rundfunk. Am 5.10.1952 wurde ein erster Beitrag damals wohl über einen regionalen Mittelwellensender Schwerin gesendet. Dort arbeiteten fortan vier technische Kräfte der Deutschen Post sowie drei weitere Mitarbeiter, welche Eigenprogramme produzierten.

Am 10.Februar 1958 wird der erste UKW-Sender mit 1 kW Senderleistung mit dem Programm Radio DDR  in Betrieb genommen. Das Signal kommt über Ballempfang von der Senderstelle Rheinsberg. Die Antenne befindet sich am Gittermast in 50 m Höhe.  Damit wird es möglich, auch regionale Sendungen vor Ort über UKW auszustrahlen. 

 Am 07.November 1959 wurde das erste Eigenprogramm von Neubrandenburg ausgestrahlt, anteilsweise im Programm von Radio DDR, gesendet über den Sender Rheinsberg auf UKW 95,2 MHz  und auch über den UKW_Sender Helpterberg. ( Radio DDR II).

Von 1960 bis 1963 wurde täglich eine Stunde nachmittags ein Programm vom Studio Neubrandenburg übertragen. 

Ab 29.April 1964 erfolgte die Sendung des Frühprogrammes von 6,00 - 8,00 Uhr. In den Jahren 1967...68 wechselndes Frühprogramm mit Schwerin und dem Studio Neubrandenburg bereits ab 05,00 Uhr morgens.

Am 28.August 1981 wird auf dem Helpter Berg der UKW-Sender 90,5 MHz mit dem Programm DDR II mit dem Regionalprogramm ab 05,00 Uhr gestartet.

Auch jetzt wird das Gebäude, ehemals Berliner Straße 5 , noch für regionale Berichterstattung genutzt. Heute heißt es NDR Haff-Müritz-Studio Neubrandenburg Friedrich-Engels-Ring 51 Neubrandenburg 

Drei Jahre lang, von 1978 bis 1981, arbeiten die Kollegen an der REKO der Betriebsstelle Helpterberg.

Am 8.4.81 werden zwei UKW- Sender Doppelanlagen der polnischen Firma ZARAT 10 kW Senderleistung mit den Programmen des Berliner Rundfunks und Radio DDR 1 in Betrieb genommen.

Am 16.09.1981 werden zwei weitere UKW-Sender Doppelanlagen mit 6 kW und 10 kW Senderleistung mit den Programmen "Stimme der DDR" und  "Radio DDR II " hochgefahren.

Durch den Ausbau der Richtfunkzubringer konnten alle UKW-Sender ab 15.04.1982 in Stereo senden.

 

Der Fernmeldeturm wurde im Jahre 1979 bis zur nutzungsfähigen Übergabe 1981 errichtet. Der ehemalige Leiter der Einrichtung Herr Ihle hat mir noch einige Fotos aus seiner Sammlung übergeben.

AufbauTurmfuß, Foto aus dem Jahre 1979.

Betriebsgebäude im Bau Mai 1979

Hubschraubermontage am Turmkopf vom 24.-26.September 1979

Links der alte Gittermast, unten neues Betriebsgebäude Bautenstand Juni 1979.

 

Wir springen über die "Wende" , nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 03.10.1990 ist der Standort Helpterberg ab 3.10.1990 wieder im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern mit der Landeshaupstadt Schwerin. Neubrandenburg mit ca. 63.500 Einwohnern ist die drittgrößte Stadt im Bundesland.

MV hat sich für den ARD-komplex NDR entschieden. Dort sind weitere Bundesländer, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg vereint.

Im September 1991 kommt es wieder einmal zu einer größeren Aktion auf dem Standort Helpterberg:

 

Der GFK-Zylinder wird ausgetauscht.Rechts dahinter ist noch ein MW-Sendermast zu sehen.

Welche Bedeutung hat der Helperbergstandort heute ?  Hier die aktuellen Sender:

UKW                     Programm                                                                                 Leistung ERP

  90,5   NDR 1 und Regional Neubrandenburg                                                        100,00   kW

  94,2   NDR 1 und Regional Greifswald                                                                      6,30   kW

  96,0   NDR Kultur                                                                                                   100,00   kW

  96,5   Deutschlandfunk                                                                                            10,00   kW

  97,1   Deutschlandfunk Kultur                                                                                  30,00   kW

  99,1   NDR 2 und MV                                                                                              100,00  kW

101,8   NDR info                                                                                                       100,00  kW

103,2   NDR N-JOY  das lockere Programm für die Zielgruppe 14...39 Jahre             1,30  kW

103,8   80s80s MV (privater Sender , Nachfolger der Antenne MV hits 80iger        100,00  kW

105,8   Ostseewelle mit regional Neubrandenburg/ Wolgast  Privatsender              100,00  kW

Fernsehen   DVBT-2

Kanal   22                        NDR MV 

Kanal   23                        ARD NDR

Kanal   36                        ZDF

Seit dem 02.November 2022 wird auch DAB+ von diesem Standort gesendet auf Kanal 10 C ( zur Zeit acht Programme, Stand März 2024)

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.