Herkunft der GEMA TS2 Spezial S

ID: 431631
Dieser Artikel betrifft das Bauteil: Zur Röhre/Halbleiter

Herkunft der GEMA TS2 Spezial S 
18.Nov.17 17:56
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Stefan Müller (D)
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Stefan Müller

Laut dem Buch "GEMA - BERLIN Geburtsstätte der deutschen aktiven Wasserschall- und Funkortungstechnik" von Harry von Kroge, 1998, ISBN 3-00-002865-X, Seite 203, ist die GEMA TS2 in den Jahren 1934/35 der amerikanischen Senderöhre 304 nachempfunden worden.
Messungen an meinem eigenen, fabrikneuen Expemplar zeigen, dass die Kennlinien der TS2 quasi identisch zu der amerikanischen 304A bzw. ihrer Vergleichtype 834 sind.

Der Heizstrom meiner TS2 beträgt 3,2A bei 7,5V Heizspannung.

Weiter wird in dem bereits oben zitierten GEMA Standardwerk ausgeführt, dass die TS2 jedoch für Dezimeteranwendungen keine Bedeutung erlangte. Dies war erst bei der 1936 aus der TS2 weiterentwickelten TS5 der Fall, die vorwiegend in den sogenannten S-Anlagen zur Anwendung kamen.

Die Kennlinien der TS2, zu der mir im Gegensatz zur TS5 keine Herstellerdokumente vorliegen, sind sehr ähnlich zu denen der TS5, wie eigene Messungen gezeigt haben. Lediglich der Heizstrom der TS5 ist mit 3,5 A etwas größer und die TS5 verfügt im Gegensatz zur TS2 über einen Bajonett-Sockel (wie RL12P35). 

Alle mir bekannten Exemplare der TS2 sind weiter unten auf dem Glaskolben mit den Zusatz "Spezial S" beschriftet. Man kann sich nun darüber streiten, ob man die Röhre "TS2" oder "TS2 Spezial S" nennen möchte.

Stefan Müller, 18.11.2017

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