homebrew-n: La Stereola

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homebrew-n: La Stereola 
16.Jan.10 18:07
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Rolf Franke (CDN)
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Rolf Franke

 

La Stereola - eine Eigenbau Musiktruhe (Console)

Als hier in Kanada die ersten Musiktruhen erschienen, waren diese ziemlich teuer. Auch war meiner Meinung nach deren Gröβe nicht geeignet den vollen Stereo Klang zu genieβen.

So wurde 1962 der Gedanke eines Eigenbaus geboren, und es folgten verschiedene Entwürfe, skizziert auf geduldigem Transparentpapier. Das Resultat war ein Gehäuse mit einer Entfernung von 1,6 m zwischen den Lautsprechern und einer gesamten Länge von 2,13 m.

Während dieser Zeit wurden das Körting Radio 22516, der DUAL Plattenwechsler 1006/A, Vorverstärker TVV43, Tonabnehmersystem DMS900 und die Isophon Lautsprecher von einem Vertreter für Deutsche Rundfunkgeräte hier in Toronto erworben.

Die Anschaffung dieser Geräte beschleunigte nun die Entwicklung. So wurden maβstäbliche Zeichnungen auf dem Reiβbrett angefertigt.

Diese Zeichnungen von dem endgültigen Entwurf wurden einem Edelholzhändler vorgelegt, der dann den Holzbedarf kalkulierte. Es wurden zwei Platten benötigt, je 1,2 m  x  2,5 m, in Nussbaumfurnier (Sichtseite).

Da es unmöglich war diese Platten in meiner damaligen Wohnung (kleines Apartment) zu zersägen, zeigte sich der Inhaber bereit es zu tun.

Das erforderte nun Maβzeichnungen für jedes Gehäuseelement unter Berücksichtigung der Maserung. Die Teile wurden danach aus den Platten ausgesät.

Die Lautsprecher Einsätze (Schallwände) wurden mit den nötigen Öffnungen und Tuch versehen.

Alle Einzelteile wurden nun mit Dübel und Leim zusammengesetzt, die rohen Kanten furniert und alles sehr fein geschliffen.

Ein paar Tage später wurde das komplette Gehäuse mehrmals mit einem dänischen Möbelöl eingelassen.

Nun konnten Radio, Plattenwechsler, Vorverstärker und Lautsprecher in das Gehäuse eingebaut werden.

Von meiner Arbeitsstelle bekam ich den elektrischen Motor/Spindelantrieb zum Öffnen und Schlieβen der Klappe mit dem Radio, sowie alles Nötige für die interne Netzspannung-Installation. Elektronische Einzelteile waren bei örtlichen Spezialgeschäften erhältlich.

Als letztes wurden die Rückwände angefertigt und die zwei Lautsprecherabteile mit Schalldämpfungsmaterial versehen.

Da die vier Lautsprecher eine zu groβe Belastung fûr das Körting-Gerät darstellten, wurde ein zweiter Verstärker (ELPICO AC 77) hinzugefügt um die Belastung zwischen Körting und ELPICO aufzuteilen. Der Verstärker und zwei Lautsprecher können nach Wahl zugeschaltet und geregelt werden.

Gesamte Bauzeit ungefähr ein Jahr.

Das Möbelstück wird noch heute wegen seines guten Aussehens und Klanges sehr bewundert.

Rolf Franke

 

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