Ist Image immer eine Gratwanderung?

ID: 106392
Ist Image immer eine Gratwanderung? 
28.Mar.06 11:33
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Marc Goeritz (D)
Redakteur
Beiträge: 192
Anzahl Danke: 19

Hallo

Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß radiomuseum.org ein so schlechtes Bild in der Öffentlichkeit hat. Nachvollziehbar ist, daß ein gestreßter Admin beim hundertsten Falschposting auf Höflichkeitsfloskeln in seiner Antwort verzichtet. Ich kann sogar verstehen, wenn Anfäger diesen Ton als schroff empfinden. Aber für ganz und gar abwegig halte ich es, daß man dieses Forum dann für arrogant hält. Wer nach einem Hinweis eines Admin nicht beleidigt "abhaut" , sondern dann an der Richtigen Stelle postet, erhält doch immer eine korrekte Antwort. Man muß hier wohl unterscheiden zwischen "abgebürstet werden" für dummen Fragen und "abgebürstet werden" führ das einstellen von Fehlinformationen. Wenn unser Bild in der Öffentlichkeit von letzterem herrührt herrührt, dann müssen wir wohl damit leben. In diesem Fall hätten wir nur die Wahl zwischen :
1)"Die vom Radiomuseum.org sind ein paar echte "Cracks", die Ihr Wissen nur einem ausgewähltem Kreis preisgeben ...."
und
2)"Die von Radiomuseum.org sind inkompetent".
Auch ich war einen kleinen Moment sauer, als ich hier das erste mal korrigiert wurde. Damals hatte ich geschrieben, daß Saba den ersten automatischen Sendersuchlauf entwickelt habe. Herr Erb bat mich dies zu streichen,da ich dafür keinen Beweis hätte. Via email einigten wir uns darauf, daß ich dann vom vermutlich ersten Sendersuchlauf geschrieben habe.
Wäre der ursprüngliche Text von jemandem, der einen noch älteren Sendersuchlauf kennt gelesen worden, hätte das fatale Folgen. Unsere Gegner (vor allem Leute die aus ihrem Wissen Profit schlagen wollen) hätten dafür gesorgt, daß wir als inkompetent gelten. Nach dem Motto "schaut mal was die für eienen Unsinn schreiben, xyz hatte schon drei Jahre früher einen Sendersuchlauf". Dann würde hier bald kaum noch einer etwas nachschlagen. Es ist eindeutig, daß unser hoher Anspruch an Beiträge gerechtfertigt ist. Das hat doch nichts mit Arroganz zu tun. Wer die Verläßlichkeit eines Mediums prüfen will sieht sich zunächst ein Thema an, über das er gut Bescheid weis. Findet er dort einen Fehler, glaubt er den Rest des Nachschlagewerkes auch nicht.
Selbst wenn wir dadurch als "hochnäsig" gelten (was ich immer noch nicht glaube), haben wir doch keine andere Wahl. Unpräzisen Informationen oder Halbwahrheiten müssen auf jeden Fall korrigiert werden.
Einen arroganten kann man ja trotzdem etwas fragen, man riskiert höchstens eine blöde Antwort. Einen inkompetenten fragt man erst garnicht, der redet doch eh nur "Müll".

Die Frage ist, wie mann Leuten, die unser Bild in der öffentlichkeit ruinieren wollen den Wind aus den Segeln nimmt. Viele Leute glauben eben das was ihnen gefällt. Wird nun ihr Glaube (den sie selber für Wissen halten) angezweifelt, übernehmen diese dann leicht die Einstellung "Diese elitären Spinner glauben doch eh nichts". So ist es leider leicht, gegen uns Stimmung zu machen. Da bleibt nur zu hoffen, daß jeder, dem user Forum bei einem Problem geholfen hat dies weitersagt. Dan verlaufen sich (hoffentlich) die böswillig verbreitete Grüchte im Sand. Niemand kann zu recht behaupten, wir würden unser Wissen nur mit elitären Kreisen teilen wollen. Trotzdem (oder gerade deswegen) schmerzen solche Behauptungen sehr. Wehr Sammlerkollegen hat, die schlechtes von uns denken muß diesen sagen :"Stell doch mal deine Frage im radiomuseum.org. Damit riskierst du doch nichts". Solche Leute werden dann mit sicherheit positiv überrascht sein.
mit freundlichen Grüßen
Marc Goeritz

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hochnäsig? 
28.Mar.06 13:16

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
Beiträge: 2333
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Wer uns für hochnäsig hält, und sich nicht selber vom Gegenteil überzeugt, ist selber schuld. Da kann ihm niemand helfen, ausser er selbst.
Und was jemand glaubt (Glauben heisst etwas für wahr halten was man nicht weiss) ist seine Sache. Ihn davon abzubringen durch Wissen setzt seine Aufmahmebereitschaft voraus.
Und das gelingt meist nicht, wie allgemeine Erfahrung auf anderen Gebieten zeigt: Ideologien, Religionen, Esoterik, Aberglaube... alles basiert auf Glauben, wobei es gar nicht um richtig oder falsch gehen kann, denn wenn Wissen angenommen wird, platzen die Seifenblasen. Wo nicht, bleibt Glaube(n) ohne Wissen. Eines schliesst das andere aus.
Ich fühle mich nicht als Missionar. Missionare versuchen einen Glauben durch einen anderen (für sie den besseren oder gar richtigen) zu ersetzen.
Eher als Aufklärer, der Wissensdefizite durch Fakten zu füllen versucht (nicht durch Glauben zu verstopfen).
Wer etwas wissen will, das ich weiss, der bekommt es selbstverständlich, ob er nun Baggerführer, Universitätsprofessor, Schüler oder Zimmermann ist (dieses sind reale Beispiele aus dem RMorg, Leute, mit denen mich Freundschaft verbindet). 
Umgekehrt frage ich mich ja auch durch bei meinen eigenen Wissenslücken. Ohne Hilfestellung hätte ich mich als relativer Späteinsteiger niemals in die flüssige EDV-Anwendung gefunden.

Ich weiss natürlich dass die jüngere Generation oft Schwierigkeiten hat zu unterscheiden zwischen autoritär (grundlos Macht ausübend ohne Rechenschaft ablegen zu wollen) und Autorität die sich aus einer nachvollziehbaren Sachlage ergibt. Das kann eine Organisationsstruktur mit Aufgabe und Verantwortung sein, oder dass man einem Kind sagt: "Du darfst nicht bei rot über die Kreuzung laufen". Beides sind Sachautoritäten, die einsehbar sind (wenn auch nicht immer für den Betroffenen).

Imagepflege ist eine zweischneidige Sache, sie ist auch Manipulation, die ich ablehne. Das haben wir m.E. nicht nötig. Wir müssen durch das Werk überzeugen, nicht die Verpackung (natürlich darf sie nicht direkt abstossend sein).
Verpackung und Reklame ist für Laufkundschaft, für Neukunden. Die Stammkunden lassen sich durch den Inhalt überzeugen.

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