Katalog / Museum / Nachschlagewerk

ID: 75422
Katalog / Museum / Nachschlagewerk 
01.Nov.05 21:56
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Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Ich möchte hier wieder einmal um Verständnis werben für meine Auffassung des RMorg.

Ich sehe in unserem Vorhaben eigentlich kein Museum (das vorhandenes zeigt) und keinen Katalog (der real existierendes aufzählt), sondern ein Nachschlagewerk wie eine Enzyklopädie oder eine Fachbibliothek.

Das ergibt einige Bedingungen: Wir dürfen uns nicht auf real vorhandenes beschränken (wie ein Museum), sondern alles berücksichtigen was jemals einschlägig veröffentlicht wurde. Auch dann, wenn eine Dokumentation falsch ist. Denn jederzeit könnte diese Fehlinformation wieder aufgefunden und vom gutgläubigen Entdecker eingebracht werden. Da nehmen wir sie lieber selbst auf und bewerten sie. Nur so ist Kontrolle möglich.

Ein Katalog zeigt vorhandenes und lieferbares auf. Er gibt sich nicht mit Prototypen ab oder Irrtümlich angenommenen, real nicht existierenden Dingen ab. Wir müssen vermeiden, dass "Scheinmodelle" oder "Phantome" auftauchen und als real ausgegeben werden. Wir müssen auch diese erfassen, um sie unschädlich zu machen. Musterbeispiele sind hier zu betrachten
http://www.radiomuseum.org/r/gemeinsch_ve30132.html
http://www.radiomuseum.org/r/gemeinsch_ve301w.html

Dies alles gilt für die Modelle.
Dass die beigeordneten Bilder und techn.Unterlagen richtig sein müssen, ist klar.

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falsche Modellbezeichnungen 
02.Nov.05 07:00

Gerald Gauert (D)
Redakteur
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Hallo Herr Birkner,

die Vorgehensweise, auf Basis von nachvollziehbaren Quellen falsch bezeichnete Modelle aufzunehmen und entsprechend zu kennzeichnen findet meine volle Zustimmung.
Leider ist es oftmals schwierig zu beweisen, was es n i c h t gibt. Im nachfolgenden Link ein Beispiel:
http://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_bvh.html

Aus meiner Sicht ist die angeführte Quelle nich authentisch, da sie erst 1965 erschienen ist. Da wurde beim Abschreiben aus der Originalquelle einfach nur ein Strich zuviel gesehen,
aus B VII wurde B VH.
Doch mit welchen Argumenten kann man so einen Irrtum aufklären?

Gerald Gauert

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es bleiben Fragen... 
02.Nov.05 10:12

Lars Brötje (D)
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Lars Brötje

Hallo Herr Birkner,

prinzipiell kann ich Ihnen nur zustimmen. Als nicht existent gekennzeichnete Modelle/Modellvarianten können sicherlich für Klärung in der Sammlerszene sorgen. 

Es bleibt aber die Frage nach der Beweisbarkeit, wie Herr Gauert auch schon anführte.

Was zählt als stichhaltig für die Nichtexistenz eines Modells?

Was passiert, wenn zeitgenössische Quellen sich widersprechen?

Wie ist die Vorgehensweise bei unklaren Fällen
a) das Modell "normal" aufnehmen, auch auf die Gefahr hin, dass es nie existierte ?
b) das Modell als nicht existent kennzeichnen, solange bis ggf. jemand durch ein Exemplar das Gegenteil belegt ?

Viele Grüße
Lars Brötje

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02.Nov.05 10:48

Wolfgang Bauer (A)
Beiträge: 2479
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Wolfgang Bauer


Soll das auch beim Hersteller so sein?
Zum Beispiel sind viele Philips Tonband- und Cassetten-Geräte unter dem falschen Hersteller: Philips-Deutschland oder Philips-Holland angelegt. Die meisten Geräte sind aber bei Philips-Österreich erzeugt worden.
Zum Beispiel der Philips 22RR300: http://www.radiomuseum.org/r/philips_radio_recorder_special_r_1.html
Ich weiß nicht, welcher Hersteller bei diesem Modell im Katalog-Nachweis: Katalog RFP 1973 steht. Wahrscheinlich aber nur Philips ohne Länderangabe.
Sollen jetzt trotzdem alle Geräte mehrfach angelegt werden? Nur weil es eventuell ein Prospekt aus Deutschland, Holland oder noch vielen anderen Ländern geben könnte, in denen es auch eine Philips Produktionsstätte gibt oder gab?
Damit erzeugen wir hunderte Dubletten, eventuell mit einer Erklärung unter Bemerkungen.
Wer soll diese Arbeit machen?
Verwirren wir damit nicht erst recht jeden, der das Gerät sucht und erst nach längerem Studium der Dubletten erkennen kann, welches der wahre Hersteller ist und wo er seine Bilder dazuladen soll?
Normalerweise sucht man doch nur die Gerätebezeichnung alleine, viel seltener nach Land und Gerätetyp und Firma gleichzeitig.
Es werden dann sicher die Bilder und Schaltpläne, schön gleichmäßig über die Dubletten verteilt, hochgeladen werden. Das kann doch nicht der Sinn eines "Nachschlagewerkes" sein.

Ich schreibe diesen Artikel deshalb, weil es mir nicht möglich war, den Hersteller dieses Gerätes zu ändern. Dazu erhielt ich folgenden Kommentar:
Wir kommen doch an der Tatsache nicht vorbei, dass Philips seine Geräte in Deutschland in deutschen Katalogen und Prospekten anbot. Egal, wo sie gefertigt waren. Der Sammler sieht das nicht im Katalog und sucht somit bei D, nich bei A, es sei denn, er hätte einen österreichischen Prospekt oder Katalog. Das Produktionsland erscheint oft genug nicht.

MfG. Wolfgang Bauer

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02.Nov.05 13:42

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

In den Katalogen wurde praktisch niemals das Herkunftsland erwähnt.
Also welches Land soll man dann annehmen? Das einzige im Katalog nachweisbare, nämlich dasjenige, für dessen Markt der Katalog erschienen war. 

Woher soll ein Sammler denn bei der Identifizierung eines Gerätes, das er z.B. in einem deutschen Katalog auffinden konnte, wissen, wo es gefertigt worden war? Er muss (oft irrtümlich) meinen es sei ein deutsches Gerät.
Kommt es aus Österreich, schreiben wir beim "deutschen" Modell in die Bemerkungen:
 
Dieses Modell wurde in D vertrieben, stammt jedoch aus A. Siehe dort. Hier keine Bilder oder technische Information hochladen

Sucht jemand nun dieses Modell auf, wird er auf jeden Fall richtig geführt: sucht er unter D, bekommt er den korrigierenden Hinweis; ohne Land bekommt er beide zur Wahl und kann auch nicht in die Irre gehen. Bei A liegt er ohnehin richtig.

Im anderen Fall (nur A angelegt) wird er möglicherweise glauben, im deutschen Katalog ein neues Modell entdeckt zu haben und es bei D anlegen und gleich ein paar (falsche) Bildchen dazu, denn er bekommt keinen Warnhinweis.

Mit dem beschriebenen Mehraufwand schaffen wir mehr Ordnung, Klarheit, und Zuverlässigkeit unserer Information. Das schafft letztendlich Vertrauen beim Benutzer. (Mein eigenes Vertrauen in www ist nach bitterer Erfahrung mit Falschinformation aus seriös geltenden Quellen stark erschüttert. Davon sollten wir uns deutlich abheben).

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02.Nov.05 13:49

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Hallo Lars,

Ein Modell kann gelöscht werden, wenn es
1) schon einmal identisch existiert
oder
2) falsch ist, aber für die falschen Angaben keine (schriftliche) Quelle nachzuweisen ist. Wäre eine solche vorhanden , könnte es zu wiederholter Modellanlage kommen.

Ergo: Anlegen, kennzeichnen, und später bei weiteren Informationen korrigieren.
Siehe die links im einleitenden Beitrag.

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frage 
02.Nov.05 14:00

Dietmar Rich (D)
Beiträge: 97
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Hallo !

Zu diesem Thema hätte ich noch eine Frage. Wie soll man Geräte behandeln die man durch Kenntnisse der Bauart einer Firma, eindeutig als dieser Firme zugehörig erkennt, es aber weder auf dem Grät noch in Literatur einen Hinweis auf die Modellbezeichnung gibt.
Ich habe z.B 2 Blaupunkt Geräte aus der frühen Nachkriegszeit, die von der Machart eindeutig Blaupunkt Geräte sind (und wohl auch in nennenwerter Stückzahl gefertigt wurden) aber weder am Gerät noch an Hand der Bestückung oder der Form einem neuen Modell zuzuordnen sind.
Auch habe ich noch Geräte vom Firmen die noch nicht gelistet sind (Nachkrieg) - wie da verfahren wenn man eigentlich keine Quellen hat außen dem Gerät selber.

Vielen Dank
 
D. Rich

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02.Nov.05 14:54

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Eine unbekannte Firma: neu vorschlagen!

Ein unbekanntes Gerät: Ähnlichkeit genügt eigentlich nicht. Zwei Möglichkeiten: entweder als Blaupunkt anlegen und die Baugleichheit erläutern (Bemerkungen).
Oder Hersteller unbekannt, und dort als Bild anlegen.

Bitte immer ins Gedächtnis rufen: wie ist es auffindbar ausser für den Eingeber ? Sonst haben wir Karteileichen!

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