Lautsprecher defekt / Ersatz?

Hallo,

ich habe mir vor kurzem ein Philips Capella Reverbeo 854 bei ebay gekauft. Nach dem Austausch von 3 hochohmig gewordenen Widerständen und 2 Elkos (sichtprüfung) läuft das Radio erst einmal wieder.

Leider hat sich jetzt herausgestellt, dass ein Lautsprecher defekt ist. Er knacket und knarzte schon bei recht geringer Lautstärke. Beim Drücken der Membrane von Hand waren ganz klare Schleifgeräusche zu erkennen. Ich habe den Magneten vom Lautsprecher entfernt, die Schwingspule sieht optisch noch gut aus. Jedesmal, wenn ich jetzt aber den Magneten wieder aufsetze klemmt die Spule komplett, egal wie vorsichtig ich da vorgehe. Ich kann den Magneten mit der Ring für die Spulenaufnahme auch etwas in alle Richtungen verschieben, aber die Schwingspule bleibt fest.

Ich denke ich brauche wohl einen neuen Lautsprecher. Est ist ein AD 3801 MD/01 (5 Ohm). Kann ich dafür einen "aktuellen" Breitbandlautsprecher einsetzen? Einer mit 4 Ohm müsste doch passen?

Oder hat vielleicht jemand von Euch noch einen originalen Lautsprecher dieses Typs in der "Grabbelkiste"?

Vielen Dank!

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Hallo Herr Pruessel.

Wenn Sie keinen originalen Lautsprecher erhalten können ist es grundsätzlich möglich einen 4 Ohm Lautsprecher ohne wesentliche Verluste einzubauen. In jedem Fall müssen allerdings BEIDE Lautsprecher ausgetauscht werden. Die Wirkungsgrade und Frequenzgang von Lautsprechern sind sehr verschieden. "Moderne" Lautsprecher sind im Wirkungsgrad eher schlechter, wobei der Wirkungsgrad nicht in % angegeben wird sondern in dB/W/m. Dieser Wert sollte möglichst hoch sein.

MfG D. Grötzer

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Hallo Herr Grötzer,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich habe schon mal nach Lautsprechern gesucht, aber alle neuen Breitbandlautsprecher mit 20cm haben scheinbar 8 Ohm...

Ich hoffe, ich kann noch so einen alten Lautsprecher irgendwo bekommen, vielleicht habe ich Glück und jemand hat noch so einen?

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Hallo Herr Pruessel,

Sie können auch einen 8 Ohm LS einbauen, je nach Wirkungsgrad muss etwas lauter eingestellt werden, aber grundsätzlich funktioniert das ebenso gut. Wichtig ist nur, wie Herr Grötzer schon schrieb, beide LS zu tauschen. Kann es sein das in Ihrem defekten LS ein kleiner Metallspan im Magnet hängt ? Nimmt man einem LS auseinander kann unbemerkt schnell mal ein kleiner Eisenspan in den Magneten gelangen und die Spule blockieren.

Beste Grüsse !

Ralf Keil

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Hallo Herr Keil,

vielen Dank für die Info.

Ich denke nicht, dass hier ein Metallspan reingeraten ist. Ich habe den Spalt mit einer Lupe untersucht und nichts gefunden. Auch habe ich vorsichtshalber noch einmal mit Druckluft den Spalt ausgeblasen. Der Magnet lässt sich einfach nicht mehr auf die Schwingspule setzen. Ist jetzt ja noch viel schlimmer (Totalblockade) als vorher (Schleifen). Aber das war eh nur ein letzter Versuch den LS noch zu retten, hat halt nicht geklappt ;-)

Ich habe die Hoffnunf aber noch nicht aufgegeben doch noch einen originalen Ersatz von woher auch immer zu bekommen. Der heile Lautsprecher klingt in meinen Ohren echt gut, ich denke mit einem Ersatzpaar kann ich mich nur verschlechtern (von der Originalität mal ganz abgesehen).

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Ich würde gern mal ein Foto von dem defekten Lautsprecher sehen.

Es besteht die Möglichkeit, daß in meinem Sammelsurium noch ein passender Lautsprecher zu finden ist.

Gruß

Peter

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Hallo Peter,

das wäre echt toll.

Hier ein Bild von den Lautsprechern:

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Hallo Mathias,

ich habe folgenden Lautsprecher gefunden:

Er hat zwar nicht die gleiche Bezeichnung wie deiner, aber sieht genauso aus. Die Lochabstände sind 70,5mm. Gemessen habe ich ohmsch 3,5 Ohm.

In der Sicke sind 3 kleine Anrisse (siehe Foto), die aber keinen Einfluß haben dürften; die Spule ist noch gut zentriert.

Gruß

Peter

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Hallo Peter,

der ohmsche Wert von 3,5 Ohm kommt hin, bei mir messe ich 3,4 Ohm.

Passt auch der diagionale Lochabstand von 2 gegenüberliegenden Bohrungen?
Das sind bei mir ca. 19,5 cm.

Wenn das auch passt, was möchstest du denn für den Lautsprecher haben?

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Hallo,

die Maße stimmen (19,5). Wenn ich genau messe und die Messleitung abziehe, sind es auch bei dem Lautsprecher 3,4 Ohm.

Schreib mir ne mail mit deiner Adresse, dann werden wir uns schon einig.

Gruß

Peter

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Lautsprecher haben einen typischen Verlauf der Impedanz, wobei bei relativ tiefen Frequenzen eine Eigenresonanz auftritt. Bei dieser Frequenz ist die Impedanz Z hoch. Danach kommt ein Minimum der Impedanz. Gemäß diesem Minimum-Wert sind die (nominellen) Impedanz-Angaben eines Lautsprechers. Früher war dies allgemein bei 800Hz, heute eher bei 1kHz. 

In der Praxis mißt man gerne den Gleichstromwiderstand R_Cu der Schwingspule. Eine Faustformel gibt an, daß die Impedanz bei 800Hz bis 1000Hz etwa 1,25*R_Cu ist. Mit den gemessenen R_Cu = 3,4Ω ergeben sich so |Z| = 4,25Ω als Impedanz des Lautsprechers.

Der oben gezeigte Frequenz-Verlauf der Impedanz von Lautsprechern ist typisch. Auch für "Breitband-Lautsprecher" ergeben sich ganz ähnliche Verläufe.

In dieser Figur ist "A" der Impedanz-Verlauf für einen Breitband-Lautsprecher (mit Hochtonkegel) und "B" ist der Verlauf für einen "normalen" Lautsprecher (mit ausgeprägter Eigenresonanz).

Eine sehr schöne Abhandlung über das Thema findet man unter "Impedanz des Lautsprechers und dessen Anpassung mit einem Übertrager an die Endröhre " hier im Radiomuseum.

MfG DR

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