midwest: 10 A - 33 - 34;

ID: 132523
midwest: 10 A - 33 - 34;  
31.Jan.07 21:48
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Walter Haring (CH)
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Walter Haring

Das Chassis 10 A von Midwest weist einige Besonderheiten auf – insbesondere wenn man die Fabrikationsjahre 1933 und 1934 berücksichtigt und Vergleiche zu damaligen Geräten aus Europäischer Fabrikation zieht:

  • 10 Röhren
  • HF-Vorstufe mit Röhre 58
  • 9-Kreis-Superhet mit ZF 456 kHz
  • 5 Wellenbereiche: LW, MW, 3 x Kurzwelle (1,5 – 32 MHz!)
  • NF-Teil mit Lautstärke- und Klangregler, Röhre 56, Interstage-Transformer und 2 x 2A5 Endröhren
Diese Chassis wurden offenbar (auch) separat (ohne Gehäuse) vertrieben. In meinem Fall wurde es zur Hochrüstung eines älteren Gerätes (eines RCA Standmöbels von ca. 1928) verwendet.

Allgemeines zum mir vorliegenden Gerät:
Das Chassis weist gegenüber dem Schema aus Riders einige Differenzen auf - obwohl die Serienummer einem explizit im Schema erwähnten Nummernkreis entspricht. So ist  (nicht abschliessend) zusätzlich Langwelle vorhanden, was auf ein Exportgerät deutet – aber trotzdem ist ein 110 V Trafo verbaut. Die mir sonst bekannten US-Exportgeräte, die in der Schweiz in den Handel kamen, hatten sonst üblicherweise 220 V Trafos. Ausserdem weist die Endstufe gewisse Änderungen auf.

Zur Restauration:
In der Endstufe findet sich ein 210 Ohm „wirewound flexible resistor“ der leicht mit einem Draht verwechselt werden kann. Im mir vorliegenden Chassis hatte dieser Widerstand einen Unterbruch. In den ZF-Bechern versteckten sich je ein 5 kOhm Widerstand und ein (Papier-) Kondensator von 50 nF die alle dringend ersatzbedürftig, da völlig ausser jeder Toleranz, waren. Ansonsten mussten, wie üblich bei einem Gerät dieses Alters, eine ganze Menge Papierkondensatoren und Widerstände ersetzt werden. Die Mica-Kondensatoren in US-Geräten sind meist noch i.O. – aber nur meist. Also sind auch diese zu prüfen und ggf. zu ersetzen!
Kein Trimmer und keine der auf Holz gewickelten Spulen (auch in den ZF-Bechern so) bereiteten Probleme.

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