Minerva Mirella UKW
Minerva Mirella UKW
Zu Beginn meiner Sammlertätigkeit ungefähr 1990, hat jemand zu einem Sammlertreffen ein Minerva Mirella-Portable vorgeführt, umgebaut auf UKW-Empfang. Äusserlich war dem Radio nichts anzumerken, bis auf die zusätzlich eingebaute Teleskopantenne. Ich kann mir vorstellen, dass zu dieser Zeit der Umbau eine knifflige Sache war. Heute ist es mit den vorhandenen technischen Möglichkeiten kein grosses Problem.
Die adaptierte Mirella mit Teleskopantenne.
Die Mirella ist ein kleiner, hübscher Portable, bei Sammlern sehr beliebt und wird auch relativ häufig auf diversen Märkten angeboten. Der Umbau, besser gesagt Adaption auf UKW, erfordert relativ wenig Aufwand und praktisch keine Schaltungsänderung der Mirella. Rückbau in den Originalzustand ist möglich und hinterlässt bis auf die Antennenbefestigung keinerlei Spuren.
Der Umbau: Verwendet wird ein möglichst kleines Scan-Radio. Die beiden Taster für SET und RESET werden ausgelötet und im Gehäuseschlitz des Wellenbereichschalters untergebracht. Der Print des Scan-Radios wird auf der Kupferseite des Mirellaprints befestigt, am besten mit Heisskleber. Der Widerstand Rv richtet sich nach der Speisespannung des Portables und der Stromaufnahme des Scan-Radios. In diesem Falle waren 430 Ω genau richtig. Drahtverbindungen zu den beiden Taster, NF-Leitung vom Pot des Scan-Radios zum Pot des Potables herstellen. Das Pot des Scanradios muss auf grösste Lautstärke gestellt werden. Einen Pol der Kopfhörerbuchse mit der Teleskopantenne verbinden. Die Signaleinspeisung (NF) vom Scan-Radio ist relativ niederohmig und unterdrückt eventuelle Signale des Portables vollkommen. Störungen vom MW- oder LW-Bereich sind nicht zu erwarten. Die Skalenscheibe (Senderwahl) des Portables ist wirkungslos.
Dieser Umbau kann praktisch bei allen Portables erfolgen, es muss nur ausreichend Platz für den Print sein. Aber auch Netzradios aller Altersklassen können UKW-tauglich gemacht werden. Verschiedene Möglichkeiten finden Sie hier.
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Minerva Mirella UKW
Die Mirella verfügt über 2 Empfangsbereiche MW und LW, wählbar durch den seitlichen Schiebeschalter. Dieser Schalter ist ein 2-poliger Umschalter, der am Print befestigt ist. An der Schalterebene die näher am Rand liegt, sind nur Drähte angelötet. Diese werden abgelötet, der obere und mittlere Draht miteinander verbunden (MW-Betrieb), der untere Draht bleibt frei (LW). Die nun freigeschaltete Schalterebene steht zur Umschaltung MW – UKW zur Verfügung, Auf Langwelle muss verzichtet werden. Die Verdrahtung erfolgt wie am Platinen- und Schaltbild angegeben. Die Unterbrechungen der Leiterbahnen haben folgenden Sinn: In Stellung MW werden HF-, ZF- und NF-Teil normal mit Strom versorgt, nur der UKW-Adapter ist spannungslos. In Stellung UKW sind HF- und ZF-Teil spannungslos, der NF-Teil und UKW-Adapter eingeschaltet.
In die Drehkoachse wird ein kleines Loch gebohrt (1mm DM, 3mm tief), dies dient zur Aufnahme des Mitnehmers für das Abstimmpot. Als Mitnehmer kann ein winziger Nagel verwendet werden, dessen Kopf flachgeklopft wird (Bild), Mit Sekundenkleber fixieren. Auf die Lage des Mitnehmers achten, damit der maximale Drehbereich der Skalenscheibe genützt werden kann!
Als Abstimmpot kann nur ein flaches Trimmpot verwendet werden, dieses wird am Drehko festgeklebt (Bild). Ein kleines Loch im Print (Platinenbild) ermöglicht die Durchführung der 3 Drähte zum Abstimmpot.
Leider ist diese Art von Antenne bei den geringen Gehäusemassen der Mirella nicht sehr wirksam, eine Teleskopantenne ist wesentlich besser.
- Schaltplan (84 KB)
- Platinenplan (162 KB)
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Dank
Hallo Gerhard,
nach Lesen dieses Threads bekam ich auch Neugier, es zu versuchen.Zur Zeit habe ich noch nicht alle Teile beisammen, aber die ersten Versuche ein anderes Scan-Radio ( längliche Form ) auf manuelle Abstimmung umzubauen verliefen erfreulich.
Vielen Dank für die interssante Anregung!
Herzlicher Gruß,
Erich
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