saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK

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ID: 597431
Dieser Artikel betrifft das Modell: S-453GWK 453GWK (SABA; Villingen)

? saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK 
26.Nov.22 13:17
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Hallo zusammen,
Ich habe mir meinen SABA 453GWK Bj.1938 zur Aufarbeitung vorgenommen.
Im Alubecher in dem sich die Bauteile für den Oszillator befinden sind 2 SABA-Kondensatoren verbaut und nicht wie im Schaltplan nur einer (Pos.52).

                                SABA Plan

 

                               geänderter Plan

Um die aktuelle Verdrahtung aufzunehmen musste ich den Becher ausbauen.

Der Kondensator der nach Masse geht hat 5nF, steht ja drauf.                                                                            Auf dem zweiten (442/??) den ich im geänderten Plan rot eingezeichnet habe steht jedoch nur die SABA-Bestell Nr. die jedoch nicht mehr vollständig zu lesen ist.
Gemessen habe ich 475pF, das wird wohl nicht stimmen. Da er etwas dünner als der 5nF ist hat er vermutlich    1 - 2,5nF ?

Was müsste ich dort einbauen, und muss die Kapazität genau stimmen ?

Die anderen Kondensatoren und der Widerstand stimmen exakt mit der aufgedruckten Kapazität.

Grüße vom Westerwald
Klaus Menningen

 

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saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK 
26.Nov.22 16:20
41 from 1148
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Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo die Leser.

Es hat mich interessiert, warum das C eingebaut wurde und welchen Wert hat SABA verwendet?

Eingebaut warum?

Meiner Meinung nach, sollte die Gleichspannung vom Drehko ferngehalten werden.

Welches C wurde verwendet?

Es wird damit das kalte Ende der Rückkopplungsspule an den Fußpunkt des KW-Kreises gelegt. Grund bekannt

Der R7 hat 6000Ohm. Damit dieser nicht am Strom der „RK" beteiligt ist, muss "C-neu"  eine gewisse Größe aufweisen. Als Entwickler nenne ich Rc soll 20dB (1:10) Abstand haben zum R7.

Erechnet man den Wert mit, F-osz -Minimum bei LW~ 600Khz und Rc mit 10x 6000 kommt man 441pF

SABA hat das nicht als „Schachteldimensionierung" gemacht, sondern gerechnet, die 475 pF

sind demnach nahe dran.  Neu: 470pF meine ich.

Mit freundlichen Grüßen,  knoll

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saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK 
27.Nov.22 06:31
127 from 1148


Hallo Herr Knoll,

Vielen Dank für Ihre Information. Ich werde den Kondensator also nicht austauschen und abwarten wie der Osz. schwingt nachdem ich alles andere im Gerät noch geprüft bzw. getauscht habe. Ich werde dann weiter berichten.

Jetzt noch eine weitere Frage:

Zu welchem Zweck hat SABA den 2µF Kondensator im Heizkreis eingebaut ?                                                     Dort liegt ja Wechselspannung an, hätte natürlich früher auch Gleichspannung sein können.

Ich habe den Kondensator ausgemessen, er hat neuwertige Werte.

Der zweite 2µ Kondensator (Pos.74) der nach der Gleichrichterröhre mit 110V betrieben wird hat messtechnisch nur noch einige Pikofarad.

Bei meinem LORENZ 268 GW Bj 1937 der die gleiche Röhrenbestückung hat ist kein Kondensator vorhanden.

Grüße vom Westerwald

Klaus Menningen

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saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK 
27.Nov.22 14:40
199 from 1148

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
Hans M. Knoll

Hallo K. Menningen

hallo die Leser

Dieser Frage kann man sich nur in gebückter Haltung nähern.

Warum?

Man kennt weder den Zustand der damaligen Versorgungsnetze, nicht den Markt mit den Qualitätsmerkmalen der Modelle.

Der VE301G, der SABA 358GW und auch der SABA 458GW, haben L/C Siebglieder im Heizkreis, oder als Gleichstromradio im Anodenkreis (VE)

Es sind Rollkondensatoren (keine Elkos) mit 1 und 2uF. Deren Xc beträgt zwar 314 und 157Ohm bei 50Hz. Ist aber sicher in den Berechnungen berücksichtig.

In Leuchtstofflampen liegen auch Mikrofarads am Netz.

 

Nun zu der Frage:

Neben reinen Gleichstrom -Generatoren, wurden mir 6Phasengleichrichten aus 50Hz Drehstrom ein Gleichstrom(Spannung) erzeugt und direkt in das Netz gespeist. Die Welligkeit ohne Lade-C betrug con 4% der Nennspannung. Bei 220Volt= sind da immerhin 8,8 Veff mit 6x50=300Hz. Das liegt im Hörbereich ganz günstig und wird im Radio an diversen Punkten wie Heizung, Anodenspannungen und kapazitive Einkopplungen zum NF-Signal addiert.

Eine böse Sache.

 

Um diese 300Hz zu stoppen, genügen keine HF-Drosseln und Kondensatoren im Nanofarad Bereich.

Daher Eisendrosseln im Henry -Bereich und Kondensatoren im Mikrofarad-Bereich, wie aus den Schaltbildern ersichtlich ist.

 

Hans M. Knoll ex GRUNDIG.

 

Zu dem 300Hz Problem, siehe hier

 

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saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK 
27.Nov.22 16:35
240 from 1148


Hallo Herr Knoll, Vielen Dank für Ihre Antwort.                                                                                                             

Demnach kann man dann ja heute diesen 2µF Kondensator im Heizkreis weglassen bzw. braucht ihn nicht zu  ersetzen.

Grüße vom Westerwald                                                                                                                                                                                Klaus Menningen

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saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK 
27.Nov.22 16:43
243 from 1148

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
Anzahl Danke: 1
Hans M. Knoll

Hm?

Dazu müssen Sie aber die Heizspannung am Ausgang der  Drossel/ Anfang der Fäden testen.

Bin mir nicht sicher ob das gut ist.

knoll

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saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK 
28.Nov.22 09:18
327 from 1148


Hallo Herr Knoll,

Laut Ihrer Antwort soll die Siedrossel im Heizkreis ja einen Wert im Henry-Bereich haben. Im verlinkten Bericht der Funkschau werden 7Hy genannt.

Ich habe nun bei mir nachgemessen und es werden nur 820mH und ein Widerstand von 18 Ohm angezeigt.

Die Netzdrossel die zwischen Lade + Siebelko eingebaut ist und rein optisch gleich aussieht habe ich mit 9,2 Hy und 188 Ohm gemessen.

Kann das mit den 820mH hinhauen oder muss ich davon ausgehen das die Siebdrossel defekt ist ?

Grüße vom Westerwald

Klaus Menningen

 

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saba: Oszillatorbeschaltung SABA 453GWK 
28.Nov.22 14:21
364 from 1148

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
Hans M. Knoll

Hallo Herr Menningen

Ich habe die Werte nur erwähnt, quasi aus den Fingern gesaugt, 870mH ist bei mit schon Nf nicht HF  

HF.Drosseln liegen bei 1mH bis 10mH. Ihre Drosel hat 870mH oder 0,87 HENRY stimmt dann wohl

im Wert. Wissen kann ich es (leider) NICHT;

EDIT: Vergleichen Sie doch mal die Drahtstärken der 7Hy und0,87 Hy, das sagt doch was dazu !

 

 gruss knoll

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saba: Heizkreis im SABA 453GWK 
03.Dec.22 16:26
573 from 1148

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
Hans M. Knoll

Hallo Leser.

Nachdem die Drossel in der Heizleitung u.U. „in die Sättigung“ gekommen ist, habe ich einmal nachgerechnet.

Mein Ergebnis:

GLEICHSTROM Betrieb.

Heizfäden + 2Lampen bei 200mA = 95,0 Volt nötig.

Der URDOX Daten 8Volt/0,2A (warm) 8 ,0Volt

Summe daraus: 103.0 Volt

Wenn die 110Volt Einstellung gewählt ist, dürfen an der Drossel noch 7,0 Volt abfallen.

Deren wiksamer Widerstand bei Gleichstrombetrieb = 7/0,2 = wäre also damit: 35 Ohm

Der Eigner misst 18Ohm was bei 0,2A nur 3,6Volt bedeutet. Der Heizkreis kpl. Hat damit nur

106,6Volt statt 110Volt.

Die CL4 hatt neu:26,0Volt Heizspannung, alt: jedoch 33,0Volt.1937 gelten wohl die 26,0Volt

 

WECHSELSTROM Betrieb.

In dieser Betriebsart, kommen zusätzlich die Heizdrossel und an deren Ausgang sitzende , , Blockkondensator ins Spiel. Gegen dessen Weglassen, hatte ich ja Bedenken angemeldet, ohne Details zu nennen. Das wird nun nachgeholt.

Ausgehend von den gemessenen 18Ohm und dem 2uF Blockkondensator, kann ich nur als Induktivität im Betrieb, mit 05.Hy dienen.  Die Differenz von 0,82Hy zu 0,5Hy kann ich nur vom Luftspalt und der Magnetisierungskennlinie des Blechpaketes der Drossel, herleiten. Wie komme ich nun auf 0,5Hy? Bei Wechselstrom 50Hz wirkt ja nicht nur der ohmsche Widerstand von18Ohm, sondern die Induktivität Xl. Je nach dem, wie groß diese ist.

Die SABA Techniker haben das raffiniert gelöst, in dem sie Xl mit Xc kompensiert haben.

Man bringt den Phasenwinkel von L auf Null mit einem von Xc, der cos.Phi wird zu 1 gemacht, wirkt also nur noch der ohmsche Anteil wie bei DC -Betrieb.

Ausgehend von den 18Ohm =R, dem 2uF=Xc und 50Hz, folgt:

Der Blindstrom Xl wird mit dem Xc parallel zum Heizkreis (103V// 0,2A = 515Ohm Phi= 0,3°) kompensiert damit nur R reell =18Ohm wird.

Um Xl = Xc zu machen und Phi in etwa gleichgroß (8,7°) zu machen, komme ich zu L= 0,5Hy.

Eine Korrektur wird gerne entgegen genommen.

Hans M. Knoll

 

Edit: 06.12.22

Ich habe nochmal nachgerechnet. Der Phsaenfehler mit 2uF und 0,82Hy beträgt auch nur 11° , was auch vorstellbar ist und SABA das zugelassen hat,

Sorry !    h.m.k.

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saba: Heizkreis im SABA 453GWK 
03.Dec.22 18:05
593 from 1148


Hallo Herr Knoll,

Vielen Dank für Ihre Berechnungen.

Der 2µF Kondensator im Heizkreis bleibt also drin.

Mittlerweile habe ich die Prüfung aller Kondensatoren und Widerstände abgeschlossen. Die meisten Kondensatoren als auch einige Widerstände mussten wie erwartet ausgetauscht werden.

Bevor ich jetzt voreilig erstmals Spannung anlege will ich noch den Drehkondensator ausbauen und gründlich Reinigen und die Lager neu ölen.

Dann geht’s an der ersten Test bei dem ich zunächst erst mal den 200mA Heizstromkreis prüfen bzw. gegebenenfalls auf max. 3% Abweichung anpassen will. Ich werden dann auch den Spannungsabfall über der Heizkreisdrossel messen und weiter berichten.

Grüße vom Westerwald

Klaus Menningen

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saba: Heizkreis im SABA 453GWK 
04.Dec.22 06:49
645 from 1148


Hallo Herr Knoll,

Sie haben für Heizfäden + 2Lampen bei 200mA Gleichstrom = 95,0 Volt + 8V vom Urdox = 103V ermittelt.

Nach meinen Unterlagen haben:

2 Lampen je 5V

CF3 = 13V

CK1 =13V

CBC1= 13V

CL4 = 33V, (VEB Röhrenwerk Mühlhausen gibt 1953 für die CL4 28V Heizspannung an)

CY1 = 20V

Urdox = 8V

gesamt = 110V, (mit VEB Röhre nur 105V)

Bei 18 Ohm Widerstand der Siebdrossel also 3,6V Spannungsabfall demnach 106,4V Spannung für die gesamte Heizkette incl. Urdox.

Grüße vom Westerwald

Klaus Menningen

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