philips: B2D93A; Philetta

ID: 20097
Dieser Artikel betrifft das Modell: Philetta B2D93 allgemein (Philips Radios - Deutschland)

philips: B2D93A; Philetta 
21.Jan.04 11:19
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Hauke Büttner (D)
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Hauke Büttner

Hallo, ersteinmal.
Ich habe ein kleines Problem mit der Reperatur meiner Philetta.
Ich bin noch etwas neu in der Materie und hoffe deshalb das ihr mir eventuell ein paar Tipps zur Fehlersuche geben könntet.
Ich habe mal versucht den Fehler so genau wie Möglich zu beschreiben.

Wenn ich sie einschalte fängt sie ohne Probleme an zu spielen, meistends eine halbe bis Minute später knackt der Lautsprecher ein paar mal und anschließend tut sich nichts mehr, nach einiger Zeit meistends zwischen 5 und 10 Min. spielt sie wieder, der Fehler kann auch mehrmals nacheinander auftreten.
Der Fehler liegt, denke ich, im NF Kreis.
Die Anodenspannung der EABC 80 ist in Ordnung.
Die Kathodenspannung der EL95 steigt im Fehlerfall von ca. 6.5V auf ca. 11V an.
Die Anodenspannung der EL95 fällt im Fehlerfall erstschlagartig von 248V auf 180V und sinkt ab dann nur noch langsam.
Die Spannung an C2 beträgt 216V und fällt im Fehlerfall schlagartig auf 160V ab und sinkt ab dann nur noch langsam.
Die Glättungskondensatoren C1 und C2 wurden ausgetauscht und durch neue ersetzt.
C85 100µF an der Anode von EL95 habe ich Überprüft und meine das er in Ordnung seien müsste, habe aber leider zur zeit keinen passenden Ersatztyp da um ihn kurzfristig zu ersetzen.

So viel zu der Fehlerbeschreibung.
Vielen Dank schonmal im vorraus.

mit freundlichen Grüßen Hauke Büttner

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Mögliche Fehlerquellen 
21.Jan.04 12:49

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
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Hallo,

prinzipiell wollen wir ja nicht "orakeln", doch ein Patentrezept gibt es bei Aussetzfehlern nicht. Ich würde folgende Bauteile verdächtigen, zumal die angegebenen Spannungsänderungen eindeutig darauf schließen lassen, daß im Fehlerfalle ein viel zu großer Strom durch die Endröhre EL 95 fließt:
1. Koppelkondensator C82 (4,7nF): schon ein hochohmiger (MOhm-Bereich) Feinschluß kann fatale Folgen haben. Ich bin kein Philetta-Spezialist, aber ich meine, mich zu erinnern, daß an dieser Stelle auch Keramikkondensatoren eingesetzt werden, welche prinzipiell eher besser sind. Trotzdem: im Zweifelsfalle besser ersetzen. Oder: Kondensator einseitig ablöten und beobachten, ob die Spannungseinbrüche immer noch passieren.
2. Widerstände im Gitterkreis auf evtl. schlagartige Veränderungen (Unterbrechungen?) hin untersuchen.
3. Es könnte auch die Röhre selber oder die Röhrenfassung sein. Gerade bei der Siemens EL95 habe  ich schon mehrfach sprungartige Veränderungen feststellen müssen. In beiden Fällen hilft nur Ersatz.

Viel Glück

Andreas Steinmetz

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Zusaetzliches zu H. Steinmetz 
21.Jan.04 16:01

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Die Aussage das in den Philettas als Koppel-C EABC und EL ein Keramiktyp verwendet wurde stimmt so.

Mehr oder weniger spricht auch dagegen, dass es mit einem Knack beginnt und das Signal (Musik) wieder zurueckkommt.

Der bei Philettas oft ausfallende R_ katode der EL (R54 240Ohm) kann es nicht sein, weil dann zwar die Spannung an der Katode auch hoch laeuft, aber nicht die Betriebsspannung  sinkt!

Es muss also, was H. Steinmetz sagt die EL95 sein. Es gibt den Fehler, dass einer der Staebe die das g1 tragen, ganz kurz ueber dem Katodenanschluss steht. Bei Erwaermung verschiebt sich das "Drahtgewirr" und G1 wird mit der Katode verbunden. Speziell bei Siemenstypen der EL95.  Das macht: Ton aus, Ug1 wird zu null, Ia geht hoch, Ua sinkt und Uk steigt an. Bis hierher alles logisch. Nachsehen muss man selbst.

Gruss an beide, Hans M. Knoll

 

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Der Koppel-C ist es nicht  
21.Jan.04 23:34

Hauke Büttner (D)
Beiträge: 2
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Hauke Büttner

Hallo, ich hatte den Koppelkondensator auch schon unter Verdacht, leider konnte ich erst heute einen Ersatztyp beschaffen, aber der Fehler ist geblieben. Ich werde mir dann wohl doch, eine neue Röhre organisieren müssen.

Vielen Dank für die schnellen und Hilfreichen Antworten.

Hauke

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Noch eine Frage 
23.Jan.04 19:25

Hans Kamann (D)
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Hans Kamann

Aus dem Geschilderten entnehme ich, daß der Strom "Anode - Kathode" der EL95 steigt. Indiz ist die steigende Kathodenspannung ( Spannung am Kathodenwiderstand steigt aufgrund erhöhtem Stromfluss) und das Absinken der Anodenspanung, Ursache dürfte hier ein erhöhter Spannungsabfall am Übertrager sein ( Strommessung würde hier Klarheit schaffen) . Der Kathoden - Elko scheidet aus, würde der die Ursache sein, würde die Kathodenspannung nicht steigen. Sein Sinn ist, die Gittervorspannung bei der Signalverstärkung nicht ansteigen zu lassen, jedoch im Leerlauffall eine Gittervorspannung zu erzeugen.

Würde man im Fehlerfall das Steuergitter auf Masse ziehen, sollte der Anodenstrom auf einen Minimalwert absinken, dann wäre der Koppelkondensator als Ursache ausgeschlossen und nur noch die Röhre bleibt über. Besser wäre es jedoch, den Koppelkondensator vorher einseitig abzulöten.

Ich stelle diese Fragen hier auf, nicht um "auch was zum Thema zu posten" sondern vielleicht von den beiden Experten dazu eine Meinung zu bekommen. Danke im Voraus.

Gruss

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Was sagt uns das "erden" des Gitter1 der Endroehre?  
23.Jan.04 20:34

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2163
Anzahl Danke: 4
Hans M. Knoll

Die Frage:

Aus dem Geschilderten entnehme ich, daß der Strom "Anode - Kathode" der EL95 steigt. Indiz ist die steigende Kathodenspannung ( Spannung am Kathodenwiderstand steigt aufgrund erhöhtem Stromfluss) und das Absinken der Anodenspanung, Ursache dürfte hier ein erhöhter Spannungsabfall am Übertrager sein ( Strommessung würde hier Klarheit schaffen) .

Antwort: Das ist richtig so!

Der Kathoden - Elko scheidet aus, würde der die Ursache sein, würde die Kathodenspannung nicht steigen. Sein Sinn ist, die Gittervorspannung bei der Signalverstärkung nicht ansteigen zu lassen, jedoch im Leerlauffall eine Gittervorspannung zu erzeugen.

Der Elko haelt die Spanung dynamisch also temporaer fest also O.K.

Würde man im Fehlerfall das Steuergitter auf Masse ziehen, sollte der Anodenstrom auf einen Minimalwert absinken, dann wäre der Koppelkondensator als Ursache ausgeschlossen und nur noch die Röhre bleibt über.

Das stimm auch!

Besser wäre es jedoch, den Koppelkondensator vorher einseitig abzulöten.

Fuer den sorgfaeltigen Arbeiter Ja!

Es bleibt da aber noch ein Fehler.

Angenommen das Koppel-C ist 100% O.K.

Am g1 steht ( angenommen) aber weniger negative Spannung als an der Katode gemessen. Der Anodenstrom ist dann auch zu gross und wird meisten immer groesser je laenger die Roehre laeuft.

Dann hat die Roehre entweder ( meistens) einen Vakuumfehler und zieht positiven Gitterstrom der die negative Vorspannung reduziert, oder es gibt in der Roehre, in deren Sockel oder in der Fassung eine Isolationsfehler zwischen dem g1 und einer positiven Spannung (Ua oder Ug2) Das zeigt sich auch mit ( gutem) und ohne Koppel-C.

Bei U Roehren der Rimlock Serie und den EL41, EL84 eine starkes Leiden.

Gruss Hans M. Knoll

 

 

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Verstanden 
23.Jan.04 21:46

Hans Kamann (D)
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Hans Kamann

Danke für die Bestätigung bzw. Aufklärung. So kann man voneinander lernen ( ich von Ihnen ! )

Gruss

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