Präsentieren und Konservieren |
Ernst Erb ![]()
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CH Articles: 5692 Schem.: 13756 Pict.: 31072 17.Apr.03 16:28 Count of Thanks: 19 |
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Hier finden Sie einen Text aus «Radios von gestern» [1-269], der jeden Sammler erreichen sollte, denn eine Sammlung ist nur dann eine gute Sammlung, wenn sie ein «Gesicht» bzw. eine Linie hat. Eine Anreihung von lauter ähnlichen Apparaten ermüdet das Auge des Betrachters und lässt schnell Langeweile aufkommen. Die folgenden Abschnitte zeigen Beispiele, wie eine Sammlung zu präsentieren ist, wie man sie dokumentiert und Geräte so aufbewahrt, dass sie im Verlaufe der Zeit möglichst wenig Schaden nehmen. Natürlich spielt es eine grosse Rolle, ob viele Geräte vorhanden bzw. wie die Räume dafür geeignet sind. Leider zeigt man Kleinteile besser unter Glas, damit sie keine «Beine» erhalten. Für den Schutz einzelner Apparate vor Staub eignen sich Plexiglashauben oder umgekehrte Zierfischbehälter. Glaseinfassungen von Gestellen schützen die Geräte vor Staub und präsentieren sehr gut, sind aber teuer. Radios wiegen viel und erfordern tragfähige Gestelle und Böden, sofern man mehrere Etagen übereinander anordnet. Es gibt sehr unterschiedliche Aufbauten. Am besten eignet sich natürlich ein System, das die tragenden Elemente nicht aussen, sondern in der Mitte führt, etwa in Form des Buchstabens «T» mit weiteren «Querbalken» darunter bzw. zentrale Stützen mit beidseits ausladenden Trägern. Damit die Struktur des Gestelles nicht dominiert, wählt man geeignete Farben, die oberen Träger kürzer als die unteren und setzt die Apparate möglichst vorne an die Kanten. Bei einer Wand gilt sinngemäss das gleiche, wobei diese eher Lücken mit Auflockerungen erlaubt - wie auch ein Doppelgestell mit Zentralwand. Für einen besseren Schutz der Geräte eignen sich Säcke oder Hauben aus transparentem Polypropylen (PP) mit einer Wandstärke von ca. 0,05 mm, die nicht fest anliegen. Eine oder mehrere kleine Öffnungen sollen einen gewissen Luftaustausch zulassen, damit u.a. kein Kondenswasser entsteht. Plastik-Konfektionierer stellen Säcke in grossen Mengen her, sind auf Anfrage aber oft bereit, eine kleine Menge aus laufender Produktion abzuzweigen. Auch Hart-PVC ist verwendbar, aber viel schwerer zu bearbeiten und entwickelt beim Einschweissen kleine Mengen von Salzsäure. Können Holzwürmer auftreten (in grösseren Städten kommen diese wohl nicht mehr vor), sind die Geräte dicht zu verpacken oder zu schützen, besonders wenn schlecht lackierte Stellen aus weichem Holz vorkommen. Dies ist meist innen oder am Boden der Fall. Will oder kann man die Apparate nicht ständig verpacken, gibt es geeignete, für den Warmblüter (möglichst?) ungiftige Produkte. Weich-PVC enthält einen Weichmacher, der Lacke im Laufe der Zeit schädigt, Polyäthylen Verarbeitungshilfsstoffe, die den Geräten Schaden zufügen können. Das Herstellen von geeigneten Hauben geschieht am einfachsten mit einem Haushaltsfolien-Schweissgerät, sofern geeignete Säcke nicht zu beschaffen sind. Das Gerät soll unter dem Heizdraht eine Teflonunterlage aufweisen, damit eine breite Schweissnaht entsteht. Folien gibt es bei Folienverarbeitungsfirmen. Wie erwähnt gehören je ein Exemplar des Schaltplanes, der Bedienungsanleitung, der «Restaurationsgeschichte» und die ersetzten Originalteile zum Gerät. Apparate mit Netzanschluss und anfälligen Elektrolytkondensatoren sollte man jährlich kurz unter Spannung nehmen. Erfolgt dies nicht, sind die Elkos vor Betriebsaufnahme neu zu formieren. Sicher haben Sie weitere wichtige Tipps auf Lager und führen diesen Artikel weiter oder ergänzen ihn? |