Beschreibung Derby FE845A (FE 845 A)
Beschreibung Derby FE845A (FE 845 A)
FE845A (FE846A) aus den Rafena Werk Radeberg via OCR aus Radio und Fernsehen 1958 Auf der Frühjahrsmesse 1958 zeigten die Rafena-Werke zwei neue Fernseh-Tischgeräte, mit denen er dem technischen Weltstandard auf dem Gebiet der Fernsehtechnik wieder ein beträchtliches Stück näher gerückt ist.
Der Fernsehempfänger „Derby" ist ein 15-Röhren-Tischgerät mit einer Empfindlichkeit von ca. 100 Mikrovolt Diese Empfindlichkeit ist gemessen nach der im VEB Rafena-Werke üblichen Methode. Als Wert der Empfindlichkeit ist hierbei die Spannung festgelegt, die ein mit 1000 Hz zu 50% amplitudenmodulierter Messender am Antenneneingang liefern muss, um an der Videodiode 1V Richtspannung zu erhalten. Erstmalig wurden in einem Empfänger der Rafena-Werke die Verbundröhren ECF 82 außer in der Mischstufe auch noch für andere Zwecke benutzt. Weiterhin ist zu erwähnen, dass im Videodemodulator die Germaniumdiode OA645 Verwendung findet. Als Bildröhre sind die B43 M 1 bzw. B 30 M 1 vorgesehen. Im folgenden sollen die Stufen der Reihe nach kurz besprochen werden. Tuner ZF-Verstärker
Eine hohe ZF ist außerdem günstig für den Empfang von Sendern im Band IV, da für niedrigere Zwischenfrequenzen in diesem Band die Spiegelfrequenzselektion zu gering würde. Außerdem ist es bei einer hohen ZF leichter, von der hohen Eigenfrequenz auf die ZF herabzumischen. Diese und noch andere Gründe haben allgemein zur Einführung der ZF von 38,9 MHz geführt Die Ankopplung des ZF-Verstärkers an die Mischstufe erfolgt über ein fußpunktgekoppeltes (stromgekoppeltes) Bandfilter. Zwischen den übrigen Stufen wurden Bifilarkreise vorgesehen. Die üblichen Fallen für die Nachbarkanäle und den Eigentonträger sorgen für die notwendige Form der Durchlasskurve.
Das Schirmgitter der dritten ZF-Röhre wird von der Boosterspannung aus dem Zeilenkippteil gespeist. Dadurch ist gewährleistet, dass der Ton und das störende Intercarrierbrummen so lange unterdrückt werden, bis der Zeilenkippteil voll arbeitet und damit auch die Bildröhre ihre Anodenspannung erhält. Außerdem kann bei hohen Empfangsfeldstärken, bevor die vom Zeilentransformator gespeiste getastete Regelstufe in Funktion tritt, die Germaniumdiode im Videodemodulator nicht überlastet werden, da die dritte ZF-Röhre (ECF 82) bei fehlender Schirmgitterspannung gesperrt ist. Videodemodulator und Videoverstärker Tonteil Kippteile Aus einer besonderen Wicklung des Zeilentransformators wird außerdem ein Impuls für die Rücklaufverdunklung der Bildröhre entnommen. Der Steuerimpuls für den Bildkippteil wird an der Katode des zweiten Systems des Amplitudensiebes (Rö6) abgenommen und über eine Integrierkette dem Bildsynchronisierverstärker Rö4 zugeführt. Diese Stufe synchronisiert den Bildsperrschwinger Rö10 an der Anode. Als Bildendröhre arbeitet das L-System einer ECL82. Die nötige Vorverzerrung des Steuersägezahnes erfolgt durch ein RC-Glied im Gitterkreis der Sperrschwingerstufe und durch eine Gegenkopplung in der Bildkippendstufe. Die in der Leitung vom Ablenksystem zum Zeilentrafo liegende Drossel setzt beim Betrieb des Gerätes mit 30-cm-Bildröhre die Bildbreite und die Hochspannung herab, um die Betriebswerte der Bildröhre nicht zu überschreiten. Wird eine 43-cm-Röhre eingesetzt, so ist diese Drossel kurzzuschließen. Getastete automatische Verstärkungsregelung Störimpulse, die den Synchronpegel übersteigen, werden also weitgehend abgeschnitten. Die Katode der Taströhre ist mit der Katode der Videoendröhre direkt verbunden. Das Gitter der Taströhre liegt am Schleifer des Kontrastreglers und hat daher eine mehr oder weniger negative Spannung gegen die Katode. Die Anode der Taströhre liegt über zwei Widerstände von 500 kOhm (R89) bzw. 100 kkOhm (R90) auf Massepotential. Das positiv gerichtete Videosignal steuert den Anodenstrom der Videoendröhre auf höhere Werte als der Schwarzpegel. Die Katode der Videoendröhre (und damit auch die Katode der Taströhre) hat daher eine gegenüber dem Wert beim Schwarzpegel positive Spannung, d. h. in der Taströhre kann kein Strom fließen. Da die Zeitkonstante der Katodenkombination der Videoendröhre sehr klein, die Zeitkonstante des dem Gitter der Taströhre zugeordneten RC-Gliedes wesentlich größer ist, wird das Gitter der Taströhre während des kurzen Zeilenimpulses auf annähernd konstanter Spannung bleiben, während die Katodenspannung dem Verlauf des Synchronimpulses folgt und, wie oben erläutert, negativer wird. Die Regelspannung für die Kaskodestufe wird direkt an der Anode der Taströhre abgenommen und über ein Zeitkonstantenglied mit der oben beschriebenen Einsatzverzögerung ans Gitter der ECC84 gelegt; die Regelspannung der ersten zwei ZF-Röhren greift man an dem Teilwiderstand 100 kOhm ab, um der Regelkurve die gewünschte Form zu geben. Der Hauptvorteil der getasteten Regelung besteht darin, dass der Empfänger die Regelspannung von einem konstanten Spannungspegel ableitet, nämlich dem Synchronpegel. Eine Verfälschung des Kontrastes entsprechend der mittleren Bildhelligkeit, wie sie bei alten Schaltungen auftreten konnte, ist hier nicht mehr möglich. Außerdem wird die Regelspannung nur während etwa 10% der gesamten Zeilenperiode erzeugt. Nur diejenigen Störimpulse, die zeitlich mit dem Synchronimpuls zusammenfallen und dessen Höhe übersteigen, tragen zu einer Erhöhung der Regelspannung bei. Es ist also viel seltener zu erwarten, dass der Empfänger trotz nur mäßiger Nutzfeldstärke von starken Störungen herunter geregelt und im Grenzfall sogar zugeregelt wird. Ein Vorteil allerdings, der mitunter fälschlicherweise der getasteten Regelung nachgesagt wird, ist nicht bzw. nur ganz unbedeutend vorhanden. Die effektive Zeitkonstante der Regelung muss auch hier verhältnismäßig groß gemacht werden (einige hundert Millisekunden). Würde man nämlich den Siebgliedern, die auf dem Wege von der Taströhre zu den Gittern der geregelten Röhren liegen, eine kleine Zeitkonstante geben, z. B. einige Millisekunden, um auch sehr schnelle Feldstärkeschwankungen ausregeln zu können, wie sie u. a. durch Flugzeuge entstehen, so würden die langen und mit niedriger Folgefrequenz (50 Hz) eintreffenden Vertikalsynchronimpulse jedes mal ein Ansteigen der Regelspannung hervor rufen, gewissermaßen eine „Modulation" der Regelspannung mit 50 Hz. Kurz nach Beginn jedes Vertikalimpulses wurde die Verstärkung des HF- und ZF-Teiles herabgesetzt, der Vertikalimpuls würde also am Demodulator verzerrt auftreten, was Störungen im Bildkipp zur Folge hätte. Nur ein ganz exaktes Übereinstimmen der Impulseinsätze und der Impulsbreite der an der Katode der Taströhre wirkenden Synchronimpulse mit den entsprechenden Flanken und Breiten der vom Zeilentrafo abgeleiteten Anoden-Impulse würde hier Abhilfe bringen. Das ist aber mit tragbarem Aufwand nur unvollkommen zu erreichen.
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Technische Daten
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„DERBY" ausprobiert Ein Testgerät „Derby", das der Redaktion von den RAFENA-Werken freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde, hat einige Wochen bei mir gestanden und wurde auf Herz und Nieren untersucht. Das äußere Bild des Gerätes ist ruhig und ausgeglichen; man kann den „Derby" wohl in alle denkbaren Wohnzimmereinrichtungen eingliedern, ohne die Harmonie zu stören. Das ist nicht unwichtig, denn mit der progressiv zunehmenden Produktion von Fernsehgeräten dürfte auch eines Tages wieder der Zustand erreicht sein, dass man sich unter einigen technisch gleichwertigen Modellen dasjenige aussucht, das in seiner äußeren Aufmachung dem eigenen Geschmack und den vorhandenen Möbeln entspricht. Der konstruktive Aufbau ist konservativ. Das Chassis liegt waagerecht; Röhren, Filter usw. sitzen oberhalb, die Verdrahtung - zweckmäßig und übersichtlich. - befindet sich unterhalb des Chassis. Weitgehend ist von Klein- und Kleinstbauteilen Gebrauch gemacht worden. Infolge des waagerechten Chassis ist auch nach stundelangem Betrieb keine übermäßige Erwärmung irgendeiner Baugruppe festzustellen. Zweierlei ist zur Verbesserung vorzuschlagen : Bei der allmählich steigenden Zahl der Typen würde es außerdem eine Hilfe für den Reparaturtechniker bedeuten, wenn unter dem Chassis neben jeder Röhrenfassung die Röhrennummer aufgestempelt oder aufgeklebt würde. Man kann nicht alle Verdrahtungspläne im Kopf haben! Die elektrische Funktionsprüfung hat das Gerät recht gut bestanden. (Eigens zu diesem Zweck wurde ein vorhandener älterer Oszillograf provisorisch auf Breitband „umgestrickt".) Selbst unter schlechten Antennenverhältnissen und bei starken Störungen standen Bild und Zeile. Die Zeilenfrequenzregelung musste höchstens bei technisch bereits von der Senderseite her nicht einwandfreien Übertragungsbedingungen vereinzelt betätigt werden. Als „Störquelle" hat sich übrigens ein batteriebetriebenes Spielzeugboot hervorragend bewährt (allerdings nur in unmittelbarer Nähe einer Zimmerantenne). Was allgemein zu sagen wäre: Man sollte seitens aller FS-Werke dem Tonteil etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Der Lautsprecher darf nicht zu klein werden! Man kann den „Derby" mit gutem Gewissen dem zukünftigen Fernsehteilnehmer empfehlen. Bei sachgemäßer Bedienung, die hier sehr leichtgemacht ist, wird das Gerät - soweit es das Programm erlaubt seinem Besitzer bestimmt Freude bereiten. Umbauanleitung für das Fernsehtischgerät „Derby" FE846A von 31 cm auf 43 cm Bildröhre (FE845A) Der Fernsehempfänger „Derby'' FE815A gelangte teilweise mit einer 31cm Bildröhre bestückt in den Handel. Dieses Gerat wurde von dem VEB RAFENA-Werk als Fernsehempfänger mit der 43-cm-Bildröhre entwickelt, und die technischen Daten sowie die äußeren Abmessungen wurden für diese Röhre festgelegt. Dem Wunsch, das Gerät später ohne großen Aufwand mit einer 43-cm-Bildröhre zu benutzen, wurde von dem VEB RAFElNA-Werk Rechnung getragen und die notwendigen Arbeiten soweit wie möglich erleichtert. Die für den Umbau notwendigen mechanischen und elektrischen Teile werden dem Interessenten in Form eines Baukastens geliefert. Stückliste: Dieser Umbau ist einfach und schnell vorzunehmen, da im wesentlichen nur mechanische Änderungen notwendig sind. Bevor man jedoch mit der Umbauarbeit beginnt, überprüft man den Empfänger auf einwandfreie Funktion, um die Gewissheit zu haben, dass ein evtl. auftretender Fehler nur durch den Umbau selbst hervorgerufen wurde. Des weiteren sind bei dem Umgang mit den Bildröhren die geltenden Sicherheitsvorschriften zu beachten. Das Tragen von Gesichtsschutz und Schlagaderschutz ist vorgeschrieben. Der Umbau des Empfängers ist in folgender Reihenfolge vorzunehmen: Das Chassis ist aus dem Gehäuse herauszunehmen und zur Seite zu stellen. Das Gehäuse wird nun mit der Stirnseite auf eine Filzmatte gelegt und die drei Flügelmuttern der Ablenksystemhalterung gelöst. Jetzt kann die komplette Bildröhrenhalterung einschließlich des Ablenksystems vom Bildröhrenhals abgezogen werden. Die nun frei liegende Bildröhre ist am Kolben anzufassen und aus dem Gehäuse zu nehmen. Desgleichen muss man den Bildrahmen und die Bildscheibe aus dem Gehäuse entfernen. Mit einem Viskoseschwamn und Natronlauge wird der aufgespritzte Lack von der Bildscheibe entfernt. Vorsieht beim Umgang mit Laugen! Die vom Lack befreite, gereinigte, abgetrocknete und geputzte Bildscheibe wird nun wieder eingebaut, dazu kommt jetzt der 43-cm-Bildrahmen sowie die 43-cm-Bildröhre. Die drei Haken zur Halterung der 31cm-Bildröhre werden entfernt und durch die Haken der 43cm Halterung ersetzt. Nun wird die 43cm BiIdröhrenhalterung mit dem Ablenksystem wieder auf die Bildröhre aufgeschoben und die Halterung mittels der Flügelmuttern der Haken fest verspannt. Die drei Flügelmuttern werden dabei gleichmäßig angezogen, damit kein Verkanten der Halterung eintreten kann. Nach Abschluss dieser Arbeiten kontrolliert man den richtigen Sitz des Ablenksystems. Zwischen dem Bildröhrenhals und dem Ablenksystem mus ein gleichmäßiger Abstand vorhanden sein. Die Fassung des Bildröhrenanschlusskabels der 31cm Röhre wird entfernt und durch die neue Fassung ersetzt (Bild 174). Der Anschlussstecker am Bildröhrenanschlusskabel wird entfernt und der Anodenanschlussstecker für 43cm Bildröhren angelötet.
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