Regenerieren von Röhren |
Hans-Dieter Haase † 5.2.18 ![]() Schem.: 158 Pict.: 451 06.Feb.05 16:29 Count of Thanks: 64 |
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Hallo liebe Sammlergemeinde, Röhren regeneriert man ja nicht jeden Tag, also fehlt die Übung und man muss immer wieder nachlesen. Während der Regenerierarbeit nachzulesen ist schlecht, da man sich auf die Röhre konzentrieren muss. Daher habe ich die Angaben in Excel-Tabellen zusammengefasst, die in der Anlage zu finden sind (wegen der Größe auf 2 Dateien aufgeteilt). Mit freundlichen Grüßen Hans-Dieter Haase Attachments:
This article was edited 07.Feb.05 08:45 by Hans-Dieter Haase † 5.2.18 . |
Manfred Kröll † 2.9.2013 ![]() Schem.: 7 Pict.: 131 06.Feb.05 18:31 Count of Thanks: 54 |
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Bei meinem RPG 64 ist ein Satz Regenerierkarten von Bittorf für sehr viele Vorkriegsröhren dabei, mit allen zur Regenerierung erforderlichen Geräteeinstelldaten und Zeitangaben. Ich habe aus Zeitmangel erst einen Regenerierversuch unternehmen können, ich versuchte eine AZ11 zu regenerieren, die Emission beider Systeme waren im unbrauchbaren Bereich. Mittlerweile zeigt das erste System mehr als 100% und das 2. System bewegt sich knapp im Bereich "Gut". Der Regeneriervorgang erfolgte mit 250V Anodenspannung und einer angelegten Heizspannung von 8V. Dauer der Regenerierung war 10 Minuten. Jedoch kommen mir langsam Bedenken, ob diese alten Röhrenprüfgeräte noch für derartige Vorgänge geeignet sind, der Trafo entwickelte sattes Brummen, und eine gewisse Erwärmung dürfte auch eingetreten sein, da ich nach dem Regeneriervorgang sogar leichte Gerüche aus dem Gerät feststellen konnte. Schon die Bedienungsanleitung des RPG64 weist darauf hin, dass das Regenerieren von Röhren dem Gerät große Leistung abverlangt und man dementsprechend auf gute Belüftung des Gerätes und entsprechende Pausen zum Abkühlen wert legen soll. Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob ich meinem 40Jahre alten Trafo das noch zumuten darf. Aber wo liegt die Grenze - wann soll man lieber zugunsten des Gerätes auf einen Regenerierungsversuch verzichten? viele grüsse, fred This article was edited 08.Feb.05 16:15 by Manfred Kröll † 2.9.2013 . |
Hans-Dieter Haase † 5.2.18 ![]() Schem.: 158 Pict.: 451 08.Feb.05 11:11 Count of Thanks: 52 |
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Hallo Herr Pertschek, beim Regenerieren mit einem Röhrenprüfgerät hätte ich auch gewisse Bedenken. Wenn es der Hersteller erlaubt, dann ist es ok, aber in Ihrem Fall wird ja auf die Problematik hingewiesen. Man könnte an Hand der Trafo-Abmessungen und der Drahtstärken abschätzen, was das Gerät leisten kann. Man sollte aber das Alter des Gerätes berücksichtigen. Damals waren die Bauteile (Draht und Eisen) noch nicht von der heutigen Qualität und Leistungsfähigkeit. Wichtig ist auf jeden Fall beim Regenerieren, dass man sich im Klaren ist, was man tut. Falls Interesse besteht, kann ich gern meine Einrichtung beschreiben. Ich müsste allerdings das Thema erst aufbereiten (Fotos, Schaltung etc). Im Prinzip ist es die Schaltung aus "Radios von Gestern", nur etwas verfeinert und auch zum Prüfen ausgelegt. Gruß Hans-Dieter Haase |
Martin Steyer ![]()
Editor
D Articles: 668 Schem.: 1403 Pict.: 4948 08.Feb.05 13:15 Count of Thanks: 57 |
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Die Transformatoren von Röhrenprüfgeräten sind die offensichtliche Schwachstelle. Durch die vielen Anzapfungen ergeben sich keine homogenen Wicklungen und der Trafo tendiert schon im Leerlauf zum Erwärmen, das nimmt bei Belastung noch zu. Man sollte im Dauerbetrieb sehr vorsichtig sein, die Geräte sind eigentlich zu schade für solche Experimente. Ich spreche aus leidgeprüfter Erfahrung, mir ist durch Überhitzung der Trafo in einem WS 18 abgeraucht.... Gruß, Martin Steyer |
Manfred Kröll † 2.9.2013 ![]() Schem.: 7 Pict.: 131 08.Feb.05 16:14 Count of Thanks: 61 |
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das rpg 64 wird schon in der betriebsanleitung als röhrenprüf- und regeneriergerät dargestellt, auch in der originalen betriebsanleitung sind einige seiten ausschliesslich der regenerierung von röhren gewidmet. auch sind schritt für schritt regenerieranweisungen in der gebrauchsanleitung niedergeschrieben. also grundsätzlich sollte das gerät dafür geeignet sein. das war ja eigentlich für mich der grund zur kaufentscheidung, weil ich zum prüfen sowieso mein neuberger habe. was mich aber irgendwie stört, die regenerierung ist bei diesen geräten mit relativ geringer überhitzung vorgeschrieben, dafür mit regenerierdauer von bis zu einer stunde! und da weiss ich nicht ob der trafo das auch noch möchte. aber die erfolgschancen seien angeblich wesentlich größer wenn man mit weniger überheizen bei längerer regenerierdauer arbeitet. ich habe mich nicht daran gehalten und habe meine mausetote versuchs - AZ11 anstatt mit 6,3v - mit 8volt regeneriert - und statt der vorgeschriebenen 15-30minuten habe ich das genau 10 minuten lang gemacht. herr steyer, sie beschreiben genau das - wovor ich mich fürchte. obwohl mein gerät sogar 2 transformatoren eingebaut hat - einen für die heizspannung und einen für alles andere. der vorgänger (RPG61) hatte das noch nicht. die schaltung aus "radios von gestern" ist mir bekannt - ich nenne diesen literarischen leckerbissen ja auch mein eigen :-) ich hab mich nur noch nicht aufraffen können, diese nachzubauen, zumal mir ja auch nahezu alle bauteile fehlen... auf das regenerieren ganz verzichten möchte ich nicht, ich habe z.b. vor eineinhalb jahren 10 stück EL84 regeneriert (mit einem funke W20 - oweh) und musste nur 2 mal aufgeben. die restlichen 8 röhren liessen sich einwandfrei wiederherstellen und versehen zum teil noch heute dienst in meinen "alltagsgeräten". hat jemand mit dem regenerieren auf RPG64 persönliche erfahrungen gemacht? vielleicht gibt´s doch diesen und jenen tipp! danke! viele grüsse, fred |
André Bassin Schem.: 0 Pict.: 77 13.Jun.05 23:52 Count of Thanks: 44 |
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Als ich im letzten Jahr bei Jogis-Roehrenbude von einem Regeneriergerät las, machte ich mich sofort an die Arbeit. Travo, Elkos, Dioden, Schalter und alles was dazu gehörte, hatte ich. Schnell wurde ein Gehäuse eines Schlachtgerätes zweckentfremdet. Alle Teile schnell zusammengebaut und los. Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich! Als erstes nahm ich eine Gleichrichterröhre RGN354. Heizung schön angewärmt und nach ca.5 Minuten gab´s 400Volt Wechselstrom in die Anode. Das Anodenblech glühte schön rot auf und sofort lies ich den Schalter los. Nach einer Abkühlphase steckte ich die Röhre ins Prüfgerät und war hell begeistert! Sie zeigte wieder gute Werte. Nun wurde ich mutiger und nahm eine verbrauchte RE134. ![]() Irgendwo im Text stand was von 800Volt Gleichspannung (damit war allerdings nicht die RE134 gemeint, wie ich später feststellte ) Also alles zusammengesteckt, nochmal kontrolliert, Heizung angewärmt und los. Das Amperemeter machte einen riesen Satz nach oben. Der Zeiger war super schnell am Ende der Skala. Dann gab es einen Knall und siehe da, aus einer Röhre wurden 2. ![]() Heute bin ich damit vorsichtiger und regeneriere nur, wenn wirklich nichts mehr raus kommt. Teilweise erziele ich gute Ergebnisse und manchmal ist einfach nichts mehr zu machen. Falls jemand die Absicht hat, Röhren zu regenerieren, bitte vorsichtig anfangen! Man sollte seine Ungeduld zügeln und alles genauestens lesen, bevor man das auf so eine "Hauruck-Methode" wie ich macht!!! Es gibt mit Sicherheit für die Röhre angenehmere Regenerierverfahren als diese! Sie ist dadurch zwar wieder laut, aber es gehen andere technische Werte verloren! Wer also einen HI FI Röhrenverstärker hat sollte es so auf keinen Fall probieren! Die AD1, oder was auch immer, ist da sehr nachtragend : ) Gruß, Andre Bassin |
Manfred Kröll † 2.9.2013 ![]() Schem.: 7 Pict.: 131 14.Jun.05 15:27 Count of Thanks: 58 |
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hallo herr bassin, sie sprechen mir aus der seele. mir ist sogar mal eine EL84 explodiert. ich kann auch nur jedermann empfehlen, die sache mit bedacht anzugehen, ich habe schon viele röhren regeneriert, manchmal auch zu brutal denn danach hatte ich manchmal eine röhre die wieder gute emissionswerte zeigte, aber voller frischer elektrodenschlüsse war.... gewisse röhren lassen sich anscheinend wirklich nicht wiederbeleben - ich kämpfe noch immer mit einer Kiste voller AL4 :-)) und hatte noch KEINE einzige wiederbeleben können. hier fehlt´s mir auch an wissen, denn ich hab bei diesen röhren speziell von "vergifteter anode" gelesen, kann das aber nicht für mich umsetzen. vielleicht gibt es hier jemanden, der das verständlich erklären kann? viele grüsse, fred |
Andreas Steinmetz
Editor
D Articles: 681 Schem.: 97 Pict.: 44 14.Jun.05 19:32 Count of Thanks: 59 |
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Hallo Fred, es handelt sich nicht um vergiftete Anoden, sondern um vergiftete Kathoden. Das bedeutet, daß deren aktive Schicht mit bestimmten Gasen, die im Vakuum natürlich unerwünscht sind, chemisch reagiert hat, woduch dann ihre Emissionsfähigkeit dauerhaft mehr oder weniger gelitten hat. Diese Gase, durch die die Vakuumqualität in Mitleidenschaft gebracht wird, können z.B. durch Lufteintritt oder durch "Ausgasen" der Elektrodenwerkstoffe im Betrieb auftreten. Besonders "förderlich" aber auch typisch in dieser Hinsicht sind Anoden- oder Schirmgitter-Überlastungen oder qualitativ schlechte Werkstoffe. Andreas |
Manfred Kröll † 2.9.2013 ![]() Schem.: 7 Pict.: 131 15.Jun.05 08:04 Count of Thanks: 60 |
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hallo andreas, vielen dank, das war eine erklärung die auch ein laie wie ich verstehen kann. t´schuldigung - vergiftete kathoden, die meinte ich natürlich, aber solche fehler passieren dem ungeübten :-) jedenfalls sieht das ja gar nicht gut aus, und die ursachen sind mannigfaltig, könnten also auch bei röhren mit gutem vakuum entstehen, wenn die betriebsspannungen im radiogerät danebenliegen? überlastungen habe ich sicher schon bei regeneriervorgängen herbeigeführt, ich habe anfangs aus unkenntnis nicht auf die grenzwerte geachtet. heute richte ich mich nach den daten der franzis röhrentabelle und versuche beim regenerieren die überschreitung der maximalen betriebsspannungen tunlichst zu vermeiden. danke nochmal für die erklärung! viele grüsse, fred |
Hans-Dieter Haase † 5.2.18 ![]() Schem.: 158 Pict.: 451 19.Jun.05 11:01 Count of Thanks: 57 |
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Nachdem Herr Bassin sein Regeneriergerät vorgestellt hat, möchte ich am Beispiel meines Gerätes zeigen, dass man damit noch mehr machen kann und dass das nur einen kleinen Mehraufwand bedeutet. Die Platte mit den Röhrenfassungen ist über eine Steckleitung mit dem Netzgerät verbunden. Die Schaltung entspricht im Prinzip der in "Radios von Gestern" auf Seite 249 vorgeschlagenen. Allerdings werden zum Einstellen der Heiz- und Anodenspannung statt Hochlastpotentiometer Ringkernstelltransformatoren verwendet. Mit dieser Anordnung kann man schon gut Regenerieren und das Prüfen von Röhren ließ auch nicht lange auf sich warten, zumal der Gitterkreis über einen dreistufigen Schalter eine entsprechende Stellung für die Zuführung der negativen Gittervorspannung hat und auch der Taster für die Vakuumprüfung nicht vergessen wurde. Für Trioden ok, aber für Pentoden fehlte die Möglichkeit der einstellbaren Schirmgitterspannung. Außerdem war die Elektrodenschlussprüfung mittels Abtasten der Elektroden mit einer Prüfleitung etwas mühsam. Darauhin wurde das Gerät entsprechend modifiziert: und das noch einmal etwas detaillierter: Damit lässt sich schon ganz gut Prüfen, aber die Idee von Prüfkarten kommt ganz schnell, wenn man ein kommerzielles Gerät sieht. Es nervt doch ganz schön, wenn man jedesmal wieder die Sockelschaltung und die Daten nachschlagen muss. Gesagt, getan. So sieht es aus: Wenn man das vorher etwas besser geplant hätte, würde das Ganze natürlich etwas eleganter zu lösen sein: z.B. die Steckleitungen unter die Buchsenreihen, damit die Karte voll auf dem Gerät aufliegt und nicht übersteht. Aber soviel sollte das Gerät in der zuerst geplanten Version ja gar nicht können, und der Platz über den Buchsen sollte als Reserve für weitere Röhrenfassungen dienen. Zum Schluss noch Hinweis: Hans-Dieter Haase
This article was edited 25.Jun.05 13:51 by Hans-Dieter Haase † 5.2.18 . |
Hans-Dieter Haase † 5.2.18 ![]() Schem.: 158 Pict.: 451 01.Apr.12 06:24 Count of Thanks: 64 |
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Da im Post 1 die Excel-Tabellen nicht mehr vorhanden sind, versuche ich sie hier noch einmal als Anhang zu bringen:
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