saba: 7; Meersburg Automatic

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ID: 260128
Dieser Artikel betrifft das Modell: Meersburg Automatic 7 (SABA; Villingen)

saba: 7; Meersburg Automatic 
27.Jul.11 08:46
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Daniel Burkei (D)
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SABA-Meersburg Automatic - kleine Motorinstandsetzung

Hallo Radiofreunde

Seit kurzem bin ich stolzer Besitzer eines SABA-Meersburg 7 Automatic. Das Gerät war wohl längere Zeit etwas feucht gelagert, was dem Elektromotor nicht besonders bekommen ist - er war fest! Der Läufer des Motors war mit dem inneren und dem äußeren Blechpaket des Motors an jeweils einer kleinen Stelle zusammengerostet.

Da ich Neuling auf diesem Gebiet bin und sicher auch andere Hobby-Kollegen einmnal vor diesem Problem stehen werden, möchte ich meine Vorgehensweise beschreiben.

 

Aufbau und Demontage

Zunächst mussten natürlich die fünf Zuleitungen am Motor abgelötet werden. Danach entfernte ich die Hufeisenförmige Abdeckung des Zahnradgetriebes. Beim Meersburg 7, zumindest bei meinem Modell, kann man das Getriebe am Chassis belassen.

Drei Schrauben halten den Motor, diese waren leicht entfernt und der Motor war abgebaut.

Im Wesentlichen Besteht der Motor aus drei Baugruppen, die ich wie folgt benennen möchte:

  1. Läufer (im Bild unten ganz links)
  2. Äußeres Blechpaket mit den Wicklungen (im Bild unten Mitte)
  3. Stator (im Bild unten rechts)

 

Der Läufer besteht aus einem Aluminiumbecher und einer Stahlwelle. Er ist im Stator gelagert und wird durch einen Sicherungsring (Bild oben ganz rechts) gehalten. Außerdem drückt eine Federlasche auf den Wellenstumpf, der über den Sicherungsring hinausragt, wahrscheinlich um Längsspiel (oder heißt das Axialspiel?) der Welle zu vermeiden.

Auf den Stator ist das äußere Blechpaket gesteckt und wird durch vier Muttern auf den Stehbolzen des Stators gehalten.

Das untere Bild soll zeigen, wie gering der Luftspalt zwischen Läufer und äußerem Blechpaket ist (war leider nicht besser zu fotografieren). Dieser geringe Abstand ermöglichte das Festrosten von Läufer und Blechpaket.

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Die nächsten drei Bilder sollen die korodierten Stellen "illustrieren".

 

 

Der verrostete Polschuh ist magentafarben eingekreist, der Polschuh direkt rechts daneben ist "sauber"

 

unten: Rost am Statorblechpaket

 

Überarbeitung und Montage

Stator und Blechpaket habe ich mit Schmirgelleinen der Körung 240 geläppt.

Den Läufer habe ich vorsichtig in das Bohrfutter meines Akku-Schraubers gesteckt und bei mittlerer Drehzahl ebenfalls mit 240er Schmirgelleinen blankgeschliffen.

Als Sicherheitsmaßnahme empfehle ich, die Rutschkupplung des Schraubers auf die kleinste Stufe zu stellen. Zum Bearbeiten der Innenseite habe ich den Zahnradkranz des Läufers in das Bohrfutter eingespannt. Dabei muss man allerdings sehr vorsichtig sein, da die Aluzähne dabei sehr leicht Schaden nehmen können.

Unten: Motorteile nach der Bearbeitung

 

Ich habe die Motorwelle vor der Montage hauchdünn mit etwas schwarzem Fett geschmiert.

Nach der Überarbeitung der Teile kann wieder alles montiert werden.

 

Ein Durchmessen der Wicklungen ergab überall einen Wicklungswiderstand von ziemlich genau 1kOhm, also sollten diese in Ordnung sein.

Unten: fertig montierter Motor.

 

 

Mein Motor lässt sich nach der "kleinen Überholung" wieder ganz leicht drehen und läuft dabei nahezu Geräuschlos.

Wer die "inneren Werte" seines Gerätes etwas aufpolieren möchte, kann die Spulen vom äußeren Blechpaket entfernen und die Bleche neu Lackieren. Ich habe mich mit der Entrostung begnügt.

Abschließend möchte ich betonen, dass ich diesen Beitrag aus Sicht des Anfängers erstellt habe und für mich nicht die alleinige Weisheit beanspruche.

Kritik und Verbesserungsvorschläge sind erbeten.

Ich hoffe, dass dieser Beitrag Kollegen, die auch zum ersten Mal vor dieser Herausforderung stehen, zeigen kann, dass eine Motorüberholung, sofern nicht neue Wicklungen hergestellt werden müssen, kein Hexenwerk ist.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und viel Spass beim gemeinsamen Hobby wünscht,

D. Burkei

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.