klein: SB280 K+H Telewatt unbekannte Version
? klein: SB280 K+H Telewatt unbekannte Version
Hallo,
unter dem Radiomuseum- Link
ist erwähnt, das es drei Versionen gibt, wobei zu der dritten Version keine Hinweise zum Schaltplan erwähnt ist.
Momentan habe ich eine Version, zu der keiner der Schaltpläne bei Ihnen passt. Daher habe ich ihn selbst angefertigt und hochgeladen unter
(post #2). Auch Fotos von diesem Exemplar sind hier zu sehen (post #1)
Falls der Link nicht aufgeht, folgende Suchbegriffe verwenden:
diyaudio K+H Telewatt STEREOBLOCK SB-280 - how many Schematic Versions
Gerne können Sie diesen Schaltplan herunterladen und veröffentlichen.
Folgende Besonderheiten und damit verbundene Fragen stelle ich fest:
1) Eine Ruhestromeinstellung mit zwei Einstellreglern habe ich noch nie gesehen - auch nicht bei anderen Fabrikaten. Möglicherweise wird bei einem Ruhestrom-Einsteller der Ruhestrom im kalten Zustand eingestellt und bei dem anderen der Ruhestrom korrigiert im erwärmten Zustand. Wer weiß genaueres ?
2) Eine Eingangsstufe ohne Differenzverstärker bei symmetrischer Spannungsversorgung und DC-Koppelung des Lautsprechers - also ohne Koppelkondensator zw. 2200 und 4700uF dazwischen - habe ich auch noch nicht gesehen. Wie wird die offset-Spannung (0V am Ausgang - max +/-20-30mV) stabil gehalten ohne einen Eingangsdifferenzverstärker ? - das wäre die zweite Frage
Vielleicht weiß jemand, zu welchen Serien-Nummern (und bei welchen anderen Endstufenmodelle diese Version verwendet wurde und ob es dafür Service-Manuals gibt.
Besten Dank für alle Hinweise.
Viele Grüße von der Mainspitze
Andreas Kirschner
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klein: SB280 K+H Telewatt unbekannte Version
zu 1a): Der Ruhestrom wird mit P7 eingestellt. Dieses Trimmpoti ist gottseidank so geschaltet, dass bei einem Ausfall (Unterbrechung) der Ruhestrom fällt und nicht steigt
zu 1b): Die Funktion des 200 Ohm-Trimmpotis in der Basiszuleitung von T6 ist komplizierter zu erklären. Im Prinzip dient es der Symmetrierung der beiden Darlingtonstufen bei Grenzlast. Ein Basisvorwiderstand ist überhaupt erforderlich, weil die Ansteuerung der unteren, quasi-komplementären Darlingtonstufe im Gegensatz zur oberen Stufe sehr niederohmig durch T3 erfolgt und der Ansteuerstrom irgendwie begrenzt werden muss, um im Überlastfall einem möglichen Endstufendefekt vorzubeugen. Denn die ganze Endstufe hat keine echte Strombegrenzerschaltung: Die Spannungsabfälle an R16 bis R18 werden nicht ausgewertet! Ich habe solche einstellbaren Basisvorwiderstände samt Einstellanleitung schon einmal bei einer Hochleistungsendstufe von Bruel & Kjaer gesehen und hoffe, die Unterlagen wiederzufinden.
zu 2): Ja, leider ist es genau so, wie Herr Kirschner es beschreibt: Die Offsetspannung ist bei dieser simplen Eingangsstufe nicht sonderlich stabil. Aber man sollte sich auch vergegenwärtigen, aus welcher frühen Zeit diese Endstufe stammt; da waren Differenzstufen eher die Ausnahme und bei der fast immer vorzufindenden AC-Kopplung am Ausgang auch nicht nötig.
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klein: SB280 K+H Telewatt unbekannte Version
Vielen Dank für diese sehr gut nachvollziehbare Funktionsbeschreibung betreffend dem Poti in der Basisleitung des unteren Teil des Ausgangspuffers.
Was mich noch brennend interessieren würde ist, in welchem anderen Endverstärkermodell diese Schaltung noch verwendet wurde - unter diesem Modell ist die Schaltungsvariante von meinem SB280 Exemplar nirgend zu finden
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K+H, vergleichbare Endstufe bei Endverstärker A60

K+H fertigte seine Verstärker zu dieser Zeit modular, daher macht es Sinn die vorhandenen Amps anzuschauen. Der Endverstärker A60 hat 2 Schaltpläne, die frühe Ausgabe (wohl bis Nr. 10999) arbeitet ohne Differenzeingangsstufe, sie stimmt recht gut mit der Handzeichnung beim SB280 überein. Hier die Endstufe des A60, das Bild ist per Klick vergrösserbar.
Das Poti P1 ist für die DC-Symmetrie (Gleichspannungs-Null am Ausgang) verantwortlich. Die. Einstellung des Ruhestroms auf 30 mA erfolgt mit P2, der 3. Einstellregler P3 müsste für die AC-Symmetrie der Darlingtonstufen zuständig sein, wie Andreas Steinmetz bereits beschieb. Am besten mit Oszilloskop bei Aussteuerung kontrollieren.
Hier ist übrigens noch eine zusätzliche Diode D6 (BA103) enthalten, die in der Handskizze nicht auftaucht. Die dort genannten Endstufentransistoren 40311 können eigentlich nicht stimmen, da dies ein Kleinsignaltyp ist. Vermutlich werden im SB280 ebenfalls 40411 verwendet.
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K+H, vergleichbare Endstufe bei Endverstärker A60
Super Information - besten Dank dafür. Jetzt wird einiges klarer bezüglich der Offset-Spannungsjustage ohne Differenzverstärker am Eingang bei gleichzeitiger DC-Koppelung. Es handelt sich um einen ELA-Verstärker mit 100V Technik (darauf wäre ich von selbst erst mal nicht gekommen) - d. h., bei solchen Kombis sind die Lautsprecher wegen des Ausgangsübertragers automatisch DC geschützt - auch ohne Ausgangselkos. Dadurch sind höhere Werte bei den Offetspannungen tolerierbar wie bei Endstufenexemplaren für DC gekoppelte universelle Anwendung. Auch in Aktiv-Boxen können solche Versionen im Mittel-und Hochtonbereich verwendet werden, sofern zusätzlich passive 6db Hochpasseinheiten (also Kondensatoren in Serie) verwendet werden.
Für universelle Anwendung ist es aus meiner Sicht zwingend notwendig, den Eingang mit einem zweiten Transistor zu erweitern, um einen Differenzverstärker zu erhalten mit geringerer Variation der Offsetspannung (oder so zu modifizieren, das ein Ausgangselko verwendet werden muß, d. h. Masse auf "-" - ersteres ist wahrscheinlich mit weniger Aufwand verbunden). Bezüglich des Ruhestroms ist es sicherlich besser, einen Vbe Multiplier mit einem oder zwei Transistoren nachzurüsten und die quasi-komplementäre Ausgangsstufe auf anderem Wege zu symmetrieren mit einer der bewährten Methoden. Komplementäte Stufen mit PNP-Transistor im negativen Ast (oder positiven Ast bei Sziklai Darlingtons) sind übrigens auch nicht symmetrisch, auch wenn das Schaltbild eine Spiegelbildlichkeit suggeriert. Echte Symmetrie erhält man nur mit einer Circlotron Topologie im Ausgang (Thorens TEM2000 - bei Röhrengeräten ist die Bezeichnung PPP) - von daher stellt eine optimierte quasikomplementäre Stufe gegenüber einer mit NPN/PNP Transistorpaar keinen generellen Nachteil dar.
P.S.: Mittlerweile habe ich festgestellt, das mein bevorzugtes Exemplar, den ich früher als Verstärker für Subwoofer-Anwendung umbaute und mit einem variablen Tiefpassfilter und Hochpass-Filter nachrüstete, auch diesen fraglichen Einstellregler im Ruhestromkreis am unteren (neg.) Eingang des Ausgangs-Darlington hat wie der SB280 mit der unbekannten Schaltung. Es handelt sich dabei um die Marke Teladi (auch Geräte hauptsächlich für ELA Anwendung) und das Modell EV1000.
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K+H, vergleichbare Endstufe bei Endverstärker A60
in dem Link von Post #1, den man mit Google unter den Begriffen "diyaudio K+H Telewatt STEREOBLOCK SB-280 - how many Schematic Versions" findet, habe ich nun Fotos hochgeladen von dieser frühen Version (die hier im Radiomuseum unter "A60" fehlen). Man sieht auf den ersten Fotos, wo die Platinen zu sehen sind, deutlich, das auch vom Platinenlayout her (also der Bauteileanordnung) große Ähnlichkeit zu den Platinen meines SB280 Exemplares besteht.
Übrigens sind die Ausgangstransistoren tatsächlich vom Typ 40411 und nicht 40311 wie in meiner Handskizze (wurde von meinem Erstentwurf falsch übertragen).
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