Schaltung scannen immer einfacher
Schaltung scannen immer einfacher

Die Suche nach einem Scanner, der auch unter Linux arbeitet, ist mühsam, weil in den Listen (bei SANE) zwar viele Modelle stehen, aber die meisten sind nicht mehr im Handel erhältlich. Und ganz aktuelle fehlen häufig.
Durch Zufall ergab nun die Suche einen Hinweis auf das Modell MFC-5890CN von Brother. Dies ist ein Kombigerät (Scanner / Tintendrucker / Faxer). Selbstverständlich kann man damit auch kopieren. Also ein Büro-Gerät. Da dieser Modell-Typ schon ca. 3 Jahre alt ist und ein Nachfolgegerät auf dem Markt ist, ist es im Preis sehr stark reduziert und ist momentan für < 90€ zu bekommen. Also sehr preisgünstig, zumal 4 volle Tintentanks dabei sind. Treiber CDs für Windows (2000prof, XP, Vista, 7) und MacOSX (10.2.4 oder größer ) liegen bei. Die Linux-Treiber können auf der HP von Brother herunter geladen werden.
Spannend war nun, wie sich der Scanner verhält. Dazu wurde eine völlig vergilbte Vorlage eines Schaltbildes aus der ART Sammlung gewählt. Hier zunächst ein Farbscan, allerdings hier nur in 16 Farben wiedergegeben (wegen der Filegröße).
Der hier sichtbare "Gilb" ist fast zu schwach ausgefallen. Tatsächlich ist das rauhe Holz-Papier eher braun.
Mit einem S/W Scan erhält man - ohne daß man eine Schwelle einzustellen braucht - das folgende Ergebnis.
Dieser S/W Scan (nicht grau!) enthält noch zahlreiche Flecken, die man bei genauer Betrachtung erkennt.
Interessant ist nun, daß es (zumindest unter Linux) im Rahmen des Scan-Programms möglich ist, Flecken entfernen zu lassen. Hierzu muß man den Radius der Flecken (in Pixel) angeben. Das Ergebnis ist dann weniger gesprenkelt und enthält nur noch größere Flecken.
Die verbliebenen Flecken werden von Hand entfernt.
Die Vorgehensweise für einen Scan einer Schaltung ist folgende:
- Scan nur S/W mit Auflösung 1200dpi. (Nicht mit grau!)
Der Scanvorgang ist hierbei genau so schnell, wie beim alten Scanner mit 300dpi! - Das Scanergebnis wird per Programm von kleinen Flecken befreit. Und dann als .png File (zwischen-) gespeichert.
- Mit IrfanView (läuft unter Linux in der VirtualBox, bzw. auch unter Wine) wird das File auf eine angemessene Größe für das RMorg scaliert (hier auf 4000 px hochkant). Als Auflösung wird nun 300dpi gewählt, was für diese Schaltung ausreichend ist.
- Weiter mit IrfanView auf 4 Graustufen reduziert.
- Dann unter "Palette editieren": Was weiß sein soll, wird zu weiß editiert (255/255/255) und was schwarz sein soll, wird zu schwarz editiert (0/0/0).
- Restliche Krümel und Flecken lassen sich mit dem Programm "PhotoFiltre" (ebenfalls kostenlos und läuft unter Linux wie IrfanView) sehr bequem mit dem Befehl "stroke and fill" (^B) beseitigen.
- Unter geeignetem Namen abspeichern.
- Hochladen im RMorg bringt Punkte.
Das von Flecken gereinigte Ergebnis - auf 590 px verkleinert - ist hier zu sehen.
Diese Verkleinerung ist technisch bedingt nicht mehr scharf. Das hochgeladene Schaltbild ist beim Siemens 85W Kammermusikschatulle zu finden.
MfG DR
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Brother MFC-5890CN
Ich kann das Gesagte zum Brother MFC-5890CN in vollem Umfange bestätigen. Es ist ein universelles Kombigerät, robust und zuverlässig, fertigt dabei sehr gute Kopien bzw. Scans. Und ist dabei sehr preisgünstig, auch im Umterhalt: Kompatible, nachgebaute Tintenpatronen gibt es regelmäßig z.B. bei Ebay im Großpack für relativ wenig Geld. Müßte ich mir nochmal einen Drucker/Kopierer/Scanner anschaffen, so würde ich wieder dieses Gerät kaufen.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.