siemens: H7 (H 7); Luxussuper

ID: 119545
siemens: H7 (H 7); Luxussuper 
26.Aug.06 17:57
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Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

Hallo liebe Sammel - Kollegen,

hat jemand einen Schaltplan, in dem einige Betriebs - Spannunngen eingetragen sind? Ich habe hier ein Gerät in Arbeit, bei dem die Kathodenspannug bei den Endröhren ECL 82 bei 12 Volt und die Anodenspannung bei knapp 200 Volt liegt. Das sind sicher nicht die Sollwerte. Das Gerät funktioniert einigermaßen auf allen Wellenbereichen, trotz abgeschnittenem Netzstecker. Die Röhren sind so weit in Ordnung; die "üblichen Verdächtigen" muß ich noch auswechseln. Ein ERO Papierkondensator ist an der Längsseite (!) ausgelaufen; er liegt aber nicht an Gleichspannung. Das Gehäuse sieht auch ganz passabel aus, ich werde es mal mit Renuwell aufpolieren.

Vielen Dank und die besten Grüße aus dem Pfaffenwinkel.  Wolfgang Romeyke

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27.Aug.06 06:44

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Romeyke,

was gefällt Ihnen nicht an den 12 Volt? Sie haben 2 ECL82 im Gegentakt an einem Kathodenwiderstand von 200Ω. Das ergibt einen Strom von (I = U : R) 0,06 Ampere. Dividiert durch 2 kommt auf jede Röhre 0,03 Ampere. Das sind ganz normale Werte für diese Röhre.

MfG. WB.

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27.Aug.06 09:30

Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

Hallo Herr Bauer, da haben Sie natürlich recht. In Gedanken war ich wohl noch bei meinen SABA´s mit der EL 84 bei 7 bis 8 Volt. Mehr Kummer macht mir die Anodenspannung von nicht einmal 200 Volt. Trafo, Netzelkos und Selen Flachgleichrichter werden nicht sonderlich warm; mir ist nicht klar, wo die restlichen Volt´s bleiben. Bei der Fehlersuche tut man sich auch leichter, wenn man die vorgefundenen Spannungen an den verschiedenen Röhren-Elektroden mit den Sollwerten vergleichen kann.  mfg  Wolfgang Romeyke

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27.Aug.06 12:53

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Romeyke,

es muß nicht immer eine höhere Versorgungsspannung als 200 Volt vorhanden sein. Sie können ja den Gleichrichter durch 4 x 1N4007 ersetzen und dann messen, ob sich wesentliches geändert hat. Ich glaube nicht an eine wesentlich höhere Spannung. Natürlich ist es angenehm, wenn die Spannungswerte im Schaltplan eingetragen sind, leider ist das sehr oft nicht der Fall.

Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass die ECL82 nur für 200 Volt zugelassen ist.

MfG. WB.

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04.Sep.06 16:05

Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

Hallo Herr Bauer und andere Zuschauer,

inzwischen habe ich den Gleichrichter ausgetauscht ( er wurde doch recht warm ) und erhalte nun 250 / 205 Volt am Lade- bzw Siebelko. Von meinen SABA´s bin ich höhere Spannungen gewohnt, daher meine Unruhe. Aber jetzt kommt ein Phänomen, das ich bisher noch nicht hatte: im Ukw Bereich hatte ich keinen Empfang im Bereich von etwa 90 bis 98 MHz. Eine Überprüfung der beiden EC 92, diverser Bauteile und Spannungen brachte keinen Hinweis. Der Oszi schien zu schwingen. Beim Abtasten diverser Punkte mit dem Oszillografen - Tastkopf hatte ich plötzlich einwandfreien Empfang, wenn ich die Anschluß-Fahne des Abstimm-Drehkos berührte. Eine Begutachtung brachte keinen Wackelkontakt oder kalte Lötstelle zum Vorschein; der Drehko ist mit dem Chassis verlötet. Die für mich völlig verrückte Lösung des Problems liegt darin, daß ich an diese Lötfahne einen Kondensator von 10 pF nach Masse gelötet habe; der liegt also Parallel zum Abstimm - Drehko! Jetzt spielt das Gerät einwandfrei. Kann mir jemand erklären, warum das Gerät jetzt funktioniert??? Auf Antworten bin ich sehr gespannt!

Viele Grüße aus dem sonnigen und warmen Pfaffenwinkel  Wolfgang Romeyke 

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04.Sep.06 18:17

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Romeyke,

wenn Sie den 10pF-Kondensator bei dieser Hälfte des Drehkondensators angelötet haben, sollten Sie die beiden Kondensatoren 12pF und 5pF überprüfen. Wahrscheinlich ist einer der beiden nicht angeschlossen oder unterbrochen.

MfG. WB.

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04.Sep.06 18:29

Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

Hallo Herr Bauer,

es ist nicht der den Sie bezeichnet haben, sondern der an der Anode der ersten EC 92 ( nach R 125 Ohm/Drossel ).

mfg  W.Romeyke

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05.Sep.06 20:06

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Romeyke,

sind die Sender, die Sie jetzt empfangen, auf der richtigen Stelle der Skala? Wenn ja, entfernen Sie wieder Ihren 10pF Kondensator. Versuchen Sie mit der Spule 2.1 einen Sender bei ca. 90MHz auf optimale Lautstärke einzustellen. Optimal wäre natürlich ein Meßsender, um diesen Abgleich vorzunehmen. Merken Sie sich auf alle Fälle die ursprüngliche Stellung des Kernes der Spule, um die Originaleinstellung wieder herstellen zu können.

MfG. WB.

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06.Sep.06 10:04

Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

Hallo Herr Bauer und "Zaungäste",

Bevor ich meinen berühmten Kondensator eingebaut hatte, habe ich mittels meines Abgleichsenders AS 2 von Grundig Radio und Sender über den gesamten UKW Bereich parallel durchgestimmt. Bei gut 90 MHz verschwand das Signal und tauchte bei etwa 98 MHz wieder auf. Ebenso ging es den Rundfunksendern bei angeschlossenem UKW Dipol. Da der UKW Teil bei diesem Gerät ja völlig offen unter dem Chassis aufgebaut ist, ohne Abschirmung zu benachbarten Baugruppen (außer einem Blech zum Antennenkreis), kommt man gut an die anderen Spulen / Filter. Ich habe sie möglichst gut nachgeglichen. Auch bei willkürlich falsch eingestellten Abgleichkernen blieb das Empfangsloch, es verschob sich maximal um 1 bis 2 MHz und der Empfang wurde natürlich schlechter. Bei extremer Verstimmung von Abgleichpunkt g oder i fing der UKW Teil zu schwingen an.

Mit den besten Grüßen aus dem leicht nebligen Pfaffenwinkel Wolfgang Romeyke

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Oszillatorabriß ? 
06.Sep.06 18:00

Marc Goeritz (D)
Redakteur
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Hallo

Ein "Loch" im Frequenzband hatte ich auch schonmal! In meinem Fall war eine ECC85 der Schuldige. Die Röhre zeigte auf meinem Funke w 19 noch sehr gute Werte. Tauschen Sie doch mal die beiden EC 92 gegeneinander aus. Ich denke, daß der Oszillator nicht in allen Frequenzbereichen schwingt.

mfg

Marc Goeritz

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07.Sep.06 10:13

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Romeyke,

Sie haben mir leider nicht mitgeteilt, ob die Sender an der richtigen Stelle der Skala zu finden sind. Ob der Oszillator schwingt, läßt sich ganz einfach messen. Sie brauchen nur den Gitterableitwiderstand der Oszillatorröhre masseseitig auftrennen und ein Amperemeter dazwischenschalten (Siehe Bild). Hier sollten Sie ca. 5 µA messen, wenn der Oszillator schwingt. Drehkondensator durchdrehen über das gesamte Frequenzband.

Sonst sollten Sie noch die von mir markierten Kondensatoren auf Unterbrechung kontrollieren, besonders den 1,7nF in der Anodenleitung.

MfG. WB.

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08.Sep.06 20:11

Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

Hallo, da bin ich wieder,

Herr Bauer, der Frequenzbereich mit Zusatz - Ko stimmt . Ich habe nun den 1,7 nF Ko in der Anodenleitung untersucht und siehe da, er hat nur 1,1 nF; das ist aber auch aufgedruckt und mit dem Meßgerät überprüft. Nach Einbau eines 1, 55 nf Ko´s (einen passenderen habe ich gerade nicht) funktioniert der UKW Empfang ohne meinen Zusatz - Ko brauchbar über den gesamten Bereich. Die Messung des Stromes am Ableitwiderstand der EC 92 brachte aber nur magere 3 bis 5 uA; da muß noch etwas anderes faul sein. Gemessen habe ich mit einem Vielfach Digitalvoltmeter im Meßbereich 50 / 500 uA und einem alten Multavi HO; dieses zeigte im empfindlichsten Meßbereich einen gerade zeigerbreiten Ausschlag. Beim groben Abgleich des UKW - Teiles erhielt ich bei einem starken Sender gerade 6 bis 7 Volt am Ratio - Elko; das scheint mir doch etwas sehr wenig zu sein. Wer behindert denn da noch einen guten UKW Empfang?

Viele Grüße aus dem nun wieder sonnigen Pfaffenwinkel.  W.R.

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09.Sep.06 06:51

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Romeyke,

da habe ich mich doch glatt verschrieben, die Schwingstrom-Werte, die Sie gemessen haben, sind natürlich OK. Ich habe das oben ausgebessert.

Der Wert des Kondensators ist nicht so kritisch. Es werden die 1,1nF schon stimmen. Das kann man am Schaltplan schlecht lesen. Wichtig ist, dass die Betriebsspannung wieder gut von HF-Anteilen gesiebt ist und keine wilden Schwingungen auftreten.

Da Sie leider schon an der ZF gedreht haben, wird ein Neuabgleich des Gerätes notwendig werden. Daher auch die kleine Ratiospannung. Sie haben bei den Schaltplänen eine Einfach-Abgleichanleitung dabei. Besser wäre natürlich ein Abgleich mit einem Meßsender.

MfG. WB.

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09.Sep.06 07:35

Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

Hallo Herr Bauer,

vielen Dank für die prompte Antwort. Dann werde ich mich an den Abgleich machen. Die vorhandene Anweisung ist tatsächlich sehr schwammig. Ich würde meinen Prüfsender ( Grundig AS 2 ) an das Gitter 1 der ECH81 legen und den Abgleich so vornehmen, wie er zum Beispiel bei SABA beschrieben ist; wäre das so richtig? Oder gibt es für die Siemens Geräte eine spezielle Anweisung, die ich evtl. bei einem anderen Gerät im RM finden kann? Der AM Abgleich ist mir gut gelungen; den UKW Abgleich werde ich hoffentlich auch gut hinbringen. Das kritischste dürfte das Ratio Filter werden.

Viele Grüße aus dem leicht dunstigen, aber sonnigen Pfaffenwinkel. W.R.

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10.Sep.06 19:20

Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

.... und hier ist der Schlußbericht.

Nachdem ich den Abgleich weisungsgemäß durchgeführt hatte, war der Empfang nun durchgehend möglich. Ich sagte absichtlich "möglich", weil ich mit der Qualität nicht zufrieden war. Oberhalb von etwa 97 MHz war alles Bestens; darunter emfing das Gerät nur weniger Sender, als ich es hier an diesem Standort gewohnt bin; es schien ziemlich unempfindlich zu sein. Das Rauschen zwischen den Stationen war unterschiedlich; mal lauter mal leiser. Als "letzten Versuch" habe ich wieder meinen berüchtigten Kondensator eingelötet - der Luxussuper spielt wie losgelassen; er kann es an Qualität, Trennschärfe und Empfindlichkeit mit meinen vergleichbaren SABA´s aufnehmen. Das ist jetzt den 13 FM Kreisen angemessen! Ich habe noch andere Röhrenradios in der Warteschlange, daher werde ich das Chassis wieder in sein Gehäuse einbauen (und wahrscheinlich den elektrostatischen Leisesprecher entsorgen), die Rückwand anschrauben und das schöne Radio wieder in mein Mini-Museum einstellen, ab und zu seinen schönen Klang genießen, und mich über ein anderes Gerät beugen. Ich danke allen Kollegen für ihre Aufmerksamkeit und Hilfe.

Mit den besten Grüßen aus dem sonnigen, aber schon leicht herbstlichen Pfaffenwinkel!    Wolfgang Romeyke

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14.Sep.06 06:58

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Romeyke,
 
Sie haben jetzt die ZF nach meiner Anleitung per Mail gut abgeglichen. Was mir jetzt noch zu Ihrem Gerät einfällt, bevor Sie es zuschrauben:
 
Was passiert mit dem Empfang, wenn Sie den Stator des Drehkondensators abklemmen und nur Ihren 10pF Kondensator belassen? Ist dann der Empfang genauso wie mit dem Drehkondensator?
Es könnte noch sein, dass die Masseverbindung des Drehkondensators oxydiert ist. Da gibt es normalerweise eine kleine Feder, die den Rotor erdet. Das ist so ein kleiner Schleifkontakt im Drehkondensator. So wie es aussieht, ist der Schwingkreis (siehe Bild) weit außerhalb der notwendigen Resonanzfrequenz.
 
MfG. WB.

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14.Sep.06 07:33

Wolfgang Romeyke (D)
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Wolfgang Romeyke

Da sind wir doch wieder! Im "letzten Moment" gibt es doch noch neue Erkenntnisse:
Hallo Herr Bauer und andere Mitleser, den Drehko habe ich mir genauer angesehen; er sieht eigentlich ziemlich gut und sauber aus. Der Massekontakt der Rotoren wird durch je einen Blechstreifen hergestellt, der mit der Längsseite auf die Achse drückt und am anderen Ende mit dem Chassis verlötet ist. Das scheint mir ziemlich primitiv zu sein.  Löte ich den Stator des Abstimmkreises ab und lasse nur "meinen" Kondensator dran, ändert sich nicht sehr viel. Die Sendereinstellung ändert sich im oberen Bereich wenig, im unteren Bereich mehr. Schalte ich den Drehko wieder dazu, wird der Empfang im unteren Frequenzbereich besser (empfindlicher), im oberen Bereich schlechter. Wenn wir keine endgültige Problemlösung finden, muß ich "meinen" Ko wohl soweit optimieren, daß das Maximum der Empfindlichkeit so bei 94 MHz liegt.
Viele Grüße aus dem sonnig - warmen Pfaffenwinkel!  Wolfgang Romeyke

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