Suche Abgleichunterlagen Siemens 66a/745E302

ID: 338585
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11.Jan.14 17:00
159

Karsten Pesch (D)
Beiträge: 5
Anzahl Danke: 6

Hallo, verfügt jemand über die Abgleichunterlagen des Siemens Allwellenempfängers 66a/745E302 und kann mir bitte diese zur Verfügung stellen? Vielen Dank fürs Nachsehen. (Röhrenbestückung 4xubf11, uch11, ucl11, uy11, te30).

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23.Jan.14 07:30
159 from 1770

Martin Renz (D)
Ratsmitglied
Beiträge: 694
Anzahl Danke: 4
Martin Renz

Die Antworten von Mitglied Herrn Pierrel wurden per mail übermittelt, ich möchte sie Interessierten nicht vorenthalten. Hier der Austausch per mail:

Hallo Herr Pesch,

ich möchte Ihnen auf Ihre Frage hinsichtlich Abgleichunterlagen zum Siemens Allwellenempfänger E66 antworten.

Ich bin ebenfalls Besitzer eines E66 und habe früher als Betriebsangehöriger in unserer Werksregistratur darüber nachgeforscht und explizit keine Abgleichanweisung gefunden, lediglich Stromläufe und Stücklisten waren vorhanden.

Dies sollte aber kein Unglück sein. Auf der großen Skala befinden sich kleine Markierungen im Anfangs- und Endbereich jedes Frequenzbandes. Ein Zweipunktabgleich wäre gerätespezifisch leicht möglich, zumal der Geräteaufbau sehr eindeutig und die Abgleichorgane leicht zugänglich sind. Vorsicht bei den Ferritkernen, diese können leicht brechen!
Mögliche Abgleichprobleme können dabei u.U. durch oxidierte Silberbeläge an den Scheibentrimmern entstehen!
Die Abgleichprozedur entspricht den Beschreibungen zu Abgleich unter "Technik, Reparatur" unseres Forums.

Die Sikatrop-Kondensatoren sind von ausgezeichneter Qualität. Kein einziger Kondensator wurde bisher ausgewechselt.

Gemäß Ihrer Anfrage gehe ich davon aus, daß Sie über geeignete Meßmittel und Erfahrung verfügen. Für weitere Fragen bin ich gerne bereit.
MfG
Hans Pierrel


Sehr geehrter Herr Pierrel,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Den Zweipunktabgleich habe ich bereits durchgeführt. Das Gerät spielt jetzt zufriedenstellend. Ich werde daher keinen kompletten Abgleich durchführen, da die Komplikationsrate dabei (Ferritkerne, Trimmer) zu groß ist.
Bezüglich der Regelung der "Tonhöhe" habe ich eine Frage. Diese Regelung ist ja nur bei "schmaler" Bandbreite wirksam. Technisch ist ein 25pF Drehkondensator verbaut. Den Drehko, sowie alle Leitungsverbindungen, Lötstellen etc habe ich überprüft. Nur eine merkliche Änderung der Tonhöhe ist nicht feststellbar. Ist das bei Ihrem Gerät ebenso?
Vielen Dank, mfG K.Pesch


Hallo Herr Pesch,

Sie sind ja vorsichtig vorgegangen, schreiben aber, das Gerät funktioniert nur zufriedenstellend.
Ob jetzt ein Abgleichdefizit noch vorliegt läßt sich am besten kontrollieren wenn sich bei der
Nachjustage der Trimmer ein erneutes Maximum zeigt. Ich schätze die Langzeitstabilität der Spulen
bei diesem E66 hoch ein und würde von einem ZF-Abgleich noch absehen.
Eine Kontrolle der Röhrenarbeitspunkte ist schon Vorausetzung.
Eine Empfindlichkeit von 0,5..1Mikrovolt bei 10dB S/N ist in den KW-Bereichen erzielbar.

Nun zur "Tonhöhe": Damit ist die Verstimmung des zweiten Überlagerers (BFO) gemeint. Hier scheint
aber nach Ihrem Bericht eine Fehlfunktion vorzuliegen. Der BFO ersetzt den Träger bei tonloser Telegrafie oder SSB-Sendungen und ist bei beiden Bandbreiteneinstellungen wirksam. Beim Durchdrehen des BFO-Reglers muß deutlich der Nulldurchgang hörbar werden und nach beiden Seitenbänder verstellbar sein. Bei einem AM-Signal kann auf Schwebungsnull geprüft werden.

Wenn sich, wie geschildert, nichts rührt liegt ein Defekt im 2. Überlagerer vor.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Fehlersuche.
MfG
H.Pierrel

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