Technik der Lautsprecher

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ID: 305722
Technik der Lautsprecher 
16.Dec.12 18:09
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

In dem PDF Text über Lautsprecher wird deren Technik beschreiben. Insbesondere bei frühen Lautsprechern mit Hufeisenmagnet ist das Antriebssystem mitunter nicht deutlich erkennbar, weil es von Halterungen verdeckt wird. Im Zweifelsfall wird dann ein solcher "magnetischer" Lautsprecher oftmals fälschlicher Weise einfach mit "Freischwinger" bezeichnet, weil diese Type eben sehr bekannt ist, kam sie doch massenweise beim VE301 vor. Aber nicht alles, was einen Hufeisenmagneten hat, ist auch ein Freischwinger.

Hier zunächst zwei Antriebssysteme für magnetische Lautsprecher:

Links ist ein Vierpol-System und rechts ein Freischwinger-System zu sehen. Das charakteristische am "Freischwinger" ist, daß der Anker a vor dem Magnetspalt "frei" schwingen kann. Dagegen schwingt der Anker a beim Vierpolsysten innerhalb des Magnetspaltes. Bei großen Amplituden kann dieser daher am Magneten anschlagen, was zu laut krächzenden Tönen führt.

Das Freischwinger-System kann auch als Verinfachung des Vierpol-Systems gesehen werden; es wurde einfach die Hälfte beim Antriebs-System weg gelassen.

Aber nicht jedes System mit 4 Magnetpolen ist ein einfaches Vierpol-System. Während bei diesem der Anker "kippbar" um den Punkt b gelagert ist, bewegt sich beim "Induktor-dynamischen System" der Anker innerhalb des Magnetspaltes linear hin und her. Damit kann der Anker nicht mehr an den Magnetpolen anschlagen.

In diesem Bild ist der Hufeisenmagnet nicht gezeichnet. Man kann sich diesen als senkrecht zur Zeichenebene montiert vorstellen. Mitunter werden hier auch zwei Hufeisenmagnete parallel montiert.

Induktor-dynamische Systeme werden leicht mit "normalen" Vierpol-Systemen verwechselt, weil sie ja auch 4 magnetische Pole haben. Den Unterschied erkennt man aber auch an den Erreger-Spulen.

Neugierig geworden? Dann schauen Sie mal in den PDF Anhang hinein.

Das Papier im Anhang behandelt folgende Lautsprecher-Typen:

  • Trichter-Lautsprecher
  • Magnetische Systeme
  • Dynamische Systeme
  • Details zu Membran-Lautsprechern
  • Horn-Lautsprecher
  • Sonderformen (Kristall-Lautsprecher, Elektrostaten, Ionen-Lautsprecher)

Die Technik der Lautsprecher (PDF 3,2MB)

Über Lautsprecher aus "Radios von Gestern"

MfG DR

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NAWI Membran 
13.Mar.13 18:01
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Die NAWI Membran (Nicht AbWIckelbar) wird im vorherigen Papier zitiert. Rückfragen zu NAWI zeigen aber, daß dieser Begriff nicht allgemein bekannt ist.

Ursprünglich hatte die Membran eines Lautsprechers konische Form (Kegelform). Man konnte die Membran aus einem Kreissektor zusammensetzen, wie der Thread über die Konstruktion einer Konus-Mebrane zeigt, wovon die Skizze übernommen ist.

So, wie hierbei die Membran durch "Aufwickeln" des Kreissektors entsteht, so kann man umgekehrt den Kegel (theoretisch) auch wieder abwickeln.

Der Nachteil von Kegel- oder Konusmembranen besteht darin, daß sie zu Partialschwingungen (in Bild 35.21 als Knickschwingungen bezeichnet) neigen, was zu Klangverfälschungen führt.

Mitte der '30er Jahre wurde als Verbesserung die NAWI Membran vorgestellt, die eine (im Schnittbild) gewölbte Membran hat, Bild 35.22, die weniger zu Partialschwingungen neigt.

Da die NAWI Form nicht wie die konische aus einem Kreissektor entstanden ist, läßt sie sich folglich auch nicht so "abwickeln", was zu ihrem Namen geführt hat.

Im Grunde ist die NAWI Form ähnlich zu den "exponentiellen" oder "hyperbolischen" Trichterformen von Hornstrahlern.

Bei den meisten modernen Breitband-Lautsprechern findet man entsprechende Membranformen.

MfG DR

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