telefunken: Telefunken HiFi Compact 2000 - Reparatur & Abgleich |
Martin Krüger Schem.: 0 Pict.: 24 06.May.22 09:33 |
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Hallo an alle, ich habe seit einigen Tagen diesen Receiver auf der Werkbank nachdem er nun schon seit mindestens 15 Jahren in einem Küchenregal zuverlässig vor sich hingewerkelt hat. Mein Ziel war mit Hilfe der Unterage aus dem RM
Insgesamt finde ich das Gerät bemerkenswert gut konstruiert - abgesehen von der fehlenden Möglichkeit die Netzspannung auf 240V zu stellen, was m.E. für das schnelle Ableben der Glühbirnchen sorgt. Die Prüfung des Verstärkers (Endstufe) ergab 2 taube Elkos (C306 und C308), was sich in subotptimalen Frequenzgängen äusserte. Die übrigen Elkos waren OK. In meinem Gerät wurden die 2N5037 alle ersetzt - vielleicht schon ab Werk? Das durchmesse der Vorstufe ergab linealglatte Frequenzgänge und sehr gute Verzerrungswerte in beiden Kanälen, mit kaum messbarem Unterschied. Angesichts der vielen Tantal-Elkos (die mit den Farbkennzeichnungen) war ich etwas verwundert, aber um so besser. Anscheindend sind diese Art von Tantal-Elkos doch recht zuverlässig. Um an die Vorstufe besser heranzukommen habe ich den HF-Teil abgeschraubt. Das hätte ich besser seingelassen, denn das wiederauffädeln des Skalenseils war nicht lustig. Die Ansteuerung der Glühbirnen war OK, jetzt brauche ich nur noch die passenden Ersatzbirnen. Bei den in serie geschalteten 3 Skalenleuchten war natürlich eine kaputt. Ich habe dazu noch einen 47Ohm 5W Widerstand in Serie geschaltet um die Lebensdauer der Leuchten zu erhöhen. Der Abgleich der HF gestaltet sich etwas schwierig, denn die vorhandenen Unterlagen sind an einigen Stellen lückenhaft oder unzureichend erklärt. Für mich unklar:
Letztlich abgeglichen habe ich den HF-ZF Teil mit einen Wobbler und Spektrumanalysator (SA). Den Wobbler habe ich bei 99,5-100,5MHz mit 200Hz Wiederholrate eingestellt. Der SA zeigt dann eine sehr brauchbare Durchlasskurve bei 100MHz bzw. bei 10,7MHz an und erlaubt das sukzessive Einstellen der Filter indem man den SA lose an die jeweiligen Filterausgänge anschliesst. L611 und L612 mussten etwas nachgestellt werden. Sp261 und Sp262 waren OK. Sp263 und Sp264 ergaben eine asymmetrische Kurve und mussten nachgestellt werden. Fi202-204 waren OK. Bauteile habe ich keine ersetzt, auch keine Elkos. Im Ergebnis ein recht empfindlicher und trennscharfer Tuner! Der Frequenzgang fällt im oberen Bereich deutlich ab. Ich vemute das ist die Deemphasis die der Leader 3216 (kurioserweise) auf der Senderseite nicht anwendet. Ein paar Fragen noch:
Gruss
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Martin Krüger Schem.: 0 Pict.: 24 10.May.22 09:57 |
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Noch ein paar Ergänzungen: beim einsetzen der 12V 50mA Stereo-Anzeige-Birne stellte sich heraus dass diese nicht funktionierte. Die Birne kam erst zum leuchten wenn ich 19kHz mit über 70kHz Modulation einspeise. Normal sind aber 7,5kHz, und da war nichts zu sehen. Es stellte sich heraus dass der Elko C220 5uF in der Gegenkopplung von T208 völlig taub war. Nach dem Austausch war alles in Ordnung. Kurioserweise hat sich das kaum auf den Empfang und die Demodulaton ausgewirkt, nur insofern als beide Kanäle pegelmässig nun noch näher beieinanderliegen. Da C223 und 226 (linker+rechter Kanal gleich hinter dem Demodulator) der gleiche Kondensatortyp wie C220 ist habe ich sie geprüft, waren aber beide OK. Die Glühlampchen habe ich mit Vorwiderständen versehen, 30 Ohm für die 7V 100mA Abstimmanzeige, 47 Ohm für die 12V 50mA Stereoanzeige. Damit leuchte alle Birnchen bei 235V Netzspannung mit etwas gebremstem Schaum, aber solange das Gerät nicht in der Sonne steht sieht man es trotzdem sehr gut. Gruss
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