telefunken: Reparatur Telefunken 265WK

ID: 37827
telefunken: Reparatur Telefunken 265WK 
08.Dec.04 11:09
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Martin Steyer (D)
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Martin Steyer

Dank des Hinweises von Herrn Knoll bin ich ja mit diesem seltsamen Typ auf die richtige Spur gekommen. Es handelt sich dabei eindeutig um einen Sachsenwerk 403WKn (nicht 403WK). Die beiden Sachsenwerkmodelle unterscheiden sich im Eingansspulen- und Oszillatorkreis sowohl mechanisch als auch elektrisch. Warum die Skala und die Rückwand das "Telefunken"-Logo tragen, ist schon merkwürdig. Der Grund, daß für den Export der gute Name zieht, kann nicht zutreffen, weil die Rückwandbeschriftung dafür unüblich nur in Deutsch ist. Übrigens weisen die Bauteile auf das Baujahr 1940 hin.

Neben dem Kopplungskondensator zwischen Trioden- und Tetrodensystem der ECL11 war einer der Verkürzungskondensatoren im Oszillator defekt. Es handelt sich um einen keramischen Rohrkondensator 570pF/1500V~, der nur noch 69pF aufwies (siehe Bild). Der zweite gleicher Bauart mit 350pF hat exakt die vorgesehene Kapazität. Mit diesen Kondensatoren hatte ich noch nie Ärger! Zudem sind sie in dem Abschirmbecher der Oszillatorspulen versteckt und schlecht zu ersetzen. Styroflex-Cs sind auch vom Temperatur-Koeffizienten her ein guter Ersatz.

Zusätzlich waren sämtliche keramischen Trimmer mit den Silberbelägen defekt, d.h. die Kapazität ging gegen null und wurden durch Folientrimmer ersetzt (im Chassisfoto ekennbar) und einfach auf die alten Trimmer Huckepack aufgelötet.

Nach komplettem Neuabgleich spielt das Gerät jetzt wieder top auf allen Wellen. Man kann bei ebay ja auch mal Glück haben, denn der Zustand ist insgesamt mit "sehr gut" zu bezeichnen.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.