Totaler Zusammenbruch des Stromnetzes - was tun

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Totaler Zusammenbruch des Stromnetzes - was tun 
15.Sep.21 15:37
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

hier übernehme ich zunächst eine Meldung der Sachsen Energie Dresden

Großflächiger Stromausfall in Dresden und Umgebung - Update

13.09.2021

Herausgeber SachsenEnergie                                                  Dresden, 13.09.2021

Am heutigen Montag, dem 13.09.2021 um 13:53 Uhr gab es einen großflächigen Stromausfall in der Stadt Dresden und im Dresdner Umland. Grund dafür war ein Ausfall der 110-kV-Anlage aufgrund einer Störung im Umspannwerk Dresden-Süd. Betroffen waren zunächst das Umspannwerk Altenberg, Ulberndorf, Leupoldishain, Heidenau, Dresden Süd Stadt und Land, die DB Energie und Pirna-Copitz. Eine Störungsausweitung im Anschluss sorgte für einen Störungsausfall im gesamten Stadtgebiet Dresden sowie im Umspannwerk Radeberg, Radebeul, Radeburg, Weixdorf, Großröhrsdorf, Freital, Nossen und Döhlen. Davon betroffen waren vorübergehend 300.000 Haushalte im gesamten Versorgungsgebiet, darunter Hoch-, Mittel- und Niederspannungskunden der SachsenEnergie (Landnetz) der Stadt Dresden und Industriekunden.

Die Ursache für die Störung wird derzeit vor Ort untersucht.

Seit 15:00 Uhr sind 95% der Kundinnen und Kunden wieder versorgt; seit 16 Uhr ist das Umspannwerk Tolkewitz wieder am Netz. Wir setzen Sie in Kenntnis, sobald weitere Informationen zur Störung vorliegen.

Update

Zur Störungsursache des heutigen, großflächigen Stromausfalls in Dresden und im Dresdner Umland liegen jetzt erste Erkenntnisse vor: Bei der Untersuchung der Störungsursache wurden verschmorte Reste eines Flugobjektes gefunden. Nach jetzigem Kenntnisstand wurde ein Sammelschienenkurzschluss von extern durch einen metallbeschichteten Ballon verursacht. Ob dieser Ballon gezielt gesteuert oder zufällig an die neuralgische Stelle des Einspeise-Umspannwerks Dresden Süd gelangte, wurde im Laufe des Abends von der Kriminalpolizei vor Ort untersucht. Die Auswertungen der Untersuchungen dauern noch an.

Die Kolleginnen und Kollegen der SachsenNetze arbeiteten mit Hochdruck an der Behebung der Störung, sodass bereits um15:00 Uhr 95% der Kundinnen und Kunden wieder versorgt und seit 16:00 Uhr das Umspannwerk Tolkewitz wieder am Netz war.

Zum Hintergrund

Am heutigen Montag, dem 13.09.2021 um 13:53 Uhr gab es einen großflächigen Stromausfall in der Stadt Dresden und im Dresdner Umland. Grund dafür war ein Ausfall der 110-kV-Anlage aufgrund einer Störung im Umspannwerk Dresden Süd. Betroffen waren zunächst das Umspannwerk Altenberg sowie Ulberndorf, Leupoldishain, Heidenau, Dresden Süd Stadt und Land, die DB Energie und Pirna-Copitz. Eine Störungsausweitung im Anschluss sorgte für einen Störungsausfall im gesamten Stadtgebiet Dresden sowie im Umspannwerk Radeberg in Radebeul, Radeburg, Weixdorf, Großröhrsdorf, Freital, Nossen und Döhlen. Davon betroffen waren vorübergehend über 300.000 Haushalte im gesamten Versorgungsgebiet, darunter Hoch-, Mittel- und Niederspannungskunden der SachsenEnergie (Landnetz) der Stadt Dresden und Industriekunden sowie die Wasserwerke in Coschütz, Hosterwitz und Tolkewitz.

Umspannwerk Dresden Zschachwitz, Fundstelle des zunächst unbekannten Flugobjektes. Foto; Sachsen-Netze

Dieser metallbeschichtete Ballon löste die Katastrophe aus . Foto Sachsen- NetzeMitarbeiter im Gespräch mit der Kripo, Foto : Sachsen- Netze

Dieser metallfolierte Ballon hat also gereicht, um ca 300000 Haushalte stromlos zu machen, viele technische Anlagen fielen aus, wie Verkehrsampeln, Fahrstühle steckten fest, mitten im Tankprozess ging es nicht mehr weiter... In Innenräumen finster ...Panik unter den Menschen.

Auch Geschäfte mussten schließen. Operationen  mußten unterbrochen werden, die künstliche Beatmung fielen kurzzeitig aus, obwohl ja die Kliniken über Notstromaggregate verfügen.

Wie hat sich der Stromausfall bei mir persönlich ausgewirkt ? Computer aus, Licht aus. Tja, da rufe ich doch meinen Stromversorger an, das war meine erste Reaktion. Festnetz funktioniert nicht mehr, also mit dem Handy, aber Internet und Mobilfunk liegt nicht mehr an.

Auch diese Anlagen hängen am öffentlichen Stromnetz und haben nicht wie früher zwei Einspeisungen oder gar ein automatisch startendes Notstromaggregat. 

Aber beim Durchdrehen des AM- Bereiches kommt nur noch Prag auf 639 KHz und in deren Nachrichten kein Wort zur Katastrophe im Großraum Dresden. Also umgeschalten auf UKW. Der regionale Sender Dresden kommt auch nicht mehr, aber der MDR. Dort scheint man noch über ein Notstromaggregat zu verfügen. Hier erfahre ich, daß der Strom ausgefallen ist, warum ? Es wird untersucht. 

Nun bin ich erst mal beruhigt, dass Deutschland nicht  in einen Angriffskrieg verwickelt ist. 

Nur ein Stromausfall ?  Das ist für mich ein Grund mal selbst vor Ort zu fahren. Hier in Dresden Zschachwitz ist das Zentrale Umspannwerk, 

Foto; Wolfgang LillFoto; Wolfgang Lill

Foto; Wolfgang LillFoto; Wolfgang Lill

Große Probleme hatten Betriebe, die zwar teilweise über Notstromanlagen verfügen, durch den abrupten Abbruch der Produktionsprozesse musste teilweise bis zu 24 Stunden daran gearbeitet werden, den Produktionsprozeß wieder hochzufahren.

In einem CNC- Bearbeitungszentrum beim Uhrenhersteller Mühle in Glashütte  kam die Teilefertigung zum Stillstand, ein Spezialbohrer wurde beschädigt. Die Rohlinge, die sich gerade in der Bearbeitung befanden, sind Schrott, um nur ein Beispiel hier anzuführen.

Interessant war für mich bei diesem plötzlichen Stromausfall, welchen Stellenwert der Strom eigentlich schon hat und wie man die Bevölkerung informieren kann.

Das hochgepriesene Digitalradiosystem kann da sicher nur bedingt helfen, weil (ich habe es noch nicht gesehen)  weil keine zwei Einspeisungen vorhanden sind und  kein sich selbst einschaltendes Notstromaggregat. Weiterhin haben viele ein Handy, wo man auch Rundfunk empfangen kann. Solche  sind mir im Serienvertrieb bei DAB+ in Deutschland noch nicht bekannt. Bleibt der UKW- Bereich. Bei einem Teil der Handys ist das bereits serienmäßig installiert und es gibt auch Nachrüstmöglichkeiten.   

Da ich ein altmodischer Mensch bin, habe ich sofort zu meinem Taschenradio aus den 70iger Jahren gegriffen  Foto: Wolfgang Lill  de zieger steht noch auf AM 1044 KHz Wilsdruff

und konnte wenigstens auf UKW die Nachrichten  abhören, ob das im Ernstfall in allen Schutzräumen funktioniert? ich weiß es nicht...

Ein Mittelwellensender hätte die Menschen informieren können..

Was sagt eigentlich das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit Hauptsitz in Bonn dazu ?

" Es geht nicht nur darum, genug Taschenlampen, Kerzen und Feuerzeuge im Haushalt zu haben. Ein Camping- Kocher oder ein Grill für den Einsatz an der frischen Luft können das letzte Mittel sein, um Mahlzeiten warm zu machen. Man empfiehlt eine Bevorratung mit Bargeld, weil bei einem Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.... zu guter Letzt wird an das Taschenradio oder Kofferradio erinnert. Wer noch eins hat, der sollte es immer mit frischen Batterien versorgen, da in dieser Situation auch Internet und Telefon nicht funktionieren. Über solche Technik kann man  Rundfunkinformationen empfangen.

....dass und weitere Tips können Sie auf der Seite dieser Behörde nachlesen.

Tja, wie war das mit den Sirenen in Katastrophengebieten ? Ist der Strom weg, ist die Sirene weg... also bleibt nach meiner Meinung nur die Kirchenglocke, aber da sind ja auch schon viele elektrisch angetrieben ....

Was würde ich empfehlen ? MW Sender für die Info im Katastrophenfalle wären eine Lösung. Aber so etwas wieder neu  aufzubauen, das wäre teuer und wird sicher von den Finanz- Experten der KEF abgelehnt.

Foto; Wolfgang Lill

Halten Sie immer ein betriebsfähiges Koffer- Taschenradio vor mit UKW- Bereich.... das dürfte die einzigste Chance sein, zu korrekten Informationen durch regionale Rundfunksender zu kommen..... Das Umspannwerk oder bestimmte sensible Anlagen würde ich mit einem Gitternetz überdecken, so daß kein Flugkörper, sei er noch so amateurhaft, dort landen kann... das wäre vielleicht auch eine Überlegung. 

 

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17.Sep.21 10:28
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

Inzwischen gibt es mehrere Anfragen, die auch Zweifel an der Ursache durch den Ballon haben:

Ich möchte hier die von Jürgen aus Wilsdruff gekürzt wiedergeben:

Nochmal zur Ballonstory, wer früher mal Physik in der Schule hatte, der kann sich doch vorstellen, dass bei hohen "Strömen" ein Folieballon in Sekundenschnelle verglüht. Da bleibt doch nichts übrig. Was zeigt man da "Lieschen Müller " für ein Foto von den Resten in der Presse ? und dadurch fallen reihenweise Umspannwerke in einem Radius aus, der beachtlich ist....ich kenne die tatsächlichen Ursachen nicht, aber ich hinterfrage bestimmte "Aprilscherze". Der Schaden dürfte in viele Millionen EURO gehen.

Ein weiterer interessanter Kommentar erreichte mich aus der Schweiz :

Lieber Herr Lill
Ja, da wird doch etwas vertuscht, würde ich auch sagen. Wenn die Polizei keine Fachmänner hat - und davon dürfen wir ausgehen, klappt das sogar ... Man müsste dem unbedingt mit guten Fachmännern nachgehen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es eine Einrichtung gibt, die alleine wegen dem plötzlich geringen Widerstand (Ballon) schneller abschaltet als der Strom fliesst ...

Es könnte sich aber um eine Leitung handeln, die wohl eine Widerstandsüberwachung hat aber gerade nicht unter Strom gestanden hatte - und dennoch (zu Recht) eine Unterbrechung des ganzen Systems auslöste?

Übrigens: Das Gitternetz wäre u.U. eine grössere Gefahr als ohne, besonders wenn aus leitendem Material, auch wenn z.B. Nylon aber nass ...

 

Es gibt noch eine Zuschrift, auch im Radiomuseum darf mal geschmunzelt werden:

"Wenn Spannungen ausgeglichen werden, geschieht das bei hohen Werten über einen Lichtbogen. In dem Lichtbogen herrschen hohe Temperaturen. Das nutzte man z.B. in den E-Öfen im Stahlwerk Freital um Schrott zu Stahl zu schmelzen. Wer aber verkündet, eine metallbeschichtete Folie mit einer Stärke unter einem Millimeter würde in einem Lichtbogen erhalten bleiben, setzt eine Verblödung der Bevölkerung voraus. Die Energie-Experten halten sich nicht grundlos zurück. Die bösen Hacker verschrotten jetzt alle ihre PC und steigen auf Luftballons vom Jahrmarkt um. Die Polizei sollte sie deshalb verbieten, diese gefährlichen Fluggeräte. Ich hoffe nur, dass sich kein metallbeschichteter Ballon auf das Polizeipräsidium setzt und es zum Einsturz bringt."


Das habe ich natürlich sofort an die Sachsen Energie geschickt und auch postwendend folgende Antwort erhalten:

bzgl. der Ursachen wenden Sie sich bitte an die Polizei Dresden.

Derzeit geht man von einem solchen Ballon aus.

Zeugenaussagen dazu werden im Moment noch gesammelt.

Pressesprecherin

Also, das dürfte noch spannend werden, ich halte Euch auf dem laufenden.

und schon wird es spannend, hier kommt die Medieninformation der Sächsischen Polizei:

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Totaler Zusammenbruch des Stromnetzes - was tun 
27.Sep.21 14:53
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

27.09.2021

Meine Rückfrage bei der Kripo Dresden ergab daß noch ermttelt wird, es aber keine neuen oder anderen Erkenntnisse zur Ausfallursache gibt.
Ich hatte nochmal zurückgefragt bei der Deutschen Funkturm. "Es steht den privaten Betreibern von Sendeanlagen" frei, Kapazität von Netztersatzanlagen zu kaufen. Öffentlich- Rechtliche müssen allerdings bei Stromausfall weitersenden können. Deshalb war wohl am 13.09. während des Flächenstromausfalles nur noch der MDR auf UKW zu empfangen.

 

Mich ereichten dazu zwei interessante Beiträge, die ich auch hier veröffentlichen darf:

Lieber Herr Lill,

ich schreibe Ihnen direkt, da ich im Radioforum bei Ihrem Beitrag über den Stromausfall in Dresden keine Schreibrechte habe.

Ein Radiosammlerfreund, wir kennen uns seit der Kindheit, verbrachte sein Berufsleben als Elektroniker bis 2005 bei der Telekom im Raum Frankfurt/Main. 2005 wurde er unfallbedingt Invalidenrentner, ansonsten würden wir ziemlich zeitgleich Ende 2025 in Rente gehen. Studiert hat er übrigens bei Prof Dr. Rudolph !

Er hatte beruflich bedingt Zugang zum Sender am Feldberg im Taunus. Es müsste 2003 gewesen sein, als er mir den Sender mal zeigen wollte.

Da stand in einer Halle ein riesiger U-Boot-Diesel, das Notstromaggregat aus der Erbauungszeit des Senders 1937. Allerdings nicht mehr betriebsfähig, da die Pressluft-Tanks durchgerostet waren. Der Motor wurde im Fall des Falles mit Druckluft gestartet und die dafür nötigen Druckbehälter waren durchgerostet.

In der gleichen Halle stand das Ersatzaggregat.

Ein luftgekühlter 12-Zylinder Deutz-Diesel mit Generator. Damals noch ständig warmgehalten, um sofort loslegen zu können. Davor ein riesiges Schwungrad, das per Elektromotor ständig auf Soll-Drehzahl gehalten wurde. Auch der Notstromgenerator lief permanent im Leerlauf mit, also elektrisch getrennt.

Im Fall des Falles wäre eine Kupplung zwischen Generator und Dieselmotor geschlossen worden und das Schwungrad hätte den Motor innerhalb von Sekundenbruchteilen mitgerissen und somit angelassen.

Damals, ungefähr 2003, war die Situation, der U-Boot-Diesel ging nicht mehr und man suchte Wege, um ihn loszuwerden.

Das Deutz-Ersatzaggregat war auch zum Abbau vorgesehen, denn der Unterhalt kostete Geld und die Telekom war damals der Ansicht, dass es in der modernen Zeit Unsinn sei, ein Notstromaggregat teuer vorzuhalten, wenn sowieso fast nie der Strom ausfällt. Passiert es doch, dann müssen die Kunden halt für eine Weile auf Radio und Fernsehen verzichten.

Wie man an Ihrem Beitrag sehen kann, kommt es eben doch gelegentlich vor, dass eine Störung im Stromnetz vorkommt.

Nur ist Deutschland inzwischen immer weniger auf so etwas vorbereitet.

Derzeit renoviere ich mein ca. 1650 erbautes Haus in Heldburg, fränkisches Thüringen, wohin ich nach Ende des Berufslebens umziehen möchte.

Die Elektroanlage stammte in wenigen letzten Teilen (einige Kabel im Zählerschrank) noch aus dem Jahr 1919, als das Haus an das damals neu gebaute Stromnetz angeschlossen wurde. Der Rest war aus der Zwischenkriegszeit und frühen Nachkriegszeit, Zweileiter-System, höchst unterdimensioniert und unsicher, auch mit DDR-Aluleitungen in brüchiger Isolierung.

Die Elektroanlage baue ich komplett neu. Dabei spielte ich schon mit dem Gedanken, einen Einspeisepunkt für ein Notstromaggregat mitzubauen. Weniger mit dem Hintergrund, bei Stromausfall weiter telefonieren oder fernsehen zu können, sondern eher mit dem Gedanken, beispielsweise zu verhindern, dass man später eine aufgetaute Gefriertruhe voll Lebensmittel entsorgen muss.

Wie von Ihnen ausgeführt, erscheint es aber wenig hilfreich, noch autark telefon- und radioempfangsbereit zu sein, wenn das System sendeseitig insgesamt tot ist.

Nun gut, bisher waren Stromausfälle dort immer nur lokal und zeitlich begrenzt, aber wer weiss schon, was noch kommen kann.Den Gedanken mit dem Notstromaggregat behalte ich jedenfalls erstmal im Kopf.

Viele Grüsse, noch aus dem Salzburger Land,

Stefan Hammermayer

 

eine weitere Zuschrift kommt von Herrn Salis aus der Schweiz und gibt zu denken !

Was in einem hochverkabelten Land wie die Schweiz noch fast wichtiger ist, als dass die terrestrischen UKW-Sender erhalten bleiben, ist, dass die Kabelnetzbetreiber auf dem Bereich 87.5 ... 108 MHz weiterhin UKW-Sender übertragen. Die UKW-Radios laufen am Kabelnetz natürlich am besten und haben die grösste Senderauswahl. Ich staune immer wieder, wie gut die frühen UKW-Radios mit der Senderdichte auf dem Kabelnetz umgehen, obwohl die Konstrukteure damals ja von höchstens einer Handvoll Sender mit nennenswertem Empfangspegel ausgehen konnten.

Leider hat ein sehr grosser und pionierhafter Kabelnetzbetreiber, die Wasserwerke Zug (seinerzeit das erste Kabelnetz mit Nachbarkanal-TV-Belegung) nun die UKW-Modulatoren abgeschaltet.

 

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Totaler Zusammenbruch des Stromnetzes - was tun 
21.May.22 14:55
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

Sachsen hat einen neuen Innenminister, Herr Armin Schuster. Er war von 2020 bis April 2022 Präsident des BUNDESAMTES FÜR BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND KATASTROPHENHILFE. Also ein Glücksfall für Sachsen , jetzt kommt sicher neuer Wind in die Sache Stromausfall. Ich schrieb Herrn Schuster eine Mail ( hier ein Auszug):

Flächendeckender Stromausfall im Großraum Dresden, Aufarbeitung ?

....Weitere Hinterfragungen habe ich inzwischen aufgegeben. Die EV verweist auf die Polizeilichen Ermittlungen und die Pressestelle der Polizei teilte mehrfach nur mit, wir arbeiten dran,  aber es gibt keine neuen Erkenntnisse. 

Nach meiner Meinung darf so etwas nicht passieren. mit dem Stromausfall war auch ich zunächst ratlos, Mobiltelefon geht nicht mehr, Festnetz auch nicht, Internet ist auch weg…was nun ? 

Aber lesen Sie selbst. Da müsste aus meiner Sicht noch analysiert werden mit dem Ergebnis, daß sich ein solcher flächendeckender Ausfall nicht wiederholen kann.

Inzwischen erhielt ich eine Antwort von einem Mitarbeiter für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, die ich unseren Lesern gerne zur Kenntnis gäbe:

Sehr geehrter Herr Lill,

wir bedanken uns für Ihre Mail und den damit verbundenen Link zum Forum der Homepage „Radiomuseum“, in welchem die Geschehnisse rund um den Stromausfall im September letzten Jahres dargestellt werden. Als wichtigste Botschaft Ihres Beitrages steht die Verletzlichkeit der Bevölkerung bzw. unseres Alltagslebens im Falle eines plötzlichen Stromausfalles. Der Bevölkerung hat der Vorfall am 13.09.2021 schlagartig aufgezeigt, dass es zwingend notwendig ist, hier Vorsorge/Prävention zu betreiben. Aber auch das Sächsische Staatsministerium des Innern als für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz zuständige Ministerium sah sich darin bestätigt, dass es von wesentlicher Bedeutung ist, die Resilienz der Bevölkerung und Wirtschaft zu stärken. Allerdings gibt es hier keine Allzuständigkeit für alle Branchen und Sektoren, auf die der Fokus hierfür zu richten ist.

Daher werden wir Ihre Mail und den Link entsprechend der fachlichen Zuständigkeit für den Sektor Energie an das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klima, Umwelt und Landwirtschaft weitergeben. Dieses Ministerium ist die fachliche Ansprechstelle für Unternehmen aber auch für die Bevölkerung, wenn es um Energiethemen geht. Ergänzend erlaube ich mir darauf aufmerksam zu machen, dass in Deutschland die Energieversorgung und deren Betreiber zuvorderst in wirtschaftlicher Eigenverantwortung für derartige Zwischenfälle zur Vorsorge verpflichtet sind. Unabhängig davon ist auch das Sächsische Innenministerium in seiner eigenen Verantwortung berührt, indem es beispielweise Vorsorge im Rahmen des aktuellen Sirenenförderprogrammes für die Kommunen betreibt.

Nach meinem Kenntnisstand gehen die Sirenen fast alle nur noch mit Elektroantrieb, man müsste also doch nochmal die Ursachen für den flächendeckenden Stromausfall ermitteln und dafür sorgen, daß  sich so eine Situation nicht wiederholen kann.  Bereits 1944 war man zum Beispiel in Aussig zur Erkenntnis gekommen, daß ein Mittelwellensender ideal für die Warnung der Bevölkerung ist, sicher gibt es zumindestens auch heute  noch die Möglichkeit der Information über UKW- Sender....

Ich bin jedenfalls neugierig, welche Antworten noch zu diesem Thema kommen..... 

 

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