trio-kenwo: KR-2300; AM-FM Stereo Receiver - Reparaturbericht

ID: 390511
trio-kenwo: KR-2300; AM-FM Stereo Receiver - Reparaturbericht 
03.Jan.16 13:21
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Marc Gianella (CH)
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Das Gerät wurde mittels Regeltrenntrafo langsam hochgefahren. Ab etwa 150V setzte auf UKW Empfang ein.
Auf FM spürte das Gerät selbst schwache Stationen und war genügend selektiv. Jedoch waren auch starke Stationen verrauscht, die Gesamtverstärkung also ungenügend. Das Feldstärkeinstrument schlug nicht aus, der Stereo-Decoder arbeitete nicht. MW war stumm.
Das Instrument wurde zuerst geprüft und war in Ordnung. Somit (und wegen stummer MW) fiel der Verdacht nicht auf die UKW-Vorstufe, sondern auf den ZF-Verstärker. Der Signalleitung des Instruments folgend wurden zunächst die Diodenstrecken mit dem Ohmmeter kontrolliert und dann die Spannungen an der Demodulatorstufe Q5 geprüft. Sie stimmten, auch bei Q4, jedoch hatte Q3 keine Emitterspannung. Die Basis-Emitterspannung war mit 8V viel zu hoch. Ein Test mit dem Ohmmeter zeigte dann auch den vermuteten Basis-Emitter Unterbruch.

Da kein 2SC381R vorhanden war wurde ein pinkompatibler 2SC1417F mit Erfolg eingesetzt.
Trotz erheblich kleinerer Kollektorkapazität stellte sich sofort erstaunlich empfindlicher und trennscharfer Empfang ein. Das Anzeigeinstrument schlug aus, der Stereodecoder setzte ein und auch Mittelwelle funktionierte wieder.
Das folgende FM-Filter musste leicht nachgeglichen werden.

Das UKW Frontend ist mit einer FET Eingangsstufe sowie separater Oszillator- und Mischstufe aufgebaut. Es wird im Vor-, Zwischen- und Oszillatorkeis dreifach kapazitiv abgestimmt. Darauf folgen acht ZF-Kreise.
Der ausgewechselte Q3 fungiert bei AM als Mischstufe, zusammen mit dem abgestimmten Vorkreis (Ferritantenne) und dem Oszillator. Darauf folgen zwei ZF-Stufen mit fünf Kreisen.
Die Tunersignale und der Phono Eingang werden über einen umschaltbaren Vorverstärker geführt, die Hochpegeleingänge werden danach hinzugeschaltet. Parallel besitzt das Gerät einen monauralen dreistufigen Mikrofonvorverstärker, dessen Signal hinzugemischt oder mittels Zugschalter allein verstärkt werden kann. Darauf folgt ein zweistufiger Linienverstärker mit Klangsteller, eine komplementäre Treiber- und darauf die quasikomplementäre Endstufe mit elektronischer Schutzschaltung.

Edit: Orthografie

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