Warum Sonderanfertigung?
Warum Sonderanfertigung?
Bestückung mit KC1 und KL1 mit Stiftsockel.
Diese Röhren hatten normalerweise Außenkontaktsockel.
Ratheiser vermerkt, daß es für die Volksempfänger
die Sonderanfertigung mit Stiftsockel gibt.
Weiß jemand, warum?
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Herr Roschy gibt in seiner ausgezeichneten Röhrenhistorie 1935 für die KL1 Außenkontakt und früher als 1935 für die KL1 Stift an. Hinweise könnte evtl. auch die Funkschau Jahrgang 1934 liefern.
Gruß
Dirk Becker
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Warum Stiftsockel ?

Der VE301B2 von 1934 kann schon deshalb keine Außenkontaktröhren haben, weil es diese damals in Deutschland noch nicht gab.
Philips stellte zwar schon im März 1934 die ersten Allstromröhren der C-Serie und die ersten Autoradio-Röhren der E-Serie vor, beide mit Außenkontaktsockel, jedoch waren diese im Deutschen Telefunken-Reich noch nicht erhältlich.
Stattdessen erscheinen von Telefunken nur weitere Röhren mit Stiftsockel, sowohl in der 4 V- Wechselstromserie, nun mit dem Kennbuchstaben A (ACH1, AB1) , wie auch welche in der bisherigen 180 mA- Gleichstromserie, nun mit dem Kennbuchstaben B (BB1, BL2), entsprechend des neuen Buchstaben - Zahlenbezeichnungssystems.
Daher erhielten die 2V- Batterieröhren KC1 und KL1 ebenfalls Stiftsockel, welche damit auch automatisch die ersten Röhren der K- Serie waren. Erst später, als auch in Deutschland Außenkontaktröhren "erlaubt" waren, gab es davon auch Außenkontakt- Versionen, damit diese besser mit neueren Röhren der K- Serie kombinierbar waren.
Es handelt sich dabei wohl um spezielle Entwicklungen für den VE, da ihre Daten von ähnlichen vorhandenen 2V- Röhren abweichen. So gab es von Philips eine Triode B228 und eine Endpentode C243N, aber mit jeweils anderer Charakteristik als die KC1 und die KL1.
Der eine Grund, dass der VE301B2 keine Außenkontaktröhren enthält, liegt also daran, dass es zu dieser Zeit solche Röhren in Deutschland generell nicht gab. Der andere Grund ist der, dass auf diese Art das Chassis des vorherigen VE301B praktisch unverändert weiter verwendet werden konnte.
MfG JR
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Es ward Licht!
jetzt ist die Sache klar!
Mein erster Fehler war, daß ich ungeprüft
den BII für später annahm, als auch sonst die "neuen" VE's herauskamen.
Daß der BII schon 34, also ein Jahr nach dem ersten, herauskam,
konnte ich mir nicht vorstellen.
Somit wären der VE301 B und der BII ab 34 nebeneinander am Markt gewesen?
Beim DKE-Batterie machte man dann möglicherweise damit weiter,
da es evtl. Vorräte an diesen K-Röhren mit Stiftsockel und
der VE-Beschriftung "Nur für ... Einzelverkauf unzulässig" gab.
Nochmals vielen Dank,
Grüße
Georg Schön
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Gruß
Dirk Becker
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Gibt es noch Quellen zu den VE_Typen?

Hallo Herr Becker, hallo Forum,
wie Herr Becker sagt wird der VE301 B2 zusammen mit den K-Roehren ( ohne Daten) mit Stiftsockel die von Telefunken und Valvo angeboten werden, im Heft 14 (von 41 ) auf der Seite 253 der Zeitschrift "FUNK" vorgestellt.
In den nachfolgenden Jahrgaengen des "Funk" bis 1942, findet sich kein Hinweis zu diesen Stift- Versionen von KC1 und KL1 . Bei der Vorstellung des DKE 38 Batt, wird nur die Tatsache erwaehnt, dass es Stiftroehren sind, die darin verwendet werden.
1936 bei der Einfuehrung der 8pol. Aussenkontakt Roehren , einschliesslich KC1 und KL1, gibt es in meinem Fundus an Buechern und Zeitschriften, hier keinen Hinweis auf die VE- Typen. Das mag zwar verwundern, ist aber so.
MfG Hans M. Knoll
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Ratheiser 1940
Ratheiser "Rundfunkröhren" 4. Auflage 1940
schreibt bei KC1 bzw sinngemäß bei KL1:
"Außenkontaktsockel (8 polig).
Sonderausführung mit Stiftsockel (4 polig) für deutschen
Volksempfänger VE 301 B2 (Sockelschaltung wie RE034)"
Von dem DKE ist keine Rede.
Grüße,
Georg Schön
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KC1 und KL1: warum Stiftsockelröhren im DKE?

Hier bietet sich eine Antwort auf die Frage "warum Stiftsockel im Batterie-DKE":
Warum nicht, wenn es billiger war!
Im Arlt Radio-Schaltbuch u. Katalog 1939/40 (p.154) sind Preise wie folgt angegeben:
Einbausockel für Stiftröhren
aus Pertinax, 4 oder 5polig RM 0,08;
aus Frequenta RM 0,10
aus Trolitul RM 0,12
Einbausockel für Schienenröhren (stiftlos), also Topfsockel, 8polig
aus Bakelit RM 0,20
ausCalit RM 0,35
aus Trolitul RM 0,40
Das ist doch ein deutlicher Preisunterschied von RM 0,24 auf RM 0,60 bei je 3 Stück der jeweils billigsten Ausführung. Das sind RM 0,36 je Gerät.
Auch wenn für die Radiofirmen Rabatte galten sind selbst bei angenommenen 50% noch RM 0,18 Differenz drin, d.h. ein halbes Prozent des DKE38B-Verkaufspreises von RM 32,50 (an dem nicht viel verdient war, denn es musste zum Selbstkostenpreis produziert werden).
Anmerkung: Bei "Sockel" handelt es sich um den damaligen Sprachgebrauch, der hier als Zitat übernommen wurde (siehe Anlage).
Nach heutiger Sprachregelung handelt es sich um Röhrenfassungen.
Anlagen:
- Katalog (167 KB)
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